SC Paderborn

SCP mit Unentschieden gegen Rostock: Auf Michel ist Verlass

Erst mit einem Dreierwechsel in der zweiten Halbzeit kommt der SC Paderborn besser ins Spiel. Der Torjäger sichert am Ende einen Punkt.

Uwe Müller
28.11.2021 | 28.11.2021, 17:03

Paderborn. Auch wenn er mal nicht einen Sahnetag erwischt, ist auf Sven Michel Verlass. Paderborns Torjäger zeigte sich nervenstark und verwandelte einen Handelfmeter kurz vor Spielende zum 1:1 und sicherte somit dem SC Paderborn noch einen Punkt gegen kampfstarke Rostocker. Unterm Strich muss der SCP mit dem Unentschieden zufrieden sein, denn insbesondere in der ersten Halbzeit spielte der SCP schwach und ließ viel zu viel zu.

„Wir haben sehr schwer ins Spiel gefunden. Wir waren zu pomadig, zu schläfrig. Das hat sich erst nach dem Dreierwechsel in der zweiten Halbzeit geändert", war Paderborns Trainer Lukas Kwasniok am Ende mit der Leistungssteigerung und dem Punkt zufrieden. Der Coach trug am Spielfeldrand einen Mund-Nasenschutz. Die Corona-Schutzverordnung in NRW gibt vor, dass er als Ungeimpfter bei der Arbeit eine Maske tragen muss.

Paderborns Torschütze Sven Michel erzielt den Treffer zum 1:1 per Elfmeter gegen Rostocks Torwart Markus Kolke. | © picture alliance/dpa
Paderborns Torschütze Sven Michel erzielt den Treffer zum 1:1 per Elfmeter gegen Rostocks Torwart Markus Kolke. | © picture alliance/dpa

Die Paderborner konnten froh sein, dass sie zur Pause nur mit 0:1 zurücklagen. Es lief nicht viel zusammen. Spielerisch war es ganz mau, was der SCP bot. Pässe kamen nicht an, Kombinationen gab es so gut wie gar nicht und in der Offensive hatten es Srbeny und Michel sehr schwer Bälle festzumachen.

Wenn es mal so etwas wie Kreativität gab, dann hatte Julian Justvan seine Füße im Spiel. Er zielte zweimal aus der Distanz knapp am Pfosten vorbei (25., 45.). Srbeny und Michel hatten noch eine gute Szene, die sie aber im Fünfer nicht gut zu Ende spielen (20.).

Rostock legt los wie die Feuerwehr

Und die Gäste? Die legten los wie die Feuerwehr. Schon nach 30 Sekunden kam Bentley Bahn aus 16 Metern frei zum Schuss, der haarscharf am Paderborn Tor vorbeistriff. Die Rostocker setzten sich in der Paderborner Hälfte fest, holten Ecke um Ecke heraus und hatten noch zwei richtig dicke Chancen.

Einen 20-Meterfreistoß von Simon Rhein klärte SCP-Torwart Jannik Huth zur Ecke (3.) und eine Minute später rettete er erneut nach einem harten Volley von Haris Duljevic. Rhein hatte noch eine gute Möglichkeit aus der zweiten Reihe (12.) und in der 27. fiel dann das Tor, das sich schon lange angedeutet hatte. Nach einem langen Einwurf schwamm die SCP-Abwehr wieder einmal, bekam den Ball nicht geklärt und Rhein knallte den Ball mit Hilfe des Innenpfostens zum 0:1 ins Tor.

Trainer Kwasniok brachte gleich drei Neue für die zweite Halbzeit. Er hätte auch mehr rausnehmen können. Marcel Mehlem sollte mehr Herz auf den Rasen bringen, Carls auf der linken Seite für mehr Läufe sorgen und Kai Pröger brachte gleich den so lange vermissten Schwung ins Spiel. Paderborn bestimmte fortan die Partie, Rostock verlegte sich nur noch aufs Kontern.

Paderborn wagt zu wenig

Aber die Chancen blieben trotz des Paderborner Dauerdrucks aus. Der SCP spielte zu viel quer, mit zu wenig Tempo und wagte einfach zu wenig. Es dauerte bis zur 69. Minute bis das erste Mal wieder Torgefahr aufkam. Nach einem Steilpass von Pröger war Michel auf und davon, aber er brachte den Ball nicht frei vor Keeper Kolke im Tor unter, den Nachschuss versemmelte Mehlem. Ein Michel in Normalform hätte den locker gemacht, aber der Torjäger rieb sich in vielen Zweikämpfen auf und hatte einen schweren Stand gegen die Hansa-Abwehr.

In der 85. Minute war aber seine Kaltschnäuzigkeit gefragt. Pröger wollte den Ball am Rostocker Neidhart vorbeilegen, der aber mit der Hand zuckte – Schiedsrichter Deniz Aytekin zögerte nur ganz kurz und zeigte dann auf den Punkt. Michel versenkte den Elfmeter sicher und cool unten rechts zum verdienten Ausgleich.

Und fast hätte Sven Michel in der 90. Minute noch das Siegtor erzielt. Nach einer Flanke von Pröger köpfte er ins lange Eck, aber Hansa-Keeper Kolke fischte den Ball noch mit den Fingerspitzen raus.

Sehen Sie hier die Pressekonferenz nach dem Spiel:


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