Paderborn bezwingt die Roten Teufel: Die Einzelkritik zum 2:0 gegen Lautern

Paderborn. Keine Frage: Der 2:0 (0:0)-Heimsieg, den der SC Paderborn am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern einheimste, war mehr als verdient. Davon künden unter anderem ein Torschussverhältnis von 25:9 und xGoals-Werte von 3,96 zu 0,71. Grundlage für den Erfolg war dabei wieder einmal eine geschlossen gute Mannschaftsleistung. Zudem profitierte der SCP diesmal von einem Platzverweis für den Gegner, durch den Kaiserslautern die zweite Hälfte in Unterzahl bestreiten musste. Doch schon im Elf gegen Elf waren die Hausherren vor den 14.520 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena das aktivere Team gewesen. Im Folgenden nehmen wir die Leistungen der SCP-Spieler unter die Lupe. Und die konnten sich sehen lassen. Eines fällt hierbei auf: Paderborns Offensivakteure trugen einmal mehr zu einer hervorragenden Defensivarbeit bei, während der ein oder andere Abwehrspieler durch eine gewisse Offensivfreude bestach. Die Spieler des SC Paderborn in der Einzelkritik: Dennis Seimen: Unterm Strich wurde Paderborns Torwart nur selten geprüft. Wenn Seimen ausnahmsweise mal gefordert war, war er jedoch zur Stelle. Und wie! So verhinderte der U21-Nationalspieler in der 18. Minute im Eins-gegen-Eins-Duell gegen FCK-Stürmer Faride Alidou das 0:1. In der 77. Minute hielt Seimen mit einer bärenstarken Parade gegen Lauterns Joker Dickson Abiama erneut die Null fest. Zudem war der SCP-Keeper gerade in der ersten Hälfte oft im Aufbauspiel gefordert. Letztlich war Seimen einmal mehr ein wichtiger Erfolgsgarant. Note: 2 Mattes Hansen: Der etatmäßige Sechser durfte erneut als rechter Halbverteidiger ran und bot eine tadellose Leistung. Dabei schaltete sich Hansen immer wieder in die Offensive ein. Beispielsweise in der 31. Minute, als er nach eigener Balleroberung einen Distanzschuss abgab, den FCK-Torhüter Julian Krahl parierte. 91 Ballkontakte und eine Passquote von 92 Prozent können sich sehen lassen. Note: 2,5 Lesen Sie auch: Sieg in Überzahl: SC Paderborn bleibt gegen Kaiserslautern auf Erfolgskurs Tjark Scheller: Der 23-Jährige, der für den kurzfristig erkrankten Felix Götze als zentraler Innenverteidiger agierte, brachte es sogar auf 98 Ballkontakte und eine Passquote von 98 Prozent. Dies zeigt auch, dass Scheller diesmal keine unnötigen Risiken einging, sondern einen grundsoliden Job erledigte. Dabei bestach der gebürtige Rendsburger gegen eigentlich extrem kopfballstarke Lauterer vor allem durch seine Überlegenheit in den Luftduellen. Kurz vor der Pause holte er den Elfmeter und Platzverweis heraus, weil ihn FCK-Akteur Maxwell Gyamfi zu Boden gerissen hatte. Note: 2,5 Calvin Brackelmann: Der 1,96 Meter große Abwehrhüne wäre ein heißer Anwärter für den Titel &bdquo;Man of the Match“. Sein Freistoßhammer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte führte zur Platzverweis-Szene. In der 50. Minute bereitete Brackelmann schließlich in sehenswerter Manier das 1:0 durch Filip Bilbija vor. Es war nicht sein einziger gekonnter Lauf in die Tiefe. Den einzigen Fehler leistete sich der 26-Jährige bei einem Ballverlust in der 66. Minute, der aber folgenlos blieb. Note: 2 Laurin Curda: Das SCP-Kraftpaket hat in dieser Saison als rechter Schienenspieler mindestens einen Schritt nach vorne gemacht. Dies stellte Curda auch gegen Kaiserslautern unter Beweis. Der Rotschopf ließ auf seiner Seite nichts anbrennen und sorgte nach der Pause vor dem gegnerischen Tor für Betrieb. Lohn für seine starke Leistung war sein 2:0-Treffer, den er in der 53. Minute in artistischer Art und Weise erzielte. Auch sein Fernschuss in Minute 79, den Krahl um den Pfosten lenkte, konnte sich sehen lassen. Note: 2 Santiago Castaneda: Der US-Amerikaner gab in Minute zwei den ersten Warnschuss ab und hatte erstaunlich viele Offensivaktionen. In der 72. Minute servierte &bdquo;Santi“ beispielsweise seinem Teamkollegen Filip Bilbija eine hundertprozentige Chance. In den Minuten 77 und 90 hatte Castaneda selbst das 3:0 auf dem Fuß, doch der Abschluss zählt nun einmal nicht zu seinen Stärken. Das ist vielleicht auch ganz gut so, denn mit seinen aktuellen Leistungen auf der Sechs dürfte Castaneda ohnehin schon auf dem Zettel diverser Erstligisten stehen. Note: 2,5 Mika Baur: Der gelernte Offensivakteur spielte erneut im defensiven Mittelfeld und verdiente sich wieder zahlreiche Fleißkärtchen. In der ersten Hälfte war der schier omnipräsente Baur enorm viel unterwegs, um Lücken in die Lauterer Defensive zu reißen. Der 21-Jährige zählt auf dieser Position zu den Entdeckungen und Überraschungen der Saison. Note: 2,5 Ruben Müller: Ganze sechs Zweitligaminuten und 45 Minuten in der U21 standen für den Neuzugang aus Freiburg bislang zu Buche. Noch dazu laborierte Müller zu Wochenbeginn an einem Infekt. Nichtsdestotrotz durfte der 20-Jährige für den verletzten Raphael Obermair auf der linken Außenbahn ran. Und Müller lieferte ein beeindruckendes Zweitliga-Startelfdebüt ab, bei dem er nach der Pause mit diversen Maßflanken glänzte. Eine davon führte in der 53. Minute zum 2:0-Treffer. In der 68. Minute wurde er dann völlig ausgepowert, aber überglücklich ausgewechselt. Note: 2,5 Filip Bilbija: Der 25-Jährige, der unlängst beim 2:0-Sieg in Berlin einen Doppelpack geschnürt hatte, war auch im Heimspiel gegen Lautern der auffälligste SCP-Akteur. Am Ende standen sechs Torschüsse auf dem Konto von Bilbija, der in der 50. Minute sein fünftes Saisontor markierte. Allerdings hätten es nach diesem Spiel sechs oder sieben Treffer sein müssen. So vergab Bilbija unter anderem einen Elfmeter (45.+5) und eine weitere ganz dicke Torgelegenheit (72.). Dennoch zählte er auch dank der gewohnten Laufstärke zu den besten Paderbornern. Note: 2 Steffen Tigges: Der Neuzugang aus Köln verbuchte in 90 Minuten nur 21 Ballkontakte und sorgte nur selten für Torgefahr. Trotzdem machte Tigges wahrlich kein schlechtes Spiel. Der SCP-Stürmer spulte knapp zwölf Kilometer und 20 Sprints ab, machte Bälle fest und präsentierte sich einmal mehr enorm mannschaftsdienlich. Note: 3 Sebastian Klaas: Da Götze und Obermair ausfielen, führte Klaas den SCP erstmals in einem Pflichtspiel als Kapitän auf dem Platz. Der Mann mit dem Spitznamen &bdquo;Sese“ bestätigte die gute Form der vergangenen Wochen. Highlight war sein Steckpass auf Brackelmann vor dem 1:0-Führungstreffer. Note: 2,5 Sven Michel und Nick Bätzner: Die beiden Offensivakteure wurden in der 68. Minute für Baur und Müller eingewechselt und fügten sich gut ein. So legten sowohl Michel als auch Bätzner ihrem Teamkollegen Castaneda eine Großchance auf (77./90.+1). Ohne Noten Luis Engelns: Das 18-jährige Eigengewächs kam in Minute 78 für Klaas in die Partie und trug mit seiner Ballsicherheit und Zweikampfstärke dazu bei, dass in der Schlussphase nichts mehr anbrennen sollte. Ohne Note Jonah Sticker und Lucas Copado: Die beiden Neuzugänge durften in der Nachspielzeit den grünen Rasen der Home-Deluxe-Arena betreten. Sticker hatte hierbei Sekunden nach seiner Einwechslung noch eine Chance aufs 3:0. Ohne Noten

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