Im OWL-Testspiel-Duell zwischen SC Paderborn und SC Verl geht's zur Sache

Paderborn/Verl. Es war eigentlich nur ein Freundschaftsspiel. Doch im nicht-öffentlichen Testkick zwischen Zweitligist SC Paderborn und Drittligist SC Verl war am Samstagnachmittag ziemlich viel Feuer drin. Dies zeigte sich nicht nur beim heftigen Wortgefecht, das sich SCP-Neuzugang Robin Bormuth und Verls Kapitän Vinko Sapina nach einer halben Stunde lieferten. In einer intensiv geführten Partie stand am Ende ein letztlich gerechtes 2:2 (2:1) zu Buche. Und beide Trainer waren mit der Leistung ihres Teams durchaus zufrieden. "Wir hatten drei harte Trainingstage hinter uns, da war es für die Jungs nicht so einfach. Alles in allem war es 70 bis 75 Minuten mehr als o.k.", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok. "Keiner hat heute ein schlechtes Spiel gemacht. Die ganze Mannschaft hat eine gute Leistung gebracht", konstatierte Verls Trainer Mitch Kniat nach seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. In den ersten 45 Minuten hatten seine Schützlinge gegen spielstarke Paderborner allerdings ihre liebe Müh und Not gehabt. Die Hausherren pressten früh, erzwangen viele Verler Ballverluste, ließen Ball und Gegner laufen und führten nach 44 Minuten hochverdient mit 2:0. Julian Justvan hatte in Minute 25 einen sehenswerten 25-Meter-Freistoß versenkt. Kelvin Ofori erhöhte kurz vor der Pause nach einem dicken Patzer des Verler Innenverteidigers Nick Otto auf 2:0 (44.). Paderborn lässt gute Gelegenheiten liegen Darüber hinaus ließ der SCP allerdings diverse gute Torgelegenheiten liegen. "Das ist definitiv ein Kritikpunkt. Wir hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden können. In vielen Aktionen fehlte die Präzision", bemängelte Kwasniok. Ein gutes Beispiel dafür war Kelvin Ofori. Der 20-jährige SCP-Stürmer war viel unterwegs und tauchte immer wieder in den gefährlichen Räumen auf. Doch beim Abschluss oder beim finalen Pass traf Ofori wiederholt die falschen Entscheidungen. Unterm Strich aber trug auch er zum sehenswerten Paderborner Kombinationsspiel bei. "Wir haben das Spiel gut kontrolliert und hatten extrem gute Spielverlagerungen", lobte Kwasniok. Dafür sorgte auch Neuzugang Marcel Hoffmeier, der aus der Dreier-Abwehrkette des SCP immer wieder gekonnt nach vorne stieß und zudem mit punktgenauen Diagonalbällen aufwartete. Paderborn leistete sich nur wenige Ballverluste. Die Konterabsicherung passte. Hiobsbotschaft für Barne Pernot Doch bei zwei Standardsituationen sollten die Hausherren folgenschwer patzen. Zunächst traf Cyrill Akono nach einer weiten Freistoßflanke und Sapina-Kopfballvorlage mit dem Halbzeitpfiff zum 2:1 (45.). Dann köpfte der Ex-Paderborner Mateo Biondic in der 56. Minute eine Ecke von Maximilian Franke zum 2:2-Endstand ein. Die Paderborner Antwort blieb aus, denn Verl verteidigte nun äußerst hart und konsequent. Und so manch vielversprechender SCP-Angriff wurde mit einem taktischen Foul frühzeitig gestoppt. "Für ein Freundschaftsspiel war das in der ein oder anderen Szene schon grenzwertig", urteilte Lukas Kwasniok. "Die Jungs haben sich gequält und alles reingehauen. Wir haben nicht eine Sekunde die Ordnung verloren", freute sich SCV-Coach Kniat. Dieser musste am Samstag auf die Paderborner Leihgabe Jesse Tugbenyo verzichten, der über Nackenprobleme klagt. Noch weitaus schlimmer hat es Barne Pernot erwischt. Der Verler Innenverteidiger hatte sich im finalen Saisonspiel gegen Duisburg am Knie verletzt und erhielt nun die bittere Diagnose. Pernot hat sich erneut einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt wohl sechs Monate aus. Bangen um einen SCP-Neuzugang Sebastian Klaas bleibt ein solches Schicksal hoffentlich erspart. Der SCP-Novize verletzte sich im Test gegen Verl in der 80. Minute am Knie und musste vorzeitig raus. Klaas war ohne Einwirkung des Gegners im Rasen hängen geblieben und hofft nun, dass sich die Verletzung als harmlos herausstellt. Im nicht-öffentlichen Testspiel gegen den Drittligisten Hallescher FC, das an diesem Sonntag ansteht, wird der Neuzugang aus Osnabrück aber wohl definitiv ausfallen. Paderborns Co-Trainer Frank Fröhling war indes schon am Samstag nicht mehr an Bord. Der 44-Jährige steht vor einem Wechsel zum Bundesligisten TSG Hoffenheim.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann