
Klartext von Kwasniok
Zum zweiten Mal in Folge musste die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft die Segel streichen. "Für mich kam das frühe Aus nicht überraschend", sagt Lukas Kwasniok. "Die deutsche Mannschaft war meistens dann stark, wenn sie über drei, vier Wochen eine gute und störungsfreie Vorbereitung auf ein Turnier absolvieren konnte. Das war diesmal nicht der Fall", erklärt der Cheftrainer des SC Paderborn.
Hinzu kämen all jene inhaltlichen Defizite, die der Entwicklung im deutschen Fußball geschuldet seien. "Wir haben Neuner, Außenverteidiger und Innenverteidiger abgeschafft, weil wir nur noch Rondo spielen wollen und nicht mehr flanken und köpfen dürfen", kritisiert Kwasniok, der nun eine weitere Fehlentwicklung anmahnt.
"Wir werden in rund 15 Jahren große Probleme auf der Torhüterposition bekommen. Da geben wir unsere nächste Domäne fahrlässig her, wenn wir im Nachwuchsbereich nun sagen, bis zum zwölften Lebensjahr gibt es keine festen Torhüter mehr. Wir spielen nur noch auf Mini-Tore", sagt der SCP-Coach. "Aber als Torhüter musst du anders ausgebildet werden. Denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr", so Kwasniok.
Verwunderung über St. Pauli
Ziemlich überrascht war Lukas Kwasniok dagegen am Dienstagmittag. Da nämlich gab Zweitligakonkurrent FC St. Pauli die Trennung von Chefcoach Timo Schultz bekannt. Sein Paderborner Trainerkollege kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. "Es gibt keinen besseren Trainer für St. Pauli", sagt Kwasniok mit Blick auf Timo Schultz, mit dem er einst gemeinsam die Fußball-Lehrer-Lizenz erworben hatte.
"Wenn St. Pauli wirklich schlecht spielen oder es in der Mannschaft nicht stimmen würde, wäre es eine andere Sache. Aber Timo hat das Maximale aus diesem Team herausgeholt. Sie spielen hervorragenden Fußball, liegen in fast allen Statistiken wie bei den Expected Goals vorne und haben die meisten Abschlüsse. Sie schießen leider nur zu wenig Tore", konstatiert Kwasniok.
Letztlich sei Schultz eher das Opfer einer verfehlten Kaderplanung. Die Abgänge von Leistungsträgern wie Kyereh und Burgstaller seien nicht ansatzweise kompensiert worden. "St. Pauli hat ein Problem, weil sie keinen Stürmer, keinen Torhüter und keinen guten Innenverteidiger geholt haben", urteilt der SCP-Coach.
Ein junges Trio trainiert mit
Obwohl mit Florent Muslija (grippaler Infekt), Uwe Hünemeier (Knie-OP), Richmond Tachie (Magen-Darm) und Sebastian Klaas (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) gleich vier Akteure fehlten, nahmen am Dienstag gleich 22 Feldspieler am Mannschaftstraining des SC Paderborn teil. So sind im ersten Teil der Wintervorbereitung auch drei Nachwuchskicker mit an Bord.
Für Paul Donner ist der Ausflug zu den Profis kein Neuland. Der 20-jährige Innenverteidiger aus der Paderborner U21 trainierte schon in der Hinrunde regelmäßig mit dem Zweitligateam und stand im Heimspiel gegen Regensburg sogar im 20er-Kader. Hinzu kommen zwei 17-Jährige aus der U19: Stürmer Ilyas Ansah und Innenverteidiger David Stamm, die im September beim 4:1-Testspielsieg gegen Viktoria Köln zum Einsatz gekommen waren, trainieren derzeit ebenfalls unter Chefcoach Lukas Kwasniok.
Nun sind die Mitglieder am Zug
Der Vorverkauf für das DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem SC Paderborn und dem VfB Stuttgart (Dienstag, 31. Januar 2023, 18 Uhr) geht in die nächste Runde. Von diesem Mittwoch bis einschließlich Sonntag, 11. Dezember, können SCP-Vereinsmitglieder jeweils bis zu vier Tickets für das Spiel buchen.
Karten sind online, per Ticket-Hotline unter (01806) 99 18 18 sowie im SCP-Fanshop in der Home-Deluxe Arena-erhältlich. Nach Ablauf der ersten Verkaufsphase, bei der Dauerkarten-Inhaber zuschlagen konnten, sind rund 4.500 Tickets für den Heimbereich verkauft.