SCP-Splitter

Paderborns nächster Gegner verschenkt den Sieg, eine SCP-Leihgabe trifft

Magdeburg spielt auf Schalke erst ganz groß auf, um dann fatale Fehler zu begehen. SCP-Neuzugang David Kinsombi freut sich über ein besonders schönes Wochenende. Und eine Paderborner Leihgabe in Rostocker Diensten schießt sein erstes Zweitligator.

Während die Schalker am Ende einen Heimsieg bejubeln konnten, waren Leon Bell Bell (r.) und seine Magdeburger Teamkollegen nach dem Abpfiff restlos bedient. | © dpa

Frank Beineke
18.09.2023 | 18.09.2023, 13:58

Erst Gala, dann Fehlerfestival

Dem ein oder anderen SCP-Fan, der am Samstagabend das Zweitligaspiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Magdeburg am Fernseher verfolgte, dürfte in den ersten 35 Minuten ein wenig mulmig geworden sein. Da nämlich nahmen die Gäste die Königsblauen nach allen Regeln der Kunst auseinander. Und eben jene Magdeburger treffen bekanntlich am kommenden Freitag, 22. September, auf den SC Paderborn (18.30 Uhr, MDCC-Arena).

Der FCM führte dank eines Doppelpacks des defensiven Mittelfeldspielers Silas Gnaka mit 2:0, hatte weitere dicke Chancen und stand in der virtuellen Tabelle auf Rang eins. Doch dann zeigte sich, dass die Magdeburger ziemlich verwundbar sind. Mit einem krassen Fehler im Aufbauspiel, den S04-Stürmer Sebastian Polter zum 1:2 (40.) nutzte, brachten sie die völlig verunsicherten Schalker zurück ins Spiel. Ein weiterer unnötiger Ballverlust führte dann zum 2:2 (62.).

Connor Krempicki brachte Magdeburg zwar noch einmal mit 3:2 in Führung, doch am Ende verlor das Team von Trainer Christian Titz eine begeisternde Zweitligapartie mit 3:4. Der Schalker Siegtreffer aus Minute 79 resultierte dabei aus einem Foulelfmeter. Strafstoß-Verursacher Daniel Heber sah wegen einer Notbremse zudem die Rote Karte, so dass er gegen Paderborn gesperrt ist.

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"Wir haben das Spiel hergeschenkt", ärgerte sich FCM-Coach Titz, der am Freitag gegen den SCP zudem auf Assistenztrainer André Kilian verzichten muss. Denn dieser kassierte in der Nachspielzeit eine Rote Karte wegen Meckerns. Für Magdeburg war es die erste Saisonniederlage und das zweite Offensivspektakel in Folge. Im Spiel zuvor hatten die Sachsen-Anhaltiner nämlich einen 6:4-Erfolg gegen Hertha BSC Berlin gefeiert.

Mohammed El Hankouri hatte hierbei das 5:4 für den FCM erzielt. Doch nun ist die Hinrunde für den Mittelfeldspieler womöglich schon beendet. So erlitt El Hankouri im Training einen Muskelbündelriss im Oberschenkel.

Ein Paderborner Neuzugang wird Papa

Der SC Paderborn reist unterdessen mit neuem Selbstvertrauen nach Magdeburg. Schließlich gelang am Freitagabend mit dem 2:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden der erste Heimsieg. Für SCP-Akteur David Kinsombi sollte das Wochenende besonders schön werden, wenngleich er gegen Wiesbaden erst in der 81. Minute zum Einsatz gekommen war.

Nach Spielschluss hatte es der 27-Jährige dann eilig. Bei seiner hochschwangeren Frau hatten die Wehen eingesetzt. Und für Kinsombi ging es flugs ins Krankenhaus. Am Samstagmorgen brachte seine Frau dann einen Sohn auf die Welt. Herzlichen Glückwunsch!

Premierentreffer ohne Happy End

Jasper van der Werff absolvierte am Samstag sein 41. Zweitligaspiel. Die Leihgabe des SC Paderborn verbuchte dabei für Hansa Rostock im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf seinen fünften Startelf-Einsatz in Folge. Und kurz vor dem Pausenpfiff schoss van der Werff sein erstes Zweitligator. Der 24-jährige Innenverteidiger drückte den Ball im Anschluss an eine Ecke aus kurzer Distanz über die Linie und verkürzte damit auf 1:2. Am Ende verlor Rostock allerdings mit 1:3.

"Es ist zwar ein schönes Gefühl, aber leider können wir es nicht mit einem Sieg feiern", kommentierte der Schweizer seinen Premierentreffer. Immerhin: Das Leihgeschäft zahlt sich bislang aus. So kommt van der Werff bei Hansa in dieser Saison bereits auf 469 Pflichtspiel-Minuten. Zum Vergleich: In der gesamten vergangenen Spielzeit waren es beim SC Paderborn nur 463 Minuten gewesen.

Ein anderer Spieler, der in diesem Sommer den SCP verlassen hat, feierte derweil am Freitagabend sein Drittliga-Debüt für den SC Verl. So wurde Marcel Mehlem im Verler Gastspiel beim MSV Duisburg in der 70. Minute beim Stand von 2:2 eingewechselt. Zusammen mit seinen Teamkollegen konnte er dann in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer bejubeln, der für Duisburgs Trainer Torsten Ziegner bittere Folge hatte. So wurde der MSV-Coach am Samstag beurlaubt.

SCP-Nachwuchs fordert Schalke

Am 29. September steigt in der Home-Deluxe-Arena das Zweitligaspiel zwischen dem SC Paderborn und dem FC Schalke 04. Zwei Wochen zuvor standen sich an diesem Wochenende schon einmal diverse Nachwuchsmannschaften der beiden Klubs gegenüber. Die U17 des SCP feierte hierbei im heimischen TNLZ einen Achtungserfolg gegen die Knappen. So holte das Team von Trainer Moritz Glasbrenner im Topspiel der B-Junioren-Bundesliga West ein 1:1 (0:0) gegen Spitzenreiter Schalke.

Die Schalker U17, die seit dieser Saison vom Ex-Paderborner Thomas Bertels trainiert wird, ging in der 68. Minute per Strafstoß in Führung. SCP-Akteur Jakob Kuntze erzielte in der 73. Minute ebenfalls per Elfmeter den 1:1-Endstand. Beide Teams bleiben damit ungeschlagen.

Die Paderborner U19 musste unterdessen in der A-Junioren-Bundesliga auf Schalke ran. Die Mannschaft von Chefcoach Ihsan Kalkan zeigte gerade nach der Pause eine sehenswerte Leistung, verlor aber durch zwei Standard-Gegentore mit 0:2 (0:2). "Paderborn hat eine unglaublich starke Truppe", urteilte Schalkes Nachwuchstrainer-Legende Norbert Elgert.

Gänzlich chancenlos war dagegen die U16 des SC Paderborn, die in der B-Junioren-Westfalenliga eine klare 1:5-Niederlage gegen die Schalker U16 kassierte.

Neuer Job für Brinkmann

Der ambitionierte hessische Regionalligist TSV Steinbach Haiger hatte in diesem Sommer extremes Pech auf der Torwartposition. So fallen alle drei Keeper der ersten Mannschaft mit schweren Verletzungen mehrere Wochen bis Monate aus. Als Ersatz verpflichteten die Hessen nun einen gebürtigen Paderborner, der zuletzt vereinslos war. So heuerte Till Brinkmann am Samstag beim TSV an.

"Der Verein ist sehr professionell aufgestellt und die Mannschaft macht einen tollen Eindruck", erklärte der 27-Jährige, der in der vergangenen Saison bereits einige Tage in Steinbach trainiert hatte. Brinkmann hatte seine Karriere beim BV Bad Lippspringe begonnen, ehe er in die Nachwuchsabteilung des SC Paderborn wechselte.

Über Bielefeld und Lippstadt kehrte er 2015 zum SCP zurück. Brinkmann spielte für die zweite Mannschaft, bestritt aber auch drei Pflichtspiele für die Profis. Im Sommer 2018 wechselte er nach Halberstadt. Es folgten Stationen in Verl, Cottbus und Ahlen, wobei Brinkmann zwischendurch immer wieder mal vereinslos war.


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