Wie der SC Paderborn auch den Ausfall absoluter Leistungsträger kompensiert

Paderborn. Die schlechte Nachricht erhielt Ralf Kettemann am Samstagmorgen. Kapitän und Abwehrchef Felix Götze teilte dem Cheftrainer des SC Paderborn mit, dass er wegen eines Infekts auf das um 13 Uhr anstehende Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern verzichten muss. Mit dem verletzten Vize-Kapitän Raphael Obermair fehlte den Hausherren obendrein eine weitere Schlüsselfigur. So mancher SCP-Fan hätte vor Saisonbeginn bei einem solchen Worst-Case-Szenario die Hände vors Gesicht geschlagen. Ein Sieg ohne Götze und Obermair hätten viele wohl als &bdquo;Mission Impossible“ bezeichnet. Doch angesichts der Tatsache, dass Paderborn in der noch jungen Spielzeit schon diverse Ausfälle prima kompensiert hatte, hielten sich die Befürchtungen bei den Anhängern vermutlich in Grenzen. Der Glaube der Mannschaft an die eigene Stärke konnte dadurch ohnehin nicht erschüttert werden. Dies sollte sich im Spiel gegen Kaiserslautern auf eindrucksvolle Art und Weise zeigen. Götze und Obermair wurden nicht vermisst. Der SCP fuhr einen souveränen 2:0-Heimsieg ein, wobei die Hausherren in der zweiten Hälfte in Überzahl agierten. SCP-Abwehrarbeit ermöglicht einen neuen Vereinsrekord &bdquo;Mir haben die heutigen Ausfälle keine Sorgen gemacht. Das zieht sich ja schon durch die ganze Saison. Und wir sind trotzdem stabil und fangen das super auf“, sagte Sebastian Klaas, der am Samstag angesichts des Fehlens von Götze und Obermair erstmals in einem Pflichtspiel die SCP-Kapitänsbinde trug. In der Tat wird Paderborn gerade in der Dreier-Abwehrkette in dieser Spielzeit immer wieder zu personellen Umstellungen gezwungen. Zu Saisonbeginn war Götze verletzt. Es folgte eine Rotsperre für Tjark Scheller. Marcel Hoffmeier erlitt einen Kreuzbandriss und fällt monatelang aus. Unlängst musste Calvin Brackelmann krankheitsbedingt passen. Gegen Lautern fehlte nun wieder Götze. Dennoch kassierte der SCP in den ersten sieben Ligaspielen ganze vier Gegentreffer. Das ist ein neuer Zweitliga-Vereinsrekord. &bdquo;Jeder weiß halt, was er zu tun hat. Und jeder gibt 110 Prozent“, sagt Brackelmann, der gegen Kaiserslautern zu den besten Paderbornern gehörte und als linker Halbverteidiger einen ausgeprägten Offensivdrang an den Tag legte. Diverse SCP-Akteure haben einen Schritt nach vorne gemacht Paderborns Angreifer trugen unterdessen mit ihrer vorbildlichen Arbeit gegen den Ball wieder einmal zu einer exzellenten Defensivleistung bei. &bdquo;Es geht vorne los. Wie wir da anlaufen, ist einfach stark. Da sind wir gerade richtig fleißig“, lobt SCP-Sportchef Sebastian Lange. Lesen Sie auch: Wie Paderborns jüngste Zweitliga-Startelf der Vereinsgeschichte den FCK bezwang &bdquo;Wir sind eingespielt. Wir kennen uns und haben uns alle noch einmal verbessert“, erklärt Calvin Brackelmann, der dabei Teamkollegen wie Laurin Curda, Mika Baur, Mattes Hansen und Santiago Castaneda im Blick haben dürfte. &bdquo;Die neuen Ansätze des Trainers greifen“, ergänzt der SCP-Verteidiger und meint damit vor allem das höhere Pressing, das unter Ralf Kettemann praktiziert wird. &bdquo;Wir sind noch enger zusammengerückt. Der neue Trainer legt noch mehr Wert auf die Arbeit gegen den Ball. Und alle ziehen mit - vom Stürmer bis zum Torwart“, schwärmt Sebastian Klaas. Apropos Torwart. Der neue SCP-Keeper Dennis Seimen ist einer der Gründe für den aktuellen Paderborner Höhenflug. Dies zeigte sich auch beim Sieg gegen Lautern. Die Gäste aus der Pfalz hatten am Samstag nur zwei nennenswerte Chancen. Dabei handelte es sich allerdings um absolute Hochkaräter. Doch Seimen behielt in den Eins-gegen-Eins-Duellen gegen die FCK-Stürmer Faride Alidou und Dickson Abiama jeweils die Oberhand. Der neue SCP-Torwart könnte zur Trumpfkarte werden Mit der gekonnten Rettungstat gegen Alidou verhinderte die 19 Jahre junge Leihgabe vom VfB Stuttgart hierbei in der 18. Minute das 0:1. &bdquo;Wenn mal einer durchkommt, ist der Torwart da. Das gibt uns viel Sicherheit“, sagt Teamkollege Klaas. Lesen Sie auch: &bdquo;Frechdachs“ Ruben Müller vom SC Paderborn feiert ein bemerkenswertes Debüt In der vergangenen Saison hatte es im Hinspiel gegen Kaiserslautern noch das Kontrastprogramm gegeben. Damals verlor der SCP am neunten Spieltag auch deshalb mit 0:3 in der Pfalz, weil Keeper Pelle Boevink den bis dato völlig harmlosen Hausherren nach einer halben Stunde die 1:0-Führung auf dem Silbertablett serviert hatte. Nun könnte Seimen zu einer entscheidenden Trumpfkarte werden. Verbesserungsbedarf haben die Paderborner dagegen weiterhin bei der Effizienz vor dem gegnerischen Tor. So hat der SCP von allen Zweitligisten die meisten Torschüsse (115) abgegeben, aber erst neun Treffer verbucht. Der nächste Gegner aus Braunschweig kommt lediglich auf 68 Abschlüsse, erzielte jedoch nur ein Tor weniger. Keine guten Erinnerungen an Braunschweig Wenn der SCP an diesem Freitag, 3. Oktober, um 18.30 Uhr bei den Niedersachsen gastiert, spricht die Formkurve dennoch eindeutig für die Paderborner, die seit 408 Minuten ohne Gegentreffer sind. Eintracht Braunschweig ist derweil seit sechs Spielen sieglos und kassierte dabei fünf Niederlagen. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Der SCP ist jedoch gewarnt. In der vergangenen Saison hatte Braunschweig vor dem Heimspiel gegen Paderborn ebenfalls sechs Mal in Folge nicht gewonnen, um dann einen 3:2-Heimsieg zu feiern. Und auch in dieser Partie war der klar überlegene SCP am 4. April 2025 vor allem an seiner mangelhaften Effizienz gescheitert.

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