
Paderborn. Am 18. Oktober 2020 fand in der Benteler-Arena letztmals ein Pflichtspiel vor Zuschauern statt. Damals feierten 2.258 Fans des SC Paderborn einen 1:0-Heimsieg gegen Hannover 96. Doch die lange Zeit der Geisterspiele wird an diesem Freitag auch im Paderborner Stadion (zumindest vorübergehend) enden. Dann trifft der SCP im ersten Heimspiel der neuen Zweitliga-Saison um 18.30 Uhr auf den 1. FC Nürnberg. Und bis zu 5.000 Zuschauer dürfen mit dabei sein.
Bis Mittwochnachmittag hatte der SCP rund 4.200 Karten verkauft. Es gibt also noch 800 Tickets, darunter rund 250 Stehplätze für die Nordtribüne. "Alle, die noch keine Karte haben: Nur zu! Es wird hoffentlich ein erfolgreicher Freitagabend", rührte Paderborns Cheftrainer Lukas Kwasniok in der Pressekonferenz vor dem Spiel die Werbetrommel. Mit einem Sieg will sein Team den einen Punkt veredeln, den der SCP zum Auftakt mit dem 0:0 in Heidenheim geholt hat. "Dazu bedarf es einer mindestens genauso stabilen Leistung in der Defensive und etwas mehr Mut mit Ball. Dann können wir Nürnberg wehtun", so Kwasniok.

Eine kleine Hintertür im Fall Zingerle
Bei diesem Vorhaben muss der SCP-Coach wohl wieder auf exakt jene sechs Spieler verzichten, die bereits beim Saisonstart gefehlt hatten. So fallen Marcel Mehlem (Atemwegsprobleme), Frederic Ananou (Sprunggelenk), Marcel Correia, Jesse Tugbenyo und Robin Yalcin (alle Trainingsrückstand) definitiv aus. Ob Torwart Leopold Zingerle nach seinem Bänderriss im rechten Sprunggelenk schon gegen Nürnberg in den Kader zurückkehrt, ist noch offen.
Während am Mittwoch die PK lief, absolvierte der 27-Jährige ein individuelles Training mit Torwart-Coach Nico Burchert. Sollte Zingerle die Belastungen gut verkraften, könnte er am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Das Nürnberg-Spiel dürfte für ihn aber noch zu früh kommen. "Wenn sich die Welt in den nächsten zwei Tagen nicht völlig verändert, wird Jannik wieder im Tor stehen", betont Lukas Kwasniok. Zumal eben jener Jannik Huth in Heidenheim bester Paderborner gewesen war.
Kwasniok freut sich auf Nürnbergs Trainer
Ob es Wechsel in der Startelf geben wird, ließ der SCP-Coach offen. "Es gehen einem viele Dinge und viele Ideen durch den Kopf. Aber allzu viel wird sich wohl nicht ändern", sagt Kwasniok, der am Freitag auf einen alten Bekannten trifft. Mit Nürnbergs Cheftrainer Robert Klauß schloss er nämlich im März 2018 den Lehrgang zum Fußball-Lehrer mit Bravour ab. "Ich freue mich aufs Wiedersehen. Robbi ist ein detailversessener Trainer, aber auch ein sehr entspannter Zeitgenosse. Es gab bei unserem Lehrgang in Hennef das ein oder andere Highlight, an dem wir beide beteiligt waren", erinnert sich ein schmunzelnder Lukas Kwasniok, der in der Vergangenheit in so manchem Medienbericht als Jahrgangsbester des Fußball-Lehrer-Lehrgangs 2017/18 genannt worden ist.
"Irgendeiner hat das mal geschrieben. Und andere haben es abgeschrieben. Aber es stimmt nicht. Robbi war der Beste. Ich hoffe aber, dass er am Freitag nur zweiter Sieger sein wird", so Kwasniok mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Bilanz spricht allerdings für Nürnberg. So verlor der SCP alle fünf bislang absolvierten Pflichtspiele gegen die Clubberer. Freitag wäre ein optimaler Zeitpunkt, um diesen "Franken-Fluch" zu beenden. Dann könnten die Paderborner erstmals seit 284 Tagen wieder zusammen mit ihren Fans feiern. Die Vorfreude auf die Zuschauer sei auch bei den Spielern spürbar. "Man hat das Gefühl, dass die Jungs im Training in dieser Woche noch einmal einen Zahn zugelegt haben", berichtet Lukas Kwasniok.
Und so könnten sie spielen:
SCP: Huth - Heuer, Hünemeier, van der Werff, Collins - Schuster, Schallenberg - Pröger, Justvan, Michel - Srbeny.
FCN: Mathenia - Valentini, Sörensen, Hübner, Handwerker - Geis - Krauß, Möller Daehli, Nürnberger - Schäffler, Shuranov.
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