
Debütant mit Licht und Schatten
Richmond Tachie war beim SC Paderborn bislang der klassische Joker gewesen. So wurde der Neuzugang von Borussia Dortmund II in den ersten elf Pflichtspielen der Saison gleich neun Mal eingewechselt. Am Samstag stand der 23-jährige Flügelstürmer im Gastspiel beim FC Hansa Rostock nun erstmals in der Startelf. Dabei konnte sich Tachie mit seinen Teamkollegen über einen 3:0-Erfolg freuen. Allerdings konnte der gebürtige Berliner nur bedingt Pluspunkte in eigener Sache sammeln.
"Richmond war engagiert. Aber leider konnte er sich nicht in Aktionen bringen, in denen er nachhaltig auf sich aufmerksam hätte machen können", urteilt SCP-Coach Lukas Kwasniok und fügte an: "Wenn du den Gegner mit viel Ballbesitz kontrollierst, ist es für Flügelstürmer auch nicht einfach." Erst als Rostock nach der Pause nicht mehr so tief stand, hatte Tachie seine besten Offensivaktionen. Allerdings wurde er dann auch nach 62 Minuten ausgewechselt.
Im Heimspiel gegen Sandhausen (Sonntag, 16. Oktober, 13.30 Uhr) wird Tachie wohl wieder auf der Bank Platz nehmen müssen, zumal Konkurrent Sirlord Conteh dann wieder fit sein dürfte. Der Deutsch-Ghanaer hatte in den Tagen vor dem Rostock-Spiel an einer fiebrigen Erkältung laboriert. Und so reichte es für den Mann mit dem Spitznamen "Sissi" am Samstag nur zu einem Kurzeinsatz.
Pröger ist nicht gänzlich unzufrieden
Während Conteh bekanntlich der schnellste SCP-Spieler ist, untermauerte Kai Pröger am Samstag seinen Status als bester Sprinter in Reihen des FC Hansa Rostock. Der Neuzugang aus Paderborn kam auf eine Höchstgeschwindigkeit von 34,32 km/h und machte gegen seinen Ex-Klub reichlich Betrieb. Allerdings hatten ihn seine Ex-Teamkollegen dann doch gut unter Kontrolle. So gab Pröger im gesamten Spiel nur einen Torschuss ab.
"Gegen Paderborn kann man mal verlieren, die haben einfach eine gute Mannschaft", bilanzierte der ehemalige SCP-Publikumsliebling und ergänzte: "Ich bin dennoch nicht gänzlich unzufrieden, denn wir haben in der zweiten Hälfte unseren Fußball durchgesetzt. Am Ende mussten wir jedoch aufmachen. Und das haben die Paderborner eiskalt ausgenutzt."
Kwasniok könnte wieder Kilos verlieren
Kai Pröger musste zudem neidlos anerkennen, dass seinem ehemaligen Teamkollegen Ron Schallenberg ein Traumtor gelungen war. So hatte der SCP-Kapitän in der 19. Minute aus rund 19 Metern per Direktabnahme mit seinem schwächeren linken Fuß zum 0:1 eingenetzt. "Ich bin mir sicher, dass Ron in dieser Saison nicht noch einmal so ein Tor mit links macht", sagte Lukas Kwasniok nach der Partie.
Paderborns Trainer bot daher eine Wette an. "Ich könnte mir einen ähnlichen Einsatz wie damals bei Sven Michel vorstellen", so Kwasniok. Zur Erinnerung: In der Hinrunde der vergangenen Saison hatte der SCP-Coach mit seinem damaligen Torjäger gewettet, dass dieser beim Gastspiel in Karlsruhe keinen Hattrick erzielt. Michel benötigte für seine drei Treffer keine neun Minuten. Konsequenz: Kwasniok musste bis zum Start in die Wintervorbereitung zehn Kilogramm abnehmen. Und das sollte der Cheftrainer auch schaffen.
Es werde Licht
Mit dem Energiesparen ist das so eine Sache. Diese Erfahrung musste am Samstag auch der FC Hansa Rostock machen. So hatten die Gastgeber zunächst auf das Einschalten der Flutlichtanlage verzichtet. Schließlich schien über dem Ostseestadion die Sonne. Doch kurz vor dem Anpfiff zogen dunkle Wolken auf. Und plötzlich fing es an zu regnen. In den ersten fünf Spielminuten war es auf dem Platz daher ziemlich düster. Die Hansa-Verantwortlichen machten das Flutlicht an. Und das strahlte anschließend vorsichtshalber auch bei Sonnenschein.
Die Wahl fällt auf Hoffmeier
Zum dritten Mal konnten die Fans des SC Paderborn jetzt in einer Online-Abstimmung ihren Spieler des Monats wählen. Im Juli hatte Julian Justvan triumphiert, im August votierte die Mehrheit der Anhänger für Felix Platte. Die Wahl zum Spieler des Monats September entwickelte sich nun zu einem besonders engen Rennen.
Marcel Hoffmeier, Marvin Pieringer und Robert Leipertz waren nominiert. Am Ende gewann Hoffmeier mit 37 Prozent der abgegebenen Stimmen knapp vor Pieringer (32 Prozent) und Leipertz (31 Prozent). Die drei Nominierten überzeugten übrigens auch am Samstag in Rostock. Pieringer verbuchte ein Tor und einen Assist. Leipertz traf zum 2:0. Hoffmeier überzeugte in der Defensive und bereitete in sehenswerter Manier den 3:0-Endstand durch Pieringer vor.