Mit viel Geduld und etwas Glück: So knackte der SCP den 1. FC Kaiserslautern

Paderborn. Wenn’s läuft, dann läuft’s. Diese Erfahrung hatte der SC Paderborn schon zu Beginn dieser Zweitliga-Saison gemacht, als sich zu spielerischen Glanzleistungen auch das nötige Matchglück gesellte. Dieses Matchglück, das im Seuchen-Monat November so schmerzlich vermisst worden war, ist nun wieder da. Mit dem 1:0 (0:0)-Heimerfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern gelang dem SCP am Freitagabend in der fast ausverkauften Home-Deluxe-Arena der vierte Sieg im vierten Rückrundenspiel. Es war eine Partie, die Paderborn im November wohl nicht gewonnen hätte. &bdquo;Dass Paderborn viel mehr Ballbesitz hatte, kam nicht unerwartet. Aber gefühlt hatten wir die klareren Torchancen“, bilanzierte der Ex-Paderborner Philipp Klement, der bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte maßgeblich für die kreativen Elemente im Lauterer Spiel gesorgt hatte. &bdquo;Für eine Mannschaft, die angeblich nur den Bus vorm Tor parkt, haben wir hier mutig nach vorne gespielt“, urteilte sein Trainer Dirk Schuster. Über das Wort &bdquo;mutig“ lässt sich in diesem Zusammenhang streiten. Schließlich setzten die Pfälzer auch bei ihrem Gastspiel an der Pader vornehmlich auf ihre Defensivqualitäten. Fakt aber ist, dass der FCK in der Tat die besseren Gelegenheiten gehabt und mehr Torschüsse abgegeben hatte. Boyd fehlt das Schussglück So hatte Terrence Boyd zwei Mal die Gästeführung auf dem Fuß, doch Lauterns Stürmer scheiterte in der 36. Minute an Paderborns Innenverteidiger Jannis Heuer und in der 68. Minute am Querbalken. Hätte Boyd in einer der beiden Szenen das 0:1 gemacht, wäre das ohnehin schwierige Unternehmen Heimsieg für den SCP wohl zur Mission Impossible geworden. &bdquo;Es war extrem schwer, diesen Riegel zu durchbrechen“, sagte Kapitän Ron Schallenberg. Dessen Team hatte zwischenzeitlich mehr als 70 Prozent Ballbesitz, fand aber bei allem Engagement nur selten Lücken im FCK-Abwehrverbund. Es hätte womöglich einfacher werden können, wenn Julian Justvan in der neunten Minute seine dicke Chance zur SCP-Führung genutzt hätte. &bdquo;In solchen Momenten musst du gegen Lautern da sein“, trauerte Trainer Lukas Kwasniok dieser vergebenen Möglichkeit hinterher. So aber konnten die Gäste auf ihre bewährte Kontertaktik setzen. &bdquo;Lautern kann mit seinen vier Jungs da vorne stets gefährlich werden. Aber die anderen sechs rücken nicht nach. Dann hast du das Dilemma, dass du auch nach Ballgewinnen keine freien Flächen hast. Du kommst so gut wie nie hinter deren Kette“, erläuterte Kwasniok. Ein Standard entscheidet Und so war an diesem verregneten Freitagabend viel Geduld gefragt. &bdquo;Wir mussten erst einmal gut verteidigen und sehen, dass die Null steht. Dann schaffst du auch mal den Lucky Punch“, so Schallenberg. Der entscheidende Punch gelang dabei seinem Teamkollegen Jannis Heuer in Minute 78. Es passte zum Charakter des umkämpften Spiels, dass die Partie durch einen Innenverteidiger und eine Standardsituation entschieden wurde. So zirkelte Heuer einen Freistoß aus rund 20 Metern in wunderschöner Manier ins linke obere Eck. &bdquo;Ich glaube, den hat er vorher in seinem Leben noch nie gemacht. Und den wird er auch nicht noch einmal machen“, kommentierte Marlon Ritter – ein weiterer Ex-Paderborner in Pfälzer Diensten – das sehenswerte SCP-Siegtor. Lautern sollte keine Antwort mehr finden. Und so setzte sich der spielerische Ansatz der Paderborner gegen das Defensivkonzept der Gäste durch. &bdquo;Wir hätten sicher noch mutiger Fußball spielen können. Denn fast immer, wenn wir uns getraut haben, nach vorne zu spielen, wurde es gefährlich“, sagte Philipp Klement und fügte an: &bdquo;Es muss jetzt der nächste Schritt sein, mit dem Ball mutiger zu sein.“ Dem SCP aber mangelt es wahrlich nicht an Mut. Und mit der Erfolgsserie im Rücken können die Kwasniok-Mannen nun voller Selbstbewusstsein die am Samstag, 25. Februar, anstehende Auswärtsaufgabe bei Holstein Kiel (13 Uhr, Holstein-Stadion) in Angriff nehmen.

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