Paderborns Startelf-Debütant Sebastian Klaas fehlt noch das Schussglück

Paderborn. Es hätte der große Abend des Sebastian Klaas werden können. Der 25-Jährige feierte am Freitag im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern sein Zweitliga-Startelfdebüt für den SC Paderborn. Darauf hatte er mehr als ein Jahr lang warten müssen. Klaas bot eine gute Leistung und verbuchte die besten Chancen für die Hausherren. Doch weil der SCP am Ende eine unglückliche 1:2 (0:0)-Heimpleite kassierte, konnte all dies für ihn kein Trost sein. "Das Ergebnis ist sehr bitter", konstatierte der Mittelfeldspieler, der erst 90 Minuten vor dem Anpfiff erfahren hatte, dass er von Beginn an ran darf. "Als ich dann im Spielertunnel stand und es raus auf den Platz ging, habe ich gedacht: Dafür hat sich die ganze Plackerei gelohnt", sagte Klaas mit Blick auf die vergangenen 15 Monate, in denen zumeist Reha-Training angesagt war. Im Sommer 2022 war der gebürtige Ibbenbürener vom VfL Osnabrück an die Pader gewechselt. Klaas hatte für die Niedersachsen eine überragende Drittliga-Saison gespielt. Doch bei seinem neuen Klub kehrte das Verletzungspech zurück. So erlitt er am 27. Juni 2022 im SCP-Testspiel gegen Verl einen Kreuzbandriss. Die Hinrunde war für ihn gelaufen. Der Trainer gerät ins Schwärmen Bei seinem Pflichtspieldebüt für den SCP bereitete Klaas am 27. Januar 2023 als Einwechselspieler den Last-Minute-Siegtreffer beim 1:0-Erfolg in Karlsruhe vor. Hartnäckige Adduktoren- und Schambeinprobleme ließen in der Rückrunde der vergangenen Saison jedoch nur vier weitere Joker-Einsätze zu. Nun aber ist der aus dem 2.700-Seelen-Dorf Brochterbeck im Tecklenburger Land stammende 25-Jährige endlich beschwerdefrei. "Darüber bin ich extrem froh. Es ist in dieser Saison auch mein persönliches Nummer-eins-Ziel, gesund und fit zu bleiben", betont Klaas, der weiterhin ganz genau auf seinen Körper hören und hart arbeiten muss. Am nötigen Know-how dürfte es ihm nicht mangeln, denn der Mann mit dem Spitznamen "Sese" ist ausgebildeter Gesundheitscoach. Vor allem aber ist Klaas ein ganz feiner Fußballer. "Es ist eine absolute Augenweide, ihn spielen zu sehen. Ich bin happy, dass Sese bei uns ist, weil er ein belebendes Element in die Mannschaft bringt", schwärmt SCP-Coach Lukas Kwasniok und fügt an: "Es wird sicher nicht schlechter werden, wenn er jetzt dauerhaft Einsatzzeiten bekommt. Sese wird uns noch sehr viel Freude bereiten." Noch fehlen ein paar Körner Bei seinem Startelfdebüt gegen Kaiserslautern gab Klaas schon einmal einen Einblick in sein Können. Es mangelte ihm an diesem Abend allein an Vollstreckerqualitäten. So hatte er in der 29. Minute die riesige Chance zum 1:0. Klaas ging frei aufs FCK-Tor zu, zögerte aber mit dem Abschluss, um am Ende an Keeper Julian Krahl zu scheitern. "Ich habe noch einmal einen Haken geschlagen, um einen besseren Winkel zu bekommen. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Torwart dann schon so nah vor mir steht und den Winkel gut verkürzt", kommentierte Klaas die besagte Szene. Dass er anschließend in Minute 61 mit einem gekonnten Schlenzer aus 18 Metern nur hauchdünn den 1:1-Ausgleich verpasste, war unterdessen pures Pech. "Mal schauen: Wenn jetzt noch ein paar Körner hinzukommen, habe ich wohl noch mehr Ruhe vor dem Tor", sagte der ehemalige U19-Nationalspieler nach der Pleite gegen die Pfälzer, nach der Paderborn nur auf Platz 13 rangiert. "Ich denke aber, dass man trotz der Niederlage gesehen hat, dass wir uns spielerisch weiterentwickeln. Wir haben in den letzten beiden Spielen einen Schritt nach vorne gemacht", urteilte Klaas. An einer alten Fußballerweisheit kommt aber auch er nicht vorbei. "Am Ende zählen nur die Tore", so der 25-Jährige. Und da hat der SCP in der Liga erst vier erzielt, aber neun kassiert.

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