2. Fußball-Bundesliga

Starke zweite Hälfte bleibt unbelohnt: SC Paderborn verliert 1:2 gegen Fürth

Der SCP macht im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth zunächst viel zu viele Fehler, verliert zu allem Überfluss Torwart Riemann und gerät 0:2 in Rückstand. Dann folgt eine Aufholjagd, doch ohne glückliches Ende.

Auch SCP-Akteur Filip Bilbija (M.) hatte kein Glück im Abschluss. | © Besim Mazhiqi

02.02.2025 | 02.02.2025, 15:51

Paderborn. Die Paderborner Heimmisere geht weiter. Mit dem 1:2 (0:1) gegen die SpVgg Greuther Fürth kassierte der OWL-Zweitligist am Sonntag vor 12.310 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena die vierte Heimpleite in Folge, mit der sich der SCP erst einmal aus dem Aufstiegsrennen verabschiedete.

Allerdings zeigten die Hausherren nach der Pause eine starke Energieleistung. Der SCP hatte mehr als eine Stunde lang in Unterzahl agiert, weil Keeper Manuel Riemann in der 26. Minute mit Rot vom Platz geflogen war. Dennoch hätte Paderborn nach einem 0:2-Rückstand fast noch das Spiel gedreht.

Lukas Kwasniok hatte seine Startelf auf drei Positionen verändert. Paderborns Cheftrainer wartete dabei wieder mit Überraschungen auf. So durften Calvin Brackelmann und Luis Engelns, die erst am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt waren, von Beginn an ran. Zudem rückte Visar Musliu in die Anfangsformation. Felix Götze (Gelbsperre) und Felix Platte (Bandscheibe) mussten dagegen passen. Bei Raphael Obermair, der in den vergangenen Tagen an einem fiebrigen Infekt laborierte, reichte es nicht zu einem Startelf-Einsatz. Der Kapitän konnte aber immerhin auf der Bank Platz nehmen.

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Winter-Neuzugänge in Fürther Startelf

Bei den Fürthern standen die erst in dieser Woche verpflichteten Innenverteidiger Joshua Quarshie und Noah Loosli auf Anhieb in der Anfangsformation, in der auch der Ex-Paderborner Dennis Srbeny auftauchte. Zudem feierte mit Marco John ein weiterer Winterneuzugang sein Startelfdebüt für die Franken.

Der SCP erwischte eigentlich keinen schlechten Start. So ließen die Hausherren in den Anfangsminuten Ball und Gegner laufen. Filip Bilbija verbuchte in Minute vier nach Zuspiel von Marvin Mehlem eine erste Torchance. Doch die Paderborner leisteten sich auch immer wieder Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel und im Abwehrverhalten.

So auch in der sechsten Minute, als der Fürther Felix Klaus nach einem Srbeny-Steckpass alleine auf Manuel Riemann zulief. Doch der SCP-Keeper behielt im Eins gegen Eins die Oberhand und verhinderte damit das 0:1. Drei Minuten später setzte sich auf der Gegenseite eine unliebsame Paderborner Rückrunden-Tradition fort. Zum dritten Mal in Folge ging der SCP in den ersten zehn Minuten vermeintlich mit 1:0 in Führung. Und zum dritten Mal fand der Treffer keine Anerkennung.

Torwart Riemann sieht in der 26. Minute Rot

Calvin Brackelmann hatte eine Freistoßflanke von Aaron Zehnter ins Tor geköpft, dabei aber im Abseits gestanden. Und so stand es nach VAR-Intervention weiterhin 0:0. Allerdings nur bis zur 21. Minute. Diesmal hatte Musliu im Aufbauspiel grob gepatzt und einen Freistoß verursacht. Fürths Kapitän Branimir Hrgota zirkelte den Ball an der Mauer vorbei. Und das Spielgerät schlug zum 0:1 ins Tor ein, denn Riemann konnte den relativ zentral platzierten Schuss nicht parieren.

Es kam noch schlimmer für den SCP und seinen neuen Torhüter, denn in der 26. Minute kassierte Riemann bei seiner Heimpremiere eine Rote Karte. Der 36-Jährige war aus seinem Tor gestürmt, um einen Angriff zu unterbinden, räumte dabei aber den Fürther Felix Klaus mit dem ausgestreckten Arm ab. Und so flog Riemann wegen einer Notbremse vom Platz.

Markus Schubert kam für ihn ins Tor, Casper Terho wurde ausgewechselt. Tjark Scheller rückte von der Sechs in die Abwehrkette. Marcel Hoffmeier ging auf die rechte Seite. Luis Engelns spielte fortan im defensiven Mittelfeld. Doch der SCP konnte sich von den zwei herben Nackenschlägen erst einmal nicht erholen. Eine Direktabnahme von Marco John hätte in Minute 39 fast zum 0:2 geführt.

SCP-Stürmer Michel im nächsten Spiel gesperrt

Und in der 45. Minute handelte sich Sven Michel wegen Meckerns seine fünfte Gelbe Karte der Saison ein. Der SCP-Stürmer fehlt damit beim nächsten Spiel in Ulm. Kurz vor der Pause rutschte Bilbija noch am 1:1 vorbei. Dann ging es in die Kabinen.

Mit einem weiteren Wechsel nahm der SCP die zweite Hälfte in Angriff. Innenverteidiger Musliu musste raus. Stürmer Adriano Grimaldi kam. Doch das Paderborner Pannenfestival setzte sich erst einmal fort. So hätte eine zu kurze Kopfballrückgabe von Scheller beinahe böse Folgen gehabt (47.). 120 Sekunden später klingelte es aber im Kasten der Hausherren. Der SCP hatte den Gästen eine Ecke geschenkt. Julian Green schlug den besagten Eckball an den Fünfer und Neuzugang Loosli köpfte zum 0:2 (49.) ein.

Es war ein weiterer Wirkungstreffer. Der Glaube an eine Wende schien nur noch gering zu sein. Doch dann flankte Zehnter in der 63. Minute in den Strafraum. Und SCP-Joker Grimaldi verkürzte mit einem wuchtigen Kopfball auf 1:2. Bilbija hatte drei Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß, bekam aber keinen Druck hinter den Ball. Plötzlich waren Paderborns Fans wieder wach.

SCP kommt mit starker Leistung in zweiter Hälfte zurück

Und es folgte gleich der nächste Aufreger. Wieder flankte Zehnter, der nun mächtig aufdrehte. Diesmal legte Grimaldi auf Mehlem ab. Letztgenannter kam beim Torschuss-Versuch nach einem leichten Kontakt von Quarshie zu Fall, doch der Elfmeterpfiff blieb auch nach Überprüfung durch den VAR aus (67.). Wenig später gab es einen Paderborner Doppelwechsel: Luca Herrmann und Santiago Castaneda ersetzten Engelns und Mehlem.

Nun war nicht mehr zu erkennen, dass die Gastgeber in Unterzahl agierten. Im Gegenteil, der SCP drängte aufs 2:2. Für die Fürther gab es kaum Entlastung. Das Duo Zehnter/Grimaldi lieferte dagegen weiter ab. So kam Paderborns Sturmroutinier in der 79. Minute nach einer Zehnter-Ecke erneut zu einem brandgefährlichen Kopfball.

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SC Paderborn gegen Greuther Fürth - Impressionen aus dem Stadion

Mit Ilyas Ansah, der Filip Bilbija ersetzte, brachte Kwasniok dann noch einen weiteren neuen Angreifer (80.). Die nächste Chance aber ging ausnahmsweise aufs Konto der Gäste. So verhinderte SCP-Torwart Schubert mit einem starken Reflex gegen den eingewechselten Roberto Massimo das 1:3 (82.). Auf der Gegenseite verpasste Castaneda bei einem Schuss aus 14 Metern sein erstes Zweitligator (86.). Und da auch die letzten Paderborner Angriffsbemühungen verpufften, blieb es beim 1:2. In der Home-Deluxe-Arena fehlt den Hausherren derzeit einfach das Matchglück.

Weiter geht’s für den SCP im Südwesten der Republik. So gastieren die Kwasniok-Mannen am kommenden Samstag, 8. Februar, um 13 Uhr beim Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846, der seit Sonntag mit einem Ex-Paderborner aufwarten kann. So wechselte Robert Leipertz auf Leihbasis vom 1. FC Magdeburg zu den Donaustädtern.

Die Informationen zum Spiel des SC Paderborn 07 im Überblick:

Ort: Das Zweitliga-Spiel zwischen dem SC Paderborn und Greuther Fürth findet am Sonntag, 2. Februar, in der Paderborner Home-Deluxe-Arena statt. Anstoß ist um 13.30 Uhr.

Wetter: Zum Spielzeitpunkt werden in Paderborn Temperaturen um 2 Grad erwartet. Regen ist nicht angekündigt.

Statistik: 25 Mal trafen der SCP und die SpVgg in der 2. Bundesliga aufeinander, einmal im DFB-Pokal. Die Bilanz spricht klar für Fürth: Paderborn gewann lediglich vier Partien, spielte neunmal unentschieden und kassierte 14 Niederlagen. Das Hinspiel endete 1:1, Adriano Grimaldi erzielte das Tor für den SCP.

Der Liveticker zum Spiel des SCP07 gegen Greuther Fürth zum Nachlesen:


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