SCP-Splitter

Leipertz gibt sein Comeback, ein Ex-Paderborner trifft für Augsburg

Ein SCP-Stürmer ist wieder einmal früher als erwartet einsatzbereit. Ein Teamkollege steht vor dem Absprung. Vier Ex-Paderborner feiern Premieren in der Bundesliga. Und für einen ehemaligen SCP-Spieler endet eine lange Leidenszeit.

SCP-Joker Robert Leipertz im Duell gegen den Düsseldorfer Takashi Uchino. | © picture alliance

Frank Beineke
21.08.2023 | 21.08.2023, 16:34

Zurück im Geschäft

Robert Leipertz hat ganz offensichtlich gutes Heilfleisch. Im vergangenen März verpasste der Offensivakteur des SC Paderborn lediglich drei Zweitligaspiele, nachdem er beim 1:1 in Kiel einen Bruch des linken Knöchels und einen Bänderriss am Wadenbeinköpfchen erlitten hatte. Mitte Juli musste sich der 30-Jährige nun wegen eines Meniskuseinrisses am rechten Knie operieren lassen. Und nur vier Wochen später feierte "Leipi" am Samstag beim Paderborner 2:1-Auswärtssieg in Düsseldorf sein Comeback.

So wurde der SCP-Vizekapitän in der 70. Minute zusammen mit Adriano Grimaldi für Sirlord Conteh und Filip Bilbija eingewechselt. Das neue Sturmduo hatte allerdings einen schweren Stand. "Ich wollte mit Leipertz und Grimaldi körperliche Präsenz reinbringen", erklärte Cheftrainer Lukas Kwasniok. In der Defensivarbeit sollte sich dies auch durchaus auszahlen. Die Offensiv-Impulse hielten sich allerdings in Grenzen.

"Beide standen dann doch auf verlorenem Posten, weil wir nicht mehr richtig nachgerückt sind", sagte Kwasniok. So kam Leipertz auf lediglich zehn Ballkontakte. Teamkollege Grimaldi verbuchte immerhin 27 Ballkontakte und gewann satte 13 Zweikämpfe. Für den 32-jährigen Angreifer war es das erste Ligaspiel für den SCP und der erste Zweitliga-Einsatz seit Dezember 2015.

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Ein Duo in der Elf des Tages

Gleich sechs Spieler des SC Paderborn erhielten vom "Kicker-Sportmagazin" für ihre Leistung im Spiel gegen Düsseldorf die Note 2,5 oder besser. Zum "Spieler des Spiels" wurde Sirlord Conteh gekürt. "Er war von der Fortuna nie in den Griff zu bekommen", urteilte das Sportmagazin. Der Paderborner Siegtorschütze bekam die Note 1,5. Obendrein wurde Conteh in die "Kicker-Elf des Tages" berufen. Dort taucht noch ein zweiter SCP-Akteur auf: So kann sich auch Linksverteidiger Kimberly Ezekwem (Note 2) über eine Nominierung freuen.

Keine Perspektive beim SCP

Für Marcel Mehlem läuft es seit gut einem Jahr gar nicht rund. Der kampfstarke und einsatzfreudige SCP-Akteur fiel aufgrund von Erkrankungen, Muskelverletzungen und hartnäckigen Wadenproblemen immer wieder aus. Als Paderborner Leihgabe stieg er in der vergangenen Saison mit dem SV Sandhausen zudem in die 3. Liga ab. In der Sommervorbereitung setzten sich die Probleme fort. Und so hat Mehlem beim SCP keine echte Perspektive mehr.

Dies zeigte sich auch am Samstag in Düsseldorf. Obwohl mit Kruse, Musliu, Obermair, Platte und Rohr gleich fünf SCP-Spieler ausfielen, musste Mehlem zuhause bleiben. Stattdessen wurden mit Jascha Brandt und Vincent Gembalies zwei U21-Akteure in den 20er-Kader der Profis berufen. Mehlem hat nun noch bis Ende August Zeit, um sich einen neuen Verein zu suchen. Ein weiteres Leihgeschäft scheidet aus, denn der Vertrag des 28-Jährigen läuft nur noch bis Juli 2024.

U21 schrammt Dreier vorbei

Um ein Haar hätte der SC Paderborn II am Samstag in der Regionalliga West den dritten Saisonsieg im vierten Spiel eingefahren. So führte der Aufsteiger bei Rot-Weiß Ahlen mit 1:0, um dann mit der letzten Aktion der Partie noch den Ausgleich zu kassieren. So köpfte Jannik Borgmann für die bis dato punktlosen Hausherren in der achten Minute der Nachspielzeit eine Ecke zum 1:1-Endstand ein.

Kapitän Dominik Bilogrevic hatte die Paderborner U21 zuvor in einem chancenarmen Spiel mit einem sehenswerten Distanzschuss aus 25 Metern mit 1:0 (45.+1) in Führung gebracht. In der Schlussphase ließen die Gäste gute Gelegenheiten zum 2:0 aus, was sich rächen sollte. Die SCP-Reserve musste in Ahlen übrigens auf Cheftrainer Dennis Schmitt verzichten, der bei der 1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Köln die Rote Karte gesehen hatte. Weiter geht's für die U21 erst am Montag, 28. August. Dann steigt um 19.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena das Heimspiel gegen den Tabellendritten 1. FC Bocholt.

Premieren für vier Ex-Paderborner

Sven Michel war in diesem Sommer vom Erstligisten Union Berlin zum Ligakonkurrenten FC Augsburg gewechselt. Und der 33-jährige Stürmer, der von Sommer 2016 bis Februar 2022 für den SC Paderborn gekickt hatte, traf gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel für seinen neuen Klub. So verwandelte Michel am Samstag beim spektakulären 4:4 (3:2) gegen Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Foulelfmeter zum 3:3.

Zuvor hatte er bereits den Augsburger 1:2-Anschlusstreffer durch Elvis Rexhbecaj vorbereitet. In der 72. Minute wurde Michel für einen anderen Ex-Paderborner ausgewechselt. Neuzugang Phillip Tietz kam in die Partie, feierte damit sein Erstliga-Debüt und lieferte den Assist zur Augsburger 4:3-Führung durch Ruben Vargas. Der Gladbacher Ausgleichstreffer in der siebten Minute der Nachspielzeit sollte die Laune bei Michel, Tietz und Co. dann aber mächtig trüben.

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Zwei weiteren ehemaligen SCP-Spielern, die am Samstag ebenfalls ihren ersten Bundesliga-Einsatz verbuchten, war ebenfalls nicht zum Feiern zumute. Julian Justvan wurde in der 71. Minute eingewechselt, konnte aber die Hoffenheimer 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg nicht verhindern. Marvin Pieringer stand als Neuzugang in der Startelf des 1. FC Heidenheim, blieb aber wirkungslos. Sein Team verlor zum Auftakt mit 0:2 beim VfL Wolfsburg.

Startelf-Comeback für Collins

Jamilu Collins hatte von 2017 bis 2022 das Trikot des SC Paderborn getragen. Vor einem Jahr wechselte der nigerianische Nationalspieler dann ablösefrei zum walisischen Klub Cardiff City, der in Englands zweiter Liga auf Punktejagd geht. Collins erwischte einen glänzenden Start, ehe er am vierten Spieltag der vergangenen Saison böse ausgebremst wurde. Der Linksverteidiger erlitt einen komplizierten Kreuzbandriss und fiel fast ein Jahr aus.

In der Partie bei Leicester City durfte Collins nun exakt 367 Tage nach seiner schweren Verletzung erstmals wieder bei einem Ligaspiel von Beginn an ran. Der 29-Jährige bot eine grundsolide Leistung. Seine Mannschaft kassierte allerdings eine 1:2-Niederlage.

Eine Spielklasse höher stand Bashir Humphreys im 20er-Kader des FC Chelsea, der sein Premier-League-Spiel bei West Ham United mit 1:3 verlor. Der 20-jährige Innenverteidiger, der in der vergangenen Rückrunde an den SC Paderborn ausgeliehen war, kam nicht zum Einsatz und ist weiter ein heißer Kandidat für ein Leihgeschäft. Derzeit buhlen die englischen Zweitligisten Swansea City und Birmingham City um die Dienste des Abwehrtalentes, das zuletzt auch mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht wurde.


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