Paderborn. Dynamo Dresden hat einen Lauf. Paderborns nächster Gegner gewann am Samstagabend das Aufsteiger-Duell bei Hansa Rostock mit 3:1 und geht am Sonntag als Tabellenzweiter in die Partie gegen den SC Paderborn. Allerdings sollte Dynamo diesen Sieg teuer bezahlen. Ein langjähriger SCP-Akteur erzielte derweil seinen ersten Treffer für den Hamburger SV. So richtig Freude kam bei ihm nach dem dritten sieglosen Zweitligaspiel in Folge dennoch nicht auf. Und auch bei Erstliga-Absteiger Werder Bremen läuft es auf und neben dem Platz weiterhin nicht rund.
Schock-Diagnose für Knipping
Bei Dynamo Dresden läuft es dagegen derzeit rund. Der Zweitliga-Aufsteiger holte zehn Punkte aus vier Spielen, zog zwischendurch mit einem 2:1-Sieg gegen den SC Paderborn in die zweite DFB-Pokalrunde ein und gewann am Samstag das prestigeträchtige Ostduell bei Hansa Rostock. Am Sonntag gab's jedoch einen herben Dämpfer, denn da erhielt Dynamo-Innenverteidiger Tim Knipping eine Schock-Diagnose. Der 28-jährige Abwehrchef hat sich beim 3:1-Sieg an der Ostsee einen Kreuz- und Innenbandriss sowie einen Innenmeniskus-Schaden im rechten Knie zugezogen. Knipping muss operiert werden und fällt monatelang aus.
Der aus Kassel stammende Innenverteidiger hatte beim Spiel in Rostock in der 14. Minute einen Schuss des Ex-Paderborners Streli Mamba abgeblockt und war dabei im Rasen hängen geblieben. Knipping musste umgehend ausgewechselt werden. "Der Ausfall wiegt für uns sehr schwer, denn Tim ist mit seinen Qualitäten als Mensch und Führungsspieler ein sehr wichtiger Anker in unserer Mannschaft", sagt Dresdens Sport-Geschäftsführer Ralf Becker mit Blick auf Knipping, der im Pokal gegen Paderborn das 1:0 erzielt hatte. Nun erweitert der Abwehrchef die recht lange Verletztenliste der Sachsen. So werden auch Kevin Ehlers, Brandon Borello, Robin Becker, Luca Herrmann, Patrick Wiegers und Patrick Weihrauch am kommenden Sonntag, 29. August, im Heimspiel gegen den SC Paderborn (13.30 Uhr, Rudolf-Harbig-Stadion) ausfallen.
Schonlau trifft und ist doch traurig
Sebastian Schonlau wurde beim Hamburger SV auf Anhieb zum Kapitän ernannt, verpasste noch keine Plichtspiel-Minute und erzielte am Sonntag darüber hinaus seinen ersten Treffer für die Hanseaten. So köpfte der Neuzugang vom SC Paderborn im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 einen Freistoß von Sonny Kittel zum zwischenzeitlichen 1:1 (30.) ein. Doch die Freude über das Premieren-Tor war am Ende arg getrübt. "So richtig gut geht's uns nicht", konstatierte Schonlau nach Spielschluss. Denn auch gegen Darmstadt reichte es nur zu einem 2:2 (2:2).
Der HSV blieb damit im dritten Zweitliga-Spiel in Folge sieglos. Den eigentlich fest eingeplanten Heimdreier verhinderte vor allem ein anderer Ex-Paderborner: Phillip Tietz schoss beide Darmstädter Treffer und markierte damit seine Saisontore Nummer drei und vier. Der 24-Jährige war von Wehen Wiesbaden zu den Lilien gewechselt und präsentiert sich derzeit in Topform. "Wir zeigen es allen, die zu Saisonbeginn gedacht haben: Was ist denn mit Darmstadt los?", erklärte Tietz nach dem überraschenden Punktgewinn an der Alster.
Bei Werder geht das Warten weiter
Immerhin: Eine erneute Pleite blieb dem SV Werder Bremen am Samstag erspart. Knapp eine Woche nach der 1:4-Heimschlappe gegen den SC Paderborn holte der Erstliga-Absteiger ein 0:0 beim Karlsruher SC. Die dringend benötigten Neuzugänge lassen allerdings weiter auf sich warten. So hat sich der Transfer von Linton Maina an die Weser zerschlagen. Der Flügelstürmer sollte für gut zwei Millionen Euro vom Ligakonkurrenten Hannover 96 nach Bremen wechseln.
"Wir hatten mit dem Spieler schon eine Einigung erzielt und hatten seine Zusage", berichtet Werder-Sportchef Frank Baumann. Doch dann machte Maina einen Rückzieher. Der 22-Jährige will nicht innerhalb der 2. Liga wechseln. Auch im Buhlen um den griechischen Stürmer Georgios Giakoumakis stehen die Bremer Chancen nicht gut. Der 26-jährige vom VVV Venlo, der in der vergangenen Saison Torschützenkönig in der niederländischen Ehrendivision geworden war, steht auch im Visier von Celtic Glasgow. Und die finanziellen Möglichkeiten der Schotten sind deutlich größer. Bei der Suche nach Verstärkungen für die Defensive hatte Werder nun ebenfalls Pech. So wollte Bremen den Rechtsverteidiger Jordan Beyer von Borussia Mönchengladbach ausleihen. Doch da sich Gladbach-Spieler Stefan Lainer am Samstag in Leverkusen den Knöchel brach, ließ die Borussia das geplante Leihgeschäft platzen.