Auftakt vor einer ordentlichen Kulisse
Die Hoffnungen auf eine fünfstellige Zuschauerzahl werden sich zwar vermutlich nicht erfüllen. Doch wenn der SC Paderborn an diesem Sonntag, 17. Juli, um 13.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Karlsruher SC in die neue Zweitliga-Saison startet, dürfte die Home Deluxe Arena recht ordentlich gefüllt sein.
So hatte der SCP am Freitagmittag knapp 7.800 Karten verkauft. Unterm Strich werden am Sonntag wohl rund 9.000 Zuschauer im Stadion sein, darunter 900 KSC-Fans. Karten sind bis kurz vor Spielbeginn online, im SCP-Fanshop und an den Tageskassen erhältlich. Es gibt keine Corona-Auflagen mehr. Auf dem Stadionvorplatz besteht aber weiterhin die Möglichkeit, sich testen zu lassen.
Kwasniok verweist auf die Statistik
Die schwache Heimbilanz von lediglich 19 Punkten aus 17 Spielen hatte in der vergangenen Saison ein noch besseres Abschneiden des SC Paderborn verhindert. Lukas Kwasniok will dennoch nichts von einer Heimschwäche wissen. Das sei längst Vergangenheit und stecke keinesfalls in den Köpfen der Spieler.
"Wir haben die Überzeugung, auch zuhause abliefern zu können", betont Paderborns Chefcoach und verweist zugleich auf die Statistik. So datiert die letzte Heimniederlage vom 22. Januar 2022, als der SCP mit 3:4 gegen Werder Bremen verloren hatte. Es folgten vier Remis und zwei überzeugende Siege, die die Kwasniok-Schützlinge im Saisonendspurt gegen Hannover (3:0) und Sandhausen (2:0) einheimsten.
In Karlsruhe läuft's nicht rund
Während der SCP in der Sommervorbereitung jede Menge Selbstvertrauen tanken konnte, herrschen im Umfeld des Karlsruher SC doch einige Sorgen und eine gewisse Skepsis. So waren die Badener in den letzten sieben Partien der vergangenen Saison sieglos geblieben. In den Testspielen setzte es zuletzt vier Pleiten, wobei der KSC satte 13 Gegentore kassierte. Und mit Torjäger Philipp Hofmann, der nun für den VfL Bochum kickt, verlor das Team von Trainer Christian Eichner den wohl wichtigsten Spieler.
Hinzu kommt eine Verletzungsmisere. Gleich fünf Abwehrspieler fallen derzeit aus, darunter die Innenverteidiger Daniel O'Shaughnessy, Christoph Kobald und Felix Irorere. Zu allem Überfluss muss nun auch noch Stürmer-Neuzugang Simone Rapp wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert werden. "Fakt ist, dass Qualität fehlt. Aber unser Vertrauen gilt zu 100 Prozent den Jungs, die aktuell da sind", sagt KSC-Coach Eichner.
Wohlgemuth hält die Augen offen
Der SC Paderborn hat dagegen derzeit keine Personalsorgen. "Wir sind mit dem Kader aktuell sehr zufrieden", sagt Sportchef Fabian Wohlgemuth. Nicht nur wegen der langfristigen Ausfälle der zentralen Mittelfeldspieler Kai Klefisch und Sebastian Klaas dürften die Paderborner in dieser Transferperiode aber noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen.
"Wir halten die Augen offen", so Wohlgemuth. Dies gelte nicht nur für die Suche nach einem Mittelfeldspieler. Auch im Angriff könnte der SCP durchaus nachlegen, zumal Stürmer Felix Platte bekanntermaßen verletzungsanfällig ist. "Wenn wir Anpassungen im Angriff vornehmen müssen, werden wir das tun. Wir müssen aber überzeugt sein. Und wir können keinen Spieler mit Geld erschlagen", erklärt Paderborns Sport-Geschäftsführer. Genügend Zeit für Nachverpflichtungen ist vorhanden. Das Transferfenster schließt erst am 1. September.
Die Zeichen stehen auf Vertragsverlängerung
Cheftrainer Lukas Kwasniok ist bekanntlich nur noch bis Juli 2023 an den SCP gebunden. Bislang haben keine konkreten Gespräche über eine Vertragsverlängerung stattgefunden. "Wir haben einen Fahrplan. Aber wir schmieden Pläne hinter verschlossenen Türen. Erst wenn Fakten geschaffen sind, werden wir an die Öffentlichkeit gehen", betont Sportchef Fabian Wohlgemuth.
Sollte der sportliche Erfolg in den nächsten Wochen und Monaten stimmen, dürfte die Vertragsverlängerung aber reine Formsache sein. "Kontinuität im Verein ist wichtig", erklärt Wohlgemuth vielsagend. "Aber wir lassen und die nötige Zeit. Das Wichtigste ist, dass wir gut zusammenarbeiten. Und das tun wir", fügt der Sport-Geschäftsführer an.