Paderborns Trainer erwartet gegen den Angstgegner "Halligalli vom Feinsten"

Paderborn. Der SC Paderborn blieb in den letzten vier Spielen sieglos. Und ausgerechnet jetzt gastiert an diesem Sonntag um 13.30 Uhr mit der SpVgg Greuther Fürth der SCP-Angstgegner schlechthin in der Home-Deluxe-Arena. In den vergangenen 15 Duellen holte Paderborn nur einen mageren Sieg gegen die Franken. Doch Lukas Kwasniok ist guter Dinge - und das nicht nur angesichts der Tatsache, dass Fürth trotz des Aufschwungs unter Trainer Alexander Zorniger noch immer das schwächste Auswärtsteam der Liga ist. "Wir lieben es, gegen Mannschaften zu spielen, die mit offenem Visier agieren", betont der SCP-Chefcoach mit Blick auf die SpVgg, die aggressiv anläuft und extrem viel Druck auf den Gegner ausübt, dabei mitunter aber ein hohes Risiko eingeht. Das sah beim Hinspiel im September noch anders aus. Der arg kriselnde Erstliga-Absteiger aus Fürth war Schlusslicht und konzentrierte sich gegen Spitzenreiter Paderborn erst einmal aufs Verteidigen. Der SCP hatte deutlich mehr Ballbesitz, wusste damit aber wenig anzufangen. Die fränkische Kontertaktik ging dagegen auf. Paderborn verlor 1:2 und rettete damit dem Fürther Trainer Marc Schneider (vorerst) den Job. Platte schöpft neuen Mut Vier Wochen später war Schneiders Zeit jedoch aufgelaufen. Alexander Zorniger übernahm und holte mit seinem Team seitdem stolze 20 Punkte aus zwölf Spielen. Zum Vergleich: Der SCP verbuchte in diesem Zeitraum nur 14 Zähler. "Das Rückspiel hat mit dem Hinspiel nichts mehr zu tun. Alex Zorniger will, dass sich seine Mannschaft aufopfert und den Gegner stresst. Seine Spielphilosophie beinhaltet ein gewisses Chaos. Entweder du sprintest oder du bist raus", erklärt Kwasniok. Und so erwartet Paderborns Trainer im Gegensatz zum jüngsten SCP-Langweiler in Regensburg ein attraktives Spiel: "Das wird Halligalli vom Feinsten. Wer noch keine Karte gekauft hat, sollte dies nachholen." Denn Kwasniok ist zuversichtlich, dass seine zuletzt extrem schwächelnde Offensive am Sonntag weitaus mehr Durchschlagskraft entwickelt. Als Stoßstürmer wird wahrscheinlich Felix Platte agieren. "Er ist jetzt deutlich mehr im Rhythmus und hat Mut in den Beinen. Er hat eben einen eingeschweißt, danach habe ich gleich das Training abgebrochen. Besser konnte es nicht mehr werden", berichtete ein schmunzelnder Kwasniok bei der Pressekonferenz am Freitag. Leipertz-Härtetest am Samstag Die Aufgabe, Platte mit Bällen zu füttern, obliegt vermutlich Julian Justvan und Florent Muslija. Justvan dürfte nach vorne rücken, weil Schienenspieler Raphael Obermair wieder fit ist. Muslija, der zum zweiten Mal Vater geworden ist, könnte Niclas Nadj ersetzen. Ansonsten bleibt die SCP-Startelf im Vergleich zum 0:1 in Regensburg wohl unverändert, denn Jannis Heuer, Marco Schuster und Marvin Pieringer fallen weiterhin aus. Sebastian Klaas hat dagegen seinen Muskelfaserriss auskuriert und kehrt in den 20er-Kader zurück. Mit Robert Leipertz könnte Kwasniok zudem eine weitere hochkarätige Joker-Option zur Verfügung stehen. Der Toptorjäger, der vor gut fünf Wochen einen Knöchelbruch erlitten hatte, konnte zwar auch am Freitag nur ein individuelles Programm abspulen. "Aber Leipi soll am Samstag mit der Mannschaft trainieren. Wenn es klappt, wird er gegen Fürth auf der Bank sitzen", erklärt Paderborns Coach. Das wäre auch aus psychologischer Sicht von Vorteil. Denn seitdem Leipertz fehlt, hat der SC Paderborn kein Halligalli mehr geboten. Und so könnten sie spielen: SC Paderborn: Huth - Müller, Hünemeier, Humphreys - Hoffmeier, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Justvan, Muslija - Platte. SpVgg Greuther Fürth: Schaffran - Griesbeck, Michalski, Haddadi - Asta, Petkov, Christiansen, John - Green - Sieb, Hrgota.

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