Paderborn. Der SC Paderborn 07 hat am Freitagabend in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena ein weiteres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf verpasst. Vor 15.000 Zuschauern, unter die sich auch die Trainer Mitch Kniat und Daniel Jara von Arminia Bielefeld gemischt hatten, zeigten die Ostwestfalen gegen den FC Schalke 04 ihre womöglich schwächste Saisonleistung und verloren mit 2:4.
„Der Sieg ist absolut verdient. Ich bin auch gar nicht erbost darüber. Wir müssen heute einfach akzeptieren, dass der Gegner besser gewesen ist“, kommentierte SCP-Trainer Lukas Kwasniok die Niederlage. Tabellenführer wird der SC Paderborn trotzdem bleiben - egal, wie die Samstags- und Sonntagsspiele der 2. Liga ausgehen.
Kwasniok verzichtete auf Änderungen in der Anfangsformation und schickte die selben elf Akteure auf den Rasen, die in Elversberg überzeugten. So begann Filip Bilbija auch gegen Schalke im zentralen Mittelfeld, auf der Position des rechten Innenverteidigers bekam Laurin Curda erneut den Vorzug vor Tjark Scheller.
SC Paderborn bekommt Schalker Härte zu spüren
Die Partie begann ruppig. Insbesondere die Gäste agierten mit dem Anpfiff äußerst körperbetont. Innerhalb der ersten vier Spielminuten wurde die Begegnung bereits dreimal verletzungsbedingt unterbrochen – jeweils lagen Paderborner auf dem Boden, konnten nach kurzer Behandlung aber weiterspielen.
Der körperlichen Komponente der Schalker setzte der SCP zunächst ein unaufgeregtes Spiel entgegen. Und das führte bereits früh zum Erfolg: Abwehrchef Felix Götze bediente den durchstartenden Koen Kostons mit einem langen Ball, den der Niederländer eiskalt zur 1:0-Führung verwertete (11. Spielminute).
Danach aber wurden die Gäste stärker und die Paderborner verloren immer mehr die Spielkontrolle. So ließen die Königsblauen den frühen Rückstand nicht lange auf sich sitzen. Nur knapp zehn Minuten nach der Paderborner Führung stand es bereits 1:1 – Moussa Sylla hatte für den Ausgleich gesorgt (23.).
FC Schalke spielt SC Paderborn phasenweise her
In der Folge spielten die Knappen die Hausherren regelrecht her. Zunächst konnte der in dieser Situation etwas unglücklich aussehende SCP-Keeper Markus Schubert einen wuchtigen Distanzschuss von Derry Murkin gerade noch so an die Latte lenken (33.). Nur wenig später aber lag der Ball zum zweiten Mal im Paderborner Tor: Kenan Karaman ließ zunächst Felix Götze aussteigen und haute die Kugel anschließend ins lange Toreck (43.). Die Halbzeitführung der Gäste war folglich hochverdient. 15:2 Torschüsse und 6:0 Ecken zu Gunsten der Schalker sprachen bis dahin eine klare Sprache.
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Lukas Kwasniok reagierte zur Pause und brachte Sebastian Klaas für den schwachen Mika Baur, Filip Bilbija rückte fortan in die Angriffsreihe vor. Und die Umstellung sollte prompt fruchten: Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff bediente Aaron Zehnter von der linken Seite den aufgerückten Götze, der per Kopf zum 2:2 einnickte.
Paderborns Sebastian Klaas: „Schalke hat natürlich auch Qualität“
Doch wer jetzt damit rechnete, dass Spitzenreiter Paderborn fortan das Spiel machen würde, der wurde eines Besseren belehrt. Denn nach dem Ausgleich war erneut Schalke die stärkere Mannschaft, wenngleich nicht so drückend überlegen wie noch im ersten Durchgang. Für die erneute Führung reichte es dennoch – nach einem Freistoß köpfte Karaman zum 3:2 ein (69.). Kurz vor Ende der Partie erhöhte S04 sogar noch einmal auf 4:2 – auch Janik Bachmann traf per Kopf ins Paderborner Tor.
„Wir waren insbesondere in der ersten Halbzeit nicht so gut im Spiel“, resümierte Paderborns Sebastian Klaas nach der Begegnung. Und weiter: „Schalke hatte viel den Ball. Und wir haben ungewohnt verteidigt, waren nicht so kompakt wie gewohnt. Schalke hat aber natürlich auch Qualität.“
Das Spiel des SC Paderborn gegen den FC Schalke 04 zum Nachlesen:
INFORMATION
SC Paderborn - FC Schalke 04 2:4 (1:2)
Paderborn: Schubert (Note 4) – Curda (4, 84. Bravo Sanchez), Götze (3,5), Brackelmann (5) – Obermair (4), Bilbija (4,5), Castañeda (4, 89. Scheller), Zehnter (4) – Kostons (3, 76. Engelns), Ansah (4, 76. Platte), Baur (5, 46. Klaas 4)
Schalke: Heekeren – Bulut, Schallenberg (86. Grüger), Kaminski, Murkin – Seguin, Bachmann – Aydin, Karaman, Younes (58. Antwi-Adjei) – Sylla (83. Kallas)
Tore: 1:0 Kostons (11.), 1:1 Sylla (23.), 1:2/2:3 Karaman (43./69.), 2:2 Götze (52.), 2:4 Bachmann (88.)
Gelbe: Klaas – Bachmann, Younes
Statistik: 5:25 Torschüsse, 0,89:2,89 xGoals, 45:55 Prozent Ballbesitz, 74:81 Prozent Passquote, 48:52 Prozent Zweikämpfe, 9:11 Fouls, 2:9 Ecken, 121,9:117,3 Kilometer Laufdistanz.