SCP-Splitter

SC Paderborn in Magdeburg: Resthoffnung bei Rohr, FCM-Pechvogel fällt aus

Der kränkelnde SCP-Akteur reist eventuell am Samstag noch nach Magdeburg. Bei den Gastgebern fällt der Pechvogel des Hinspiels aus. Und der Schiedsrichter machte bei Partien mit SCP-Beteiligung bislang keine gute Figur.

Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther zeigt Magdeburgs Jamie Lawrence (r.) beim Hinspiel in Paderborn in der 40. Minute die Gelb-Rote Karte. Beim Rückspiel muss Lawrence nun verletzungsbedingt passen. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
10.03.2023 | 10.03.2023, 16:53

Rohr reist vielleicht nach

Am Donnerstag hatte sich Maximilian Rohr wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abgemeldet. Der 27-jährige SCP-Akteur konnte auch am Freitag nicht am Training teilnehmen und saß nicht mit im Bus, als sich der Paderborner Tross am frühen Nachmittag auf den Weg zum Gastspiel beim 1. FC Magdeburg (Samstag, 11. März, 13 Uhr) machte.

Noch gibt es aber eine Resthoffnung. Sollte sich sein Gesundheitszustand weiter verbessern, könnte Rohr nach Magdeburg nachreisen. "Das wird sich aber erst am Samstagmorgen entscheiden", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Ob die vielseitig einsetzbare HSV-Leihgabe dann genügend Körner für einen Startelf-Einsatz hat, ist jedoch fraglich.

Sollte Rohr in Paderborn bleiben, wird der SCP-Kader wohl nur 18 Spieler zählen - inklusive U19-Akteur Medin Kojic. Schließlich fallen Sirlord Conteh, Sebastian Klaas, Robert Leipertz, Florent Muslija, Raphael Obermair und Marvin Pieringer definitiv aus.

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Lawrence muss passen

Bei der 0:1-Hinspielniederlage in Paderborn war Jamie Lawrence auf Seiten des 1. FC Magdeburg die tragische Figur gewesen. Der FCM-Verteidiger hatte damals nach 40 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen und damit die Auswärtspleite eingeleitet. Es passte zur verkorksten Hinrunde der Bayern-Leihgabe. So hatte Lawrence auch beim 1:2 gegen Kiel eine Ampelkarte kassiert und Ende August letztmals in der Anfangsformation gestanden.

Beim 2:0-Heimsieg gegen Kaiserslautern aber feierte der deutsche Junioren-Nationalspieler sein Startelf-Comeback. Und dabei zeigte der 20-Jährige eine prima Leistung. Doch nun hat es den Pechvogel erneut erwischt. Lawrence zog sich zu Beginn dieser Trainingswoche einen Außenbandriss im linken Sprunggelenk zu und muss damit auf die Partie gegen Paderborn verzichten.

"Es tut mir sehr leider für Jamie. Er wäre für uns eine wichtige Option gewesen", sagt FCM-Coach Christian Titz, der in der Innenverteidigung ohnehin große Personalprobleme hat. Womöglich muss daher Cristiano Piccini oder Alexander Bittroff ran, obwohl beide noch stark angeschlagen sind. Piccini absolvierte nach seinem Zehenbruch zwar in dieser Woche wieder weite Teile des Mannschaftstrainings, hat aber noch Schmerzen. Bittroff klagt über Wadenprobleme.

Familientragödie um FCM-Stürmer

Der 1. FC Magdeburg muss am Samstag zudem auf Stürmer Kai Brünker (28) verzichten. Der Grund ist äußerst tragisch. Seit dem 23. Dezember 2022 wurde der Vater des FCM-Angreifers vermisst. Der 61 Jahre alte Dirk Brünker war zuletzt im badischen Villingen gesehen worden. Am Donnerstag fanden Spaziergänger nun im Fluss Brigach in Donaueschingen eine männliche Leiche.

Bei dem Toten waren ein Handy und Ausweisdokumente gefunden worden, die auf den Vermissten hinwiesen. Ein DNA-Abgleich brachte am Freitag traurige Gewissheit. "Es hat sich bestätigt, dass es sich bei der Person um Dirk Brünker handelt. Es gab keine Fremdeinwirkung, sondern es handelt sich um einen Unglücksfall", erklärte Jörg Kluge, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, gegenüber der "Magdeburger Volksstimme".

"Der 1. FC Magdeburg ist in tiefer Trauer, da mittlerweile Gewissheit vorherrscht, dass Dirk Brünker leider verstorben ist", betont der FCM in einer Pressemitteilung und fügt an: "Wir sprechen Kai, seiner Familie und seinen Angehörigen unser tiefempfundenes Beileid und Mitgefühl aus. Kai wird aufgrund des Todes seines Vaters bis auf weiteres im Kreise seiner Familie weilen."

Magdeburger Heimsiege sind rar

Magdeburgs Zweitligakicker müssen sich bei Heimspielen wahrlich nicht über mangelnde Unterstützung beklagen. In der MDCC-Arena herrscht fast immer eine grandiose Stimmung. Doch in dieser Spielzeit hatte der FCM bislang eher einen Heimkomplex. So holte der Aufsteiger 16 seiner 27 Saisonpunkte in fremden Stadien.

Der 2:0-Erfolg gegen Kaiserslautern war erst der dritte Sieg im elften Heimspiel und der erste Heimdreier seit Anfang Oktober. Entsprechend groß war die Erleichterung auch bei Chefcoach Christian Titz, dessen Team in den vergangenen vier Wochen von Rang 18 auf Platz 12 kletterte. "Siege gegen dir Selbstvertrauen und Stabilität. Ich bin froh, dass wir uns jetzt belohnen", sagt Titz, der am Samstag eine "interessante Partie" erwartet. "Zwei spielstarke Mannschaften treffen aufeinander", so der FCM-Trainer.

Winter pfeift in Magdeburg

Das Schiedsrichter-Gespann für das Zweitliga-Duell zwischen Magdeburg und Paderborn steht mittlerweile fest. Referee Nicolas Winter wird die Partie leiten. Felix Bickel fungiert als Vierter Offizieller. Patrick Hanslbauer ist als Video Assistant Referee im Einsatz.

Der 31 Jahre alte Nicolas Winter hat bislang drei Spiele mit SCP-Beteiligung gepfiffen. Dabei machte er keinen allzu souveränen Eindruck. So erhielt er für seine Leistungen beim Paderborner 3:1-Drittliga-Erfolg in Zwickau (1. Oktober 2017) und beim 0:0 im Zweitliga-Duell zwischen Braunschweig und dem SCP (16. April 2021) vom Sportmagazin "Kicker" jeweils die Note 5.

In Zwickau verbannte Winter den damaligen SCP-Coach Steffen Baumgart auf die Tribüne. In Braunschweig hatten die Paderborner dagegen Glück, dass der Referee keinen Elfmeter für die Hausherren pfiff und auf eine Gelb-Rote Karte für SCP-Akteur Frederic Ananou verzichtete. Dafür hatte Winter am 30. September 2016 dem Paderborner Stürmer Sven Michel kurz vor Schluss die Ampelkarte gezeigt. Der SCP verlor damals sein Drittliga-Heimspiel gegen Hansa Rostock mit 0:3.

Lizenzen sind beantragt

Der SC Paderborn hat für die Saison 2023/24 fristgerecht die Lizenzunterlagen für die Bundesliga und die 2. Bundesliga bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt eingereicht. Mit der ersten Entscheidung der DFL im Lizenzierungsverfahren rechnet der SCP im April. Erstmals bekommen die Themen Nachhaltigkeit und Frauenfußball ein besonderes Gewicht in der Lizenzierung.

So sieht die Lizenzierungsordnung der DFL nun vor, dass Erst- und Zweitligisten ab der Saison 2023/24 entweder eine eigene Frauenfußball-Mannschaft melden oder eine Kooperation mit einem Frauenfußballklub eingehen müssen. Der SCP hat sich für eine Kooperation entschieden. "Wir führen Gespräche mit Vereinen, die viel Erfahrung und Know-how im Frauenfußballbereich haben", hatte SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger schon bei der Mitgliederversammlung im Januar erklärt.

Der SC Paderborn habe sich bewusst gegen einen Alleingang entschieden. "Wir wollen die herausragende Arbeit, die in anderen Vereinen seit Jahrzehnten im Bereich Frauenfußball geleistet wird, nicht kannibalisieren", so Hornberger.


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