SC Paderborn

Härtetest des SC Paderborn hat ein Happy-End

Baumgart-Elf übersteht bei starken Zwickauern auch eine halbstündige Schwächephase und feiert nach zwei späten Elfmetern noch einen 3:1-Auswärtssieg

Das Trio für die Tore: Schonlau (l.) erzielte das 1:2, Srbeny traf zum 1:3. Und Michel (hinten) hatte die 1:0-Führung markiert. | © Imago

Frank Beineke
02.10.2017 | 02.10.2017, 06:00

Zwickau. Spiele in Zwickau zählen zu den unangenehmsten Aufgaben in der 3. Fußball-Liga. Denn gerade vor heimischer Kulisse besticht der FSV Zwickau mit einem unbändigen Einsatzwillen und hohem Tempo. Diese Erfahrung musste gestern auch der SC Paderborn machen. Doch das Team von Trainer Steffen Baumgart bestand auch diesen ultimativen Härtetest, gewann in einer intensiven Partie vor 4.630 Zuschauern mit 3:1 (1:1) und bleibt damit Spitzenreiter.

"Am Ende war es kein unverdienter Sieg. Aber wir hätte auch mit einem Remis zufrieden sein können", bilanzierte Baumgart, der den Nigerianer Jamilu Collins etwas überraschend zum Startelf-Debüt verholfen hatte. Doch der 23-jährige SCP-Neuzugang rechtfertigte das Vertrauen und leistete die Vorarbeit zum 1:0, mit der die Gäste in der 13. Minute eine bärenstarke Anfangsphase krönten. Stürmer Dennis Srbeny spielte den öffnenden Pass auf Collins, der FSV-Akteur Schröter stehen ließ und Sven Michel bediente. Und der SCP-Torjäger markierte mit seinem sechsten Saisontreffer die Führung, die Paderborn aber nicht gut tun sollte.

Denn zwischen der 15. und 45. Minute dominierten die Hausherren, die den Gästen nun den Schneid abkauften. Für Hektik sorgte Schiedsrichter Nicolas Winter. "Erst pfeift er alles gegen uns. Dann alles gegen Paderborn. Das Gespann hatte keine Linie", kritisierte FSV-Coach Torsten Ziegner. Auch bei der Entstehung des Zwickauer Ausgleiches machte der Referee keine gute Figur. SCP-Verteidiger Christian Strohdiek hatte einen Gegenspieler gefoult und sich dabei selbst verletzt. Doch der Schiedsrichter ließ den Freistoß schnell ausführen, so dass sich Strohdieks Teamkollege Sven Michel zu einem Foul genötigt sah. Und ausgerechnet der darauf folgende Freistoß führte zum 1:1 (39.), denn der von Rene Lange getretene Ball segelte an Freund und Feind vorbei ins Tor.

Unmut über Schiedsrichter-Entscheidung

Steffen Baumgart wollte dem Referee in dieser Szene aber keinen großen Vorwurf machen. "In solchen Situationen, in denen man erkennt, dass keiner stirbt, kann man das Spiel durchaus laufen lassen", sagte der SCP-Coach etwas überspitzt. Gar nicht einverstanden war er dagegen kurz vor der Pause mit einer Entscheidung des Schiedsrichters, der die Partie auch weiterlaufen ließ, als Sven Krauße und ein Zwickauer mit den Köpfen zusammengerasselt waren. Seinen Unmut teilte Paderborns Trainer dem Referee auch mit. Folge: Baumgart musste prompt auf der Tribüne Platz nehmen.

In der Kabine aber fand der SCP-Coach die richtigen Worte. Denn in Halbzeit zwei hatten die Gäste die Partie wieder im Griff. "Wir waren angeknockt, haben uns geschüttelt und wieder unser Spiel durchgezogen", kommentierte Kapitän Strohdiek eine Leistungssteigerung, die mit zwei späten Toren belohnt wurde.

Zunächst wurde Michel im Strafraum von Schröter gelegt. Srbeny scheiterte mit dem Elfmeter zwar an Torwart Brinkies, doch den Abpraller köpfte SCP-Verteidiger Schonlau zum 1:2 (79.) ins Tor. Dann wurde Ritter in der Nachspielzeit im Sechzehner gelegt. Srbeny trat erneut zum Strafstoß an und markierte den 1:3-Endstand. "Wenn du hier das 1:1 kassierst, gehst du bei dieser Atmosphäre schon einmal leicht mit einem 1:4 nach Hause, wenn Zwickau dich mit Wucht überrennt. Wir haben uns aber aus dieser Situation selbst herausgezogen. Das zeigt, dass die Mannschaft den nächsten Schritt gemacht hat", freute sich Steffen Baumgart.


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