Sorgen um Schallenberg
Der SC Paderborn musste am Ostersonntag im Gastspiel beim FC Ingolstadt (1:0) auf seinen Kapitän verzichten. Ron Schallenberg hatte sich bereits am Donnerstagnachmittag im Training am Knie verletzt. Eine genaue Diagnose steht noch aus. So wird sich Schallenberg am Dienstag einer MRT-Untersuchung unterziehen.
Der 23-Jährige hat sich aber vermutlich eine Innenbanddehnung zugezogen. Wie lange Schallenberg ausfällt, ist unklar. "Das kann ein paar Tage, aber auch Wochen dauern", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok, "aber am Samstag sah es bei Ron schon wieder besser aus."
Startelf-Comeback endet mit Verletzung
Robin Yalcin stand am Ostersonntag erstmals seit sieben Spielen wieder in der Paderborner Anfangsformation. Der 28-Jährige durfte als Rechtsverteidiger ran und schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. Die Effektivität ließ dabei zu wünschen übrig, doch am Ende hatte Yalcin die meisten Ballkontakte (78) verbucht. Und das ist überraschend. Schließlich musste er nach 73 Minuten ausgewechselt werden.
Der Deutsch-Türke hatte sich in einem Zweikampf am Fuß verletzt. Eine Diagnose steht noch aus. "In der Vergangenheit habe ich mich immer wieder mal aus dem Fenster gelehnt und Prognosen abgegeben, die nicht passten. Darum halte ich diesmal mal den Mund", sagte SCP-Coach Lukas Kwasniok.
Thalhammer macht einen guten Job
Vor knapp vier Wochen hatte Maximilian Thalhammer bekanntgegeben, dass er zur kommenden Saison zu seinem Ex-Klub Jahn Regensburg zurückkehrt. Vielleicht liegt es ja daran, dass der 24-jährige Mittelfeldspieler des SC Paderborn seitdem endlich die Leistungen abruft, die man sich von ihm erhofft hatte.
In den Partien beim Hamburger SV (2:1) und gegen den Karlsruher SC (2:2) hatte Thalhammer jedenfalls als Joker überzeugt. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Kapitän Ron Schallenberg durfte der gebürtige Freisinger am Ostersonntag in Ingolstadt nun von Beginn an ran. Thalhammer, der im Juli 2022 vom FC Ingolstadt zum SCP gewechselt war, bot an alter Wirkungsstätte als Sechser eine grundsolide Vorstellung.
"Ich freue mich für Maxi. Er blüht derzeit regelrecht auf. Leider konnte er während seiner Zeit in Paderborn nur selten zeigen, was er draufhat. Er ist definitiv ein richtig guter Zweitligaspieler", sagt Lukas Kwasniok, der zudem ein Sonderlob an Robin Yalcin und Frederic Ananou verteilte. "Sie alle geben auch im Training weiter Gas und nutzen ihre Chance", so der SCP-Trainer.
Abwehrtalent feiert Premiere
Jesse Tugbenyo hat bereits in diversen Testspielen des SC Paderborn bewiesen, dass er durchaus das Zeug hat, den Sprung ins Profiteam zu schaffen. Ein Zweitliga-Einsatz stand für den 20-Jährigen bislang aber noch nicht zu Buche. In der vergangenen Saison hatte der gebürtige Warsteiner beim DFB-Pokalspiel in Wiedenbrück sowie beim 0:0 in Heidenheim im 20er-Aufgebot gestanden, wurde dabei aber nicht eingewechselt.
Nun tauchte Tugbenyos Name am Ostersonntag in Ingolstadt erstmals in dieser Saison im Paderborner Kader auf. Und diesmal sollte die Zweitliga-Premiere glücken. So wurde das Abwehrtalent in der Nachspielzeit für Philipp Klement eingewechselt. Auf der Bank saß zudem Tugbenyos U21-Teamkollege Justus Henke.
"Es wurde auch mal Zeit für sie. Beide sind enorm lernwillig und fleißig. Wir werden sie jetzt Step by Step bei uns einbauen", erklärt Lukas Kwasniok. Die U21, die derzeit um den Aufstieg in die Regionalliga kämpft, habe für das Duo zwar derzeit noch Priorität. Doch da die SCP-Reserve erst am Ostermontag im Einsatz war, nutzte Kwasniok die Gelegenheit, um die beiden Jungspunde mit nach Ingolstadt zu nehmen.
Familienbesuch im Süden
Der SCP war diesmal ausnahmsweise nur mit 18 Spielern nach Ingolstadt gereist. Auf der Rückreise war dann noch mehr Platz im Mannschaftsbus, denn einige Akteure blieben im Süden, um ihre Familien zu besuchen. Innenverteidiger Jasper van der Werff zog es nach dem Abpfiff in die Schweiz. Julian Justvan und Maximilian Thalhammer verweilten in ihrer bayerischen Heimat. Und noch einige weitere SCP-Spieler verzichteten auf die Rückfahrt.
Auch Lukas Kwasniok saß nicht mit im Bus. Der Cheftrainer hatte am Ostermontag einen Auftritt in der Sport1-Livesendung "Doppelpass - die 2. Bundesliga", übernachtete daher in München und zeigte sich nach dem neunten Auswärtssieg der Saison in Gönnerlaune. So geht es für die SCP-Kicker erst am Mittwoch weiter. Schließlich steht das Heimspiel gegen Hannover 96 erst am Sonntag, 24. April, auf der Agenda.
Die Wiedersehensfreude wird getrübt
Eigentlich ist Stefan Kutschke der etatmäßige Kapitän des FC Ingolstadt. Doch da der routinierte Stürmer derzeit nur als Joker zum Einsatz kommt, führte ein anderer Ex-Paderborner die Schanzer aufs Feld. So fungierte Rechtsverteidiger Michael Heinloth, der von 2013 bis 2016 für den SCP gespielt hatte, als Kapitän.
"In den letzten Jahren habe ich schon einige Male gegen meinen Ex-Klub gespielt. Es ist immer schön, bekannte Gesichter zu sehen", erklärte der Mann mit dem Spitznamen "Heini", dessen Wiedersehensfreude allerdings arg getrübt wurde. "Natürlich überwiegt die schmerzhafte 0:1-Niederlage", sagte der gebürtige Franke und fügte an: "Uns fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft. Das geht von hinten los und hört vorne auf. Da sind wir aktuell zu harmlos, schießen keine Tore und können so auch keine Spiele gewinnen."
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Pokalsieg für Ex-Paderborner
Anfang Februar hatte Roger Schmidt angekündigt, am Saisonende als Cheftrainer der PSV Eindhoven aufzuhören. Gerüchten zufolge wird der ehemalige Spieler und Coach des SC Paderborn neuer Trainer bei Benfica Lissabon. In Eindhoven wird man Schmidt in sehr guter Erinnerung behalten. Erst recht nach den Ereignissen am Ostersonntag, denn da holte die PSV mit einem 2:1-Finalsieg gegen Ajax Amsterdam den niederländischen Pokal.
"Ich bin sehr stolz, Coach dieser Mannschaft zu sein. Was ich heute gesehen habe, ist unglaublich", schwärmte Schmidt. Dessen Team war drei Tage zuvor in der Conference League an Leicester City gescheitert und geriet im Endspiel gegen Ajax in Rückstand, um dann die Partie zu drehen. "Sich auf diese Weise aufzuraffen, ist phänomenal", lobte Schmidt, der damit seine Pokalsammlung erweiterte. 2014 hatte er mit Salzburg den ÖFB-Cup geholt. 2018 sicherte sich der Ex-Paderborner mit Beijing Guoan den chinesischen Fußball-Pokal.