Hoffnung für Schandfleck in Bielefeld: Es gibt große Pläne für das Grundstück

Bielefeld. Direkt gegenüber der Stadtbahn-Endhaltestelle in Stieghorst steht ein &bdquo;Filetstück“ – wie Bezirksbürgermeister Bernd Henrichsmeier (CDU) es nennt – zum Verkauf. Damit meint er das zentral gelegene Grundstück im Ortskern und nicht das baufällige Problemhaus darauf. &bdquo;Endlich kann hier etwas passieren“, so der Kommunalpolitiker. Die Erleichterung ist durch den Telefonhörer zu spüren. Sicherheit und Vermüllung sind hier große Probleme. Laut der Annonce im Internet handelt es sich um ein frei stehendes Wohnhaus von 1903 in einem &bdquo;wirtschaftlich nicht nutzbaren Allgemeinzustand“. Ferner wird auf Putz-, Schimmel-, Wasser-, Glas-, Tür-, Bodenbelags- und Wandverkleidungsschäden hingewiesen. Sämtliche Räume seien mit Müll befüllt, Heizungs-, Wasser- und Abflussleitungen beschädigt und elektrische Anlagen außer Betrieb. Für das 853 Quadratmeter große Grundstück und die Wohnfläche mit 215 Quadratmetern werden 315.000 Euro aufgerufen. &bdquo;Seit zwei Jahren bekommen wir immer wieder Beschwerden wegen des Müllproblems und Ratten“, bestätigt Henrichsmeier. Auch das Grundstück drumherum ist stark vermüllt. Im Juni 2025 ist es zu einem Brand in dem leer stehenden Haus gekommen, aus dem die Feuerwehr drei Obdachlose gerettet hat. Grundstück könnte zur Mobilitätsstation werden Bezirksbürgermeister Henrichsmeier sagt: &bdquo;Auch nach dem Brand ist immer wieder zu beobachten, wie komische Gestalten das Haus verlassen.“ Das wirke sich negativ auf die Aufenthalts- und Wohnqualität im Stadtbezirk aus und stünde im Kontrast zu der demnächst sanierten Parkanlage auf der anderen Straßenseite. Die Bezirksvertretung wünscht sich mehr als nur den Schandfleck zu beseitigen. .responsive23-HsAgbGC7cWB552TU-map-gammelhaus-in-stieghorst { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-HsAgbGC7cWB552TU-map-gammelhaus-in-stieghorst { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-HsAgbGC7cWB552TU-map-gammelhaus-in-stieghorst { padding-top: 142.86%; } } Geht es nach ihr, soll dort eine Mobilitätsstation für die Fahrgäste von Bus und Bahn entstehen: E-Ladesäulen, Fahrradverleih, Toiletten und eine große Bushaltestelle mit Regenschutz. &bdquo;Wir müssen die Leute abholen, damit sie hier vom Rad oder dem Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen wollen“, so Henrichsmeier. Schließlich handele es sich um das &bdquo;Einfahrtstor in den Stadtbezirk“. Weite Teile des stark bewachsenen Grundstücks um das baufällige Haus herum gehören bereits der Stadt. &bdquo;Links daneben stand vor Jahrzehnten ein städtisches Wohnhaus, die Fläche ist damals abgeräumt und sich selbst überlassen worden“, so der Politiker. Dort türmen sich heute Mülltüten, alte Möbel und Elektrogeräte - mitten im Ortskern. Zwangsversteigerung platzte 2022 Die Bezirksvertretung habe ausdrücklich alle Gremien über das Kaufinteresse des Privatgrundstücks informiert. Zuletzt scheiterte das Vorhaben 2022 an einer geplatzten Zwangsversteigerung. &bdquo;Dabei hätte die Stadt mitbieten sollen, da im Falle einer Zwangsversteigerung kein Vorkaufsrecht gilt“, erklärt Henrichsmeier. Mehr zum Thema: Bielefelder Feuerwehr rettet drei Männer aus Stieghorster Problemhaus Da Haus und Grundstück seit wenigen Tagen zum Privatkauf angeboten werden, habe die Stadt jetzt endlich die Möglichkeit zu handeln. Der Verkäufer ist ein Rechtsanwalt, der das Betreuungsmandat für die Besitzerin hat. Makler Stephan Arndt ist beauftragt worden, Interessenten für das Objekt zu finden: &bdquo;In der Vergangenheit hatte bereits ein Verkauf stattgefunden, der jedoch rückabgewickelt wurde, weil das Haus unter Wert verkauft wurde.“ Arndt bestätigt den mehrjährigen Leerstand und dass die Stadt Bielefeld bereits mit dem Rechtsanwalt in Kontakt stehe. &bdquo;Wir hatten das Haus verbarrikadiert, augenscheinlich hat sich dort aber erneut jemand Zutritt verschafft und es illegal besetzt“, sagt Arndt. Er warnt davor, mit der Szene in Kontakt zu kommen. Bezirksdezernat äußert sich bislang nicht Aus Sicht von Bernd Henrichsmeier sind die weiteren Schritte klar: &bdquo;Der politische Auftrag ist da, jetzt muss die Verwaltung die Möglichkeiten prüfen und dann geht das abschließende Grundstücksgeschäft durch den Rat.“ Das Baudezernat äußert sich derweil nicht zu den Plänen: &bdquo;Liegenschaftsangelegenheiten werden in den Ausschuss- und Bezirksvertretungssitzungen nicht-öffentlich behandelt.“ Lesen Sie zum Leerstand in Bielefeld: Was wird aus der Britensiedlung im Musikerviertel? Auch für ein weiteres Vorhaben wäre das Grundstück relevant geworden: Die Verlängerung der Stadtbahn nach Hillegossen wird seit Jahren diskutiert. &bdquo;Zuletzt hat sich der Wunsch bei allen Beteiligten, die Linie 2 über die Detmolder Straße zu verlängern, durchgesetzt“, sagt Henrichsmeier. Zwischenzeitlich gab es auch Überlegungen, die Trasse der Linie 4 weiter durch Stieghorst durchzuführen. &bdquo;Diese Linie ist jedoch bereits am Fahrgastlimit und wir bevorzugen die Anbindung an Schulen und Ärztehäuser statt den Grünzug im Stieghorster Park zu zerstören“, sagt er.

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