
Kwasniok zieht an einem Duo vorbei
Chefcoach Lukas Kwasniok saß am Freitagabend beim 1:1 (0:0) gegen den VfL Osnabrück zum 69-mal in einem Zweitligaspiel auf der Bank des SC Paderborn. Damit ist er nun Paderborner Zweitliga-Rekordtrainer, denn der 41-Jährige zog an Steffen Baumgart und André Schubert (je 68 Zweitligapartien als SCP-Coach) vorbei.
In der "Gesamtwertung" führt aber noch immer Günter Rybarczyk, der beim SCP in 209 Pflichtspielen als Cheftrainer fungierte. Es folgen Steffen Baumgart (166 Spiele) und Pavel Dotchev (145). Lukas Kwasniok bringt es inklusive DFB-Pokal nun auf 73 Partien. Das Zweitliga-Saisonfinale gegen Nürnberg, bei dem er im vergangenen Mai pausierte, ist dabei nicht mit eingerechnet.

Angesichts des verpassten Heimsieges war es für Kwasniok jedoch ein verkorkster Freitagabend. "Es sind zwei Punkte zu wenig. Wir sind enttäuscht", konstatierte der SCP-Coach, der mit der spielerischen Leistung seines Teams aber durchaus einverstanden war.
Dennoch präsentierte sich Kwasniok nach der Partie ein wenig dünnhäutig. So ging er nach der Pressekonferenz grußlos an den wartenden Medienvertretern vorbei, um das obligatorische Pressegespräch sausen zu lassen. Grund: Dem Cheftrainer hatte missfallen, das ihm in der besagten Pressekonferenz keine Fragen gestellt worden waren.
Osnabrücks Coach dankt seinem Keeper
Kwasnioks Trainerkollege Tobias Schweinsteiger war nach dem Spiel dagegen bester Laune. "Wir können zufrieden sein. Wir haben eine gute Teamleistung gezeigt. Und wir haben wieder gesehen, dass wir mit einem Topteam mithalten können", bilanzierte der Chefcoach des VfL Osnabrück.
Lediglich nach dem 0:1-Treffer habe seine Mannschaft ein wenig gewackelt. "In dieser Phase hatten wir Glück. Da hat uns Lennart im Spiel gehalten", dankte Schweinsteiger seinem Torwart Lennart Grill, der in der 73. Minute mit einer Glanzparade einen Schuss von Florent Muslija entschärft und damit das 0:2 verhindert hatte.
Hoher Besuch in der Arena
Der VfL Osnabrück erhielt am Freitagabend prominente Unterstützung. Unter den 14.789 Zuschauern in der Paderborner Home-Deluxe-Arena war nämlich auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Und der bezeichnet den VfL als seinen "Herzens- und Heimatklub."

Schließlich stammt der SPD-Politiker aus dem Osnabrücker Stadtteil Schinkel, in dem der traditionsreiche Fußballklub beheimatet ist. "Da wird der VfL ein Stück weit zur eigenen DNA", hatte Pistorius nach dem Zweitliga-Aufstieg anno 2019 erklärt.
Ebenfalls im Stadion war am Freitag übrigens auch der derzeit vereinslose Trainer Daniel Scherning, der seine beiden Ex-Klubs live vor Ort verfolgen wollte. CDU-Generalsekretär und SCP-Vize Carsten Linnemann fehlte dagegen. Der 45-Jährige musste zeitgleich den Annentag in Brakel eröffnen.
Kruse klagt über Probleme
Läuferisch hat Max Kruse weiterhin Luft nach oben. Und die Zahl seiner Ballkontakte hielt sich am Freitagabend in Grenzen. Doch der prominente SCP-Neuzugang bewies gegen Osnabrück, dass er mit seinem fußballerischen Können eine wertvolle Verstärkung sein kann. Zumindest in Partien, in denen der SCP die Spielkontrolle besitzt. So lieferte Kruse sieben Torschussvorlagen. Eine davon führte zum 1:0 durch Jannis Heuer. Ein weiterer feiner Pass ermöglichte Muslija die bereits erwähnte Großchance zum möglichen 2:0.
"Wenn Max an die Murmel kommt, kann er ein Unterschiedspieler sein", sagte SCP-Coach Lukas Kwasniok, der den Ex-Nationalspieler durchspielen ließ. "Er braucht Spiele, Spiele, Spiele. Darum habe ich ihn auf dem Platz gelassen", begründete Kwasniok.
Allerdings klagte Kruse in der Schlussphase über Schmerzen in der Muskulatur. "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes", sagte der 35-Jährige, der sich zudem über zwei vergebene Punkte ärgerte. "Aber ich denke, fußballerisch haben wir es ganz gut gemacht", urteilte Kruse.