Umstrittener Handelfmeter verhindert Paderborner Sieg - Duo verletzt sich schwer

Kiel. Das erhoffte Offensiv-Spektakel blieb aus. Stattdessen boten Holstein Kiel und der SC Paderborn am Samstagnachmittag den 12.469 Zuschauern im Holstein-Stadion ein intensives Zweitliga-Kampfspiel, in dem die Rückrunden-Siegesserie der Gäste reißen sollte. Mit dem 1:1 (0:1) konnte der SCP dennoch zufrieden sein. Allerdings war dieser Punkt ziemlich teuer erkauft, denn mit Robert Leipertz und Raphael Obermair hatten sich zwei Paderborner Akteure schwer verletzt. Schon in den Tagen vor dem Spiel hatte das Team von Trainer Lukas Kwasniok viel Pech gehabt. Diverse Akteure waren angeschlagen oder fielen aus. Marvin Pieringer erwischte es im Abschlusstraining. Der SCP-Stürmer verletzte sich am Sprunggelenk und musste ebenso wie Kai Klefisch, Sebastian Klaas und Felix Platte auf die Reise an die Ostsee verzichten. Julian Justvan (Erkältung) und Florent Muslija (Knieprobleme) saßen auf der Bank, waren aber keine Startelfoptionen. Und auch die Kieler hatten diverse Ausfälle zu beklagen. &bdquo;Daher hatten beide Teams auch einige Böcke im Spiel mit dem Ball. Das spielerische Niveau war überschaubar", urteilte SCP-Coach Kwasniok, den die Not erfinderisch machte. So fungierte Defensivakteur Maximilian Rohr diesmal als Stürmer. Das Experiment glückte, denn die HSV-Leihgabe erzielte in der 31. Minute die etwas schmeichelhafte 1:0-Führung für die Gäste. Robert Leipertz hatte den Ball auf den langen Pfosten geflankt. Dort beförderte der sträflich freie Rohr das Leder mit einem Flugkopfball-Aufsetzer in die Maschen. Huth mit starken Paraden SCP-Keeper Jannik Huth zeigte unterdessen seine ganze Klasse und verhinderte mit Glanzparaden gegen Fabian Reese (14.), Steven Skrzybski (16.) und Lewis Holtby (36.) Kieler Torerfolge. Kurz vor der Pause folgte dann der erste Verletzungsschock für die Gäste. Robert Leipertz hatte sich in einem Zweikampf mit Holstein-Torhüter Tim Schreiber eine Verletzung am Wadenbeinköpfchen zugezogen. Für den SCP-Stürmer war vorzeitig Feierabend. Leipertz droht nun eine längere Zwangspause. Für ihn kam Julian Justvan, der in der 53. Minute seinen Teamkollegen Sirlord Conteh mit einem feinen Pass in Szene setzte. Doch der pfeilschnelle SCP-Angreifer vergab frei vor Schreiber. &bdquo;Da hätten wir das Spiel ausmachen können", ärgerte sich Kwasniok. Dessen Schützlinge zeigten im Spiel mit dem Ball weiterhin Schwächen. Doch die Paderborner verteidigten leidenschaftlich und hatten unermüdlich anstürmende Kieler gut im Griff. Womöglich hätten die Gäste auch zum zehnten Mal in dieser Saison die Null gehalten, doch in der 64. Minute pfiff Schiedsrichter Wolfgang Haslberger einen umstrittenen Handelfmeter. Marco Schuster hatte das Leder zunächst mit der Brust berührt, ehe ihm der Ball auch leicht an den rechten Arm sprang. Obermair muss ins Krankenhaus &bdquo;Bei so einem Elfmeter fällt mir ein Ei aus der Hose", wetterte Kwasniok. Paderborns Trainer konnte zudem nicht nachvollziehen, warum der Video-Assistant-Referee nicht eingriff. &bdquo;Wir haben ja eigentlich ein paar Talente im Keller, die sich hätten melden können", so Kwasniok. Fabian Reese war es herzlich egal. Kiels Stürmer verwandelte den Strafstoß mit etwas Glück zum 1:1 (66.). Zu diesem Zeitpunkt stand Raphael Obermair nicht mehr auf dem Platz. Der Paderborner hatte sich nach gut einer Stunde die Schulter ausgekugelt und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch Obermair dürfte damit länger ausfallen. Seine Teamkollegen verdauten aber auch diesen Schock und hielten weiter prima dagegen, so dass die Kieler Schlussoffensive verpuffte. &bdquo;In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel hinten raus noch verloren", mutmaßte Ron Schallenberg, der bereits in der ersten Hälfte seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Paderborns Kapitän fehlt damit am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (18.30 Uhr). Und dies ist ganz gewiss nicht die einzige knifflige Personalie, die Lukas Kwasniok im Duell gegen die Kiezkicker lösen muss. Denn für die Paderborner, die in dieser Saison so lange vom Verletzungspech verschont geblieben waren, kam es in dieser Woche knüppeldick.

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