Paderborn. Das Auswärtsspiel des SC Paderborn am Freitag in Düsseldorf (20.30 Uhr) mutet an wie ein Testspiel. Denn aufgrund des Coronavirus wird auch das Bundesligaspiel in der Merkur-Spiel-Arena ohne Zuschauer stattfinden. Doch dieses Spiel des Schlusslichts beim Drittletzten ist alles andere als ein freundschaftlicher Kick – für beide Teams steht enorm viel auf dem Spiel.

Gewinnt der SCP, ist er bis auf drei Punkte am Relegationsrang dran. Bei einer Niederlage würde der Abstand auf neun Punkte anwachsen – bei dann nur noch acht ausstehenden Spielen, dürfte das das Ende der Hoffnungen auf den Klassenerhalt bedeuten.

Eine besondere Anspannung vor dem Sechs-Punkte-Spiel verspürt SCP-Trainer Steffen Baumgart aber nicht – auch nicht bei den Spielern. „Ein gewisses Lampenfieber ist ganz normal vor einem Bundesligaspiel. Wir wollen in Düsseldorf auf Sieg spielen. Dazu müssen wir wieder unseren Fußball zeigen: Visier runter, Gas geben, den Gegner auf den Sack gehen. Das ist das Einzige was ich von den Jungs erwarte – das fehlte zuletzt aber", verlangt Baumgart wieder ein mutiges Auftreten seiner Elf.

Baumgart will wieder "seinen" Fußball sehen

Bei der 1:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln ließ der SCP diese ihm eigenen Tugenden eine Stunde lang komplett vermissen. Aber am Freitagabend geht es nicht nur gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, sondern der SCP muss auch mit der besonderen Situation fertig werden, ohne Zuschauer zu spielen.

„Ich habe immer gesagt, dass wir uns in der Bundesliga auf volle Stadien und die Atmosphäre freuen – das ist momentan nicht möglich. Es ist eine sehr schwierige Situation, aber wir müssen sie annehmen", so Baumgart. Dass der Fortuna als Heimmannschaft 50.000 Zuschauer im Rücken fehlen werden, sieht er nicht als Vorteil für sein Team. „Beide Mannschaften müssen ihre Leistung bringen – das hat mit den Zuschauern nichts zu tun. Am Ende ist es ein Fußballspiel und ich kenne keinen Fußballer, der nicht gewinnen will."

Im Hinspiel gelang der erste Saisonsieg

An das Hinspiel erinnern sich alle Paderborner nur zu gerne, schließlich gelang da der erste Saisonsieg. Ein gutes Omen nach zuletzt vier Niederlagen in Serie? Eventuell, denn unter dem neuen Trainer Uwe Rösler haben die Fortunen nur eins von sechs Spielen gewinnen können – allerdings auch viermal Unentschieden gespielt. „Unter Rösler spielt Düsseldorf mutiger hinten raus. Sie belohnen sich aber ähnlich wie wir nicht immer für den hohen Aufwand", schätzt Baumgart den Gegner ein.

Viele Ausfälle beim SC Paderborn

Ausfallen werden am Freitag weiterhin Luca Kilian und Streli Mamba, zudem sind Rifet Kapic und Uwe Hünemeier krankheitsbedingt nicht dabei und Sven Michel fehlt aufgrund seines Muskelfaserrisses. Antwi-Adjei ist nach seiner Muskelzerrung wieder im Lauftraining, sein Einsatz ist aber fraglich.

Auf der einen oder anderen Position werde es Änderungen geben, kündigte der SCP-Coach an. Kandidaten für einen Startelf-Einsatz sind Benno Zolinski und Gerrit Holtmann. Auch Abdelhamid Sabiri, der beim Hinspielerfolg gegen Düsseldorf zum wichtigen 1:0 traf, sei eine Alternative.

Das Video der Pressekonferenz sehen Sie hier: