
Gelsenkirchen/Paderborn. Im Hinspiel zwischen dem SC Paderborn und dem FC Schalke 04 hatten Salif Sané und Suat Serdar für die Wende gesorgt. Sané erzielte damals in der 33. Minute das 1:1 für die Gäste. Serdar brachte Schalke kurz nach der Pause mit seinem 1:2-Treffer auf die Siegerstraße. Am Ende hieß es 5:1 für Königsblau. Wenn der SCP an diesem Samstag, 8. Februar, um 15.30 Uhr auf Schalke gastiert, wird Sané jedoch definitiv ausfallen. Der Einsatz von Serdar ist unterdessen stark gefährdet. Darüber hinaus muss S04-Coach David Wagner wohl auf fünf weitere Spieler verzichten.
"Wir können nicht verhehlen, dass wir Personalprobleme haben. Aber das ist ja nicht das erste Mal so. Und diese Situation macht das Team noch hungriger", sagt Schalkes Cheftrainer, der vor allem auf der Rechtsverteidiger-Position improvisieren muss. Dort fällt Jonjoe Kenny (Bänderriss im Sprunggelenk) aus. Daniel Caligiuri, der am Dienstag beim DFB-Pokal-Zittersieg gegen Hertha BSC Berlin auf der rechten Abwehrseite ausgeholfen hatte, zog sich im besagten Pokalkick einen Innenbandanriss zu.
Serdar und McKennie auf der Kippe
Definitiv fehlen werden auch der langzeitverletzte Benjamin Stambouli und Ersatztorwart Markus Schubert. Hinter Nationalspieler Suat Serdar und Allrounder Weston McKennie stehen große Fragezeichen. Beide sollen noch einen Belastungstest absolvieren. "Eine Entscheidung wird wohl erst am Samstag fallen", erklärt Wagner, der am Samstag einen "extremst unangenehmen Gegner" erwartet.
In der Pressekonferenz zum Spiel wurde der SC Paderborn vom Schalker Trainer mit Lob überschüttet. "Ich bin ein Fan vom SCP und von Steffen Baumgart", betonte Wagner und fügte an: "Sie haben eine ganz klare Idee, von der sie sich nicht abbringen lassen. Das ist extraklasse. Die machen da in Paderborn ganz schlaue Sachen. Sie sind voll im Pudding und haben alle Optionen auf den Klassenerhalt." Am Samstag aber werden Wagners Sympathien für 90 Minuten ruhen. "Ich hoffe, dass wir sie schlagen werden. Aber anschließend werde ich wieder Fan des SCP und all der Menschen sein, die dort arbeiten", betont Schalkes Coach.
Der 48-Jährige hatte kurz vor der besagten Pressekonferenz eine gute Nachricht aus Frankfurt erhalten. So bekommt Wagner für die Rote Karte, die er am Dienstag gegen Hertha gesehen hatte, keine Sperre aufgebrummt. Das DFB-Sportgericht stellte das Verfahren ein. Schiedsrichter Harm Osmers hatte dem Schalker Trainer nach Intervention des Video-Assistant-Referees (VAR) Rot gezeigt. "Fehler passieren uns allen. Fehler begangen, Fehler erkannt, Fehler korrigiert. Weiter geht's", erklärte David Wagner, um zugleich für eine bessere Umsetzung des Videobeweises zu werben.
Arena ist noch nicht ausverkauft
"Die Technologie macht Sinn, aber der VAR nimmt dem Schiedsrichter die Hoheit. Der Video-Schiedsrichter sollte nur bei krassen Fehlentscheidungen und glasklaren Situationen eingreifen. Lasst doch bitte die Graubereiche beim Schiedsrichter", fordert Wagner. "Schließlich soll der Videobeweis zu mehr Gerechtigkeit führen - und nicht zu mehr Konfusion", ergänzt der Coach der Königsblauen, deren Stadion übrigens noch nicht ausverkauft ist. So sind am Samstag noch rund 1.200 Karten an den Tageskassen verfügbar. Der Gästebereich in der Veltins-Arena ist jedoch bereits ausverkauft.
Die Partie steht übrigens im Zeichen der Aktion "#stehtauf", mit der der FC Schalke 04 und Fan-Initiativen eine klare Haltung gegen Rassismus, Diskriminierung und jegliche Form der Ausgrenzung zeigen wollen. Durch die rassistischen Rufe gegen Hertha-Profi Jordan Torunarigha, die es am Dienstag beim Pokalspiel gegegen hatte, erhielt diese Aktion einen aktuellen Bezug. „Wenn so etwas noch einmal passiert, kann ich nur dazu aufzurufen, Zivilcourage zu zeigen. Damit solche Trottel demnächst nicht mehr in unserem Stadion sind", betont S04-Coach David Wagner.