DFB-Pokalspiel unter Flutlicht

SC Paderborn ist bereit für den Pokalfight gegen Werder Bremen

Im DFB-Pokal trifft der SC Paderborn im ausverkauften Stadion auf den Bundesligisten von der Weser. Beide Trainer erwarten ein offenes, turbulentes Spiel.

Uwe Müller
18.10.2022 | 18.10.2022, 16:35

Paderborn. Es war ein wildes Spiel als Werder Bremen das letzte Mal in Paderborn zu Gast war. Dem SCP reichte im Januar eine 3:1-Führung nicht. Am Ende stand – nach kuriosen Toren und Videobeweisen – eine 3:4-Niederlage. Eine ähnlich intensive Partie könnte auch am Mittwochabend in der 2. Runde des DFB-Pokals passieren. Schließlich trifft um 18 Uhr in der Home-Deluxe-Arena die mit Abstand beste Offensive der 2. Liga auf die drittbeste der Bundesliga.

„Wir gehen in dieses Pokalspiel wie in jedes andere Spiel auch“, macht Paderborns Trainer Lukas Kwasniok keinen Unterschied zur Meisterschaftsrunde. „Wir wollen nach vorne spielen, den Gegner unter Druck setzen. Aber Bremen hat eine ähnliche Idee – sie verteidigen hoch und bieten dadurch vergleichsweise viel Fläche hinter der letzten Reihe an“, erwartet der Coach ein interessantes, aber auch offenes Spiel.

Im Meisterschaftsspiel im Januar ging es zwischen dem SC Paderborn und SV Werder Bremen schon heiß zu. Nach 3:1-Führung unterlag der SCP noch mit 3:4. | © BESIM MAZHIQI
Im Meisterschaftsspiel im Januar ging es zwischen dem SC Paderborn und SV Werder Bremen schon heiß zu. Nach 3:1-Führung unterlag der SCP noch mit 3:4. | © BESIM MAZHIQI

Die Paderborner sind als Zweitligist keineswegs der Underdog. Der SCP gehört auf Platz zwei stehend klar zu den Aufstiegsaspiranten, ist die beste Heimmannschaft der Liga und hat ein Torverhältnis (32:12) ähnlich wie die Bayern. Dementsprechend wird Kwasniok versuchen, seine Spielidee dem Bundesligisten aufzudrücken. „Wir sind gut drauf, Werder aber auch – ein Freund hat mal zu mir gesagt, wenn gut auf gut trifft, entscheidet der Wille“, hofft er auf den stärkeren bei seiner Elf.

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Sturmduo hat unheimliche Wucht

Wie die Bremer geknackt werden können, hat Mainz 05 am Samstag gezeigt: Kompakt stehen und mit Kontern die nötigen Nadelstiche setzen. Und die Mainzer hatten Glück, dass das Sturmduo Niclas Füllkrug (8 Tore) und Marvin Ducksch (2) keinen guten Tag erwischte. „Beide können jeder Mannschaft in der Bundesliga weh tun“, weiß Kwasniok, was für eine Offensivwucht kommen könnte. Das sei aber nicht die einzige Stärke der Bremer. Nach dem Aufstieg hätten sie sich in der Breite noch verstärken können. Zudem sei es nicht einfach, sich auf die gegenläufigen Bewegungen der Achter im Mittelfeld einzustellen. Aber Werder spiele in der Defensive mannorientiert. „Das birgt Gefahren“, hat Kwasniok auch Schwächen bei den Norddeutschen ausgemacht. Die Schwachstelle kann mit Dribblings oder schnellem, direktem Kombinationsspiel ausgenutzt werden.

Alles für den DFB-Pokal. Bei der Pressekonferenz im Paderborner Stadion sind (v.l.) Trainer Lukas Kwasniok, Pressesprecher Matthias Hack und SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger gut gelaunt. - © Uwe Müller
Alles für den DFB-Pokal. Bei der Pressekonferenz im Paderborner Stadion sind (v.l.) Trainer Lukas Kwasniok, Pressesprecher Matthias Hack und SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger gut gelaunt. | © Uwe Müller

Dafür hat sich der SCP-Coach auch schon einen Matchplan zurechtgelegt. "Wir wollen nach vorne spielen. Schließlich sind wir in der Unterhaltungsbranche. Wir haben ausverkauftes Haus, die Fans honorieren die Leistung der Mannschaft. Danke dafür", betonte Lukas Kwasniok.

Auf sechs Spieler in der Startelf hat er sich bereits festgelegt. Im Pokal wird Leopold Zingerle Stammtorwart Jannik Huth wie geplant vertreten. Zudem werden laut Kwasniok auch Obermair, Justvan und Pieringer starten. Mehr wollte er am Dienstag noch nicht verraten. Bei einigen Spielern müsse man noch abwägen wie sie die Belastung der letzten Spiele verkraftet haben. Marco Schuster ist aber definitiv nicht mit in der Verlosung – er hat sich beim Kurzeinsatz gegen Sandhausen verletzt. Ansonsten stehen dem SCP alle Spieler zur Verfügung, auch Jasper van der Werff ist wieder im Training.

Bremens Kapitän fällt aus

Bremens Trainer Ole Werner wird aber auf seinen Kapitän verzichten müssen. Marco Friedl hat Adduktorenprobleme und auch Stammkraft Christian Groß kann nicht spielen. Dafür sind Flügelflitzer Leo Bittencourt und Abwehrmann Milos Veljkovic wieder fit. Rotieren will Werner keineswegs im mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Paderborner Stadion. Er bezeichnete den SC Paderborn als die aktuell spielstärkste Mannschaft der 2. Liga und als absolutes Spitzenteam. „Wir gehen davon aus, dass es wieder eng und turbulent werden kann.“ So wie im Januar.


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