
Paderborn. Es hatte so gut angefangen. Und es sollte so bitter enden. Nach einer frühen 1:0-Führung kassierte der SC Paderborn am Sonntagabend eine böse 1:5-Heimpleite gegen den FC Schalke 04. In der ausverkauften Benteler-Arena hatte der Aufsteiger erstmals in dieser Saison nicht seine Stärken abrufen können. Die Königsblauen feierten derweil den zweiten Sieg in Folge und den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz.
„Wir haben immer gesagt, dass uns so etwas in der Bundesliga passieren kann. Das bringt uns aber nicht von unserem Weg ab", sagte SCP-Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono nach 90 zumeist ziemlich einseitigen Minuten. „Der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient. Wir haben zu viele Fehler gemacht und hatten keinen Stich. Dann bekommst du halt mal so eine Reise, die weh tut", urteilte Paderborns Coach Steffen Baumgart. Dieser hatte wie angekündigt keine Änderung in der Anfangsformation vorgenommen.

Der Traumstart gibt den Hausherren keine Sicherheit
Die elf SCP-Akteure sollten jedoch schon vor der Pause enorme Probleme mit früh attackierenden Schalkern haben. Daran konnte auch der Traumstart der Hausherren nichts ändern. In der achten Minute vernatzte Sven Michel den viel zu passiven S04-Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny. Der SCP-Stürmer flankte nach innen. Und der nur 1,75 Meter große Cauly Souza, der seinen 24. Geburtstag feierte, köpfte die Kugel aus neun Metern zum 1:0 ins lange Eck.
Die Führung gab den Gastgebern aber keine Sicherheit. So ließ der SCP den Königsblauen viel zu viele Räume. Oftmals fehlte die nötige Handlungsschnelligkeit. Und so gingen zahlreiche Bälle verloren. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und kamen meist einen Schritt zu spät", übte SCP-Mittelfeldabräumer Klaus Gjasula Selbstkritik. Doch zunächst konnten die Schalker daraus kein Kapital schlagen, weil das Sturmduo der Gäste beste Einschussmöglichkeiten vergab.
1.000 Auswärtstor der Schalker fällt in Paderborn
So gewann SCP-Keeper Jannik Huth gleich drei Mal das Privatduell gegen Guido Burgstaller (9./30./40.). In der 28. Minute hätte S04-Angreifer Mark Uth, der nach mehr als fünf Monaten sein Comeback feierte, das 1:1 machen müssen. Doch der Ex-Nationalspieler scheiterte aus sechs Metern ebenfalls an Huth. Fünf Minuten später fiel dann aber der überfällige Ausgleich. Und Paderborns bis dato so starker Torwart musste sich zumindest eine Teilschuld ankreiden lassen, denn nach einer Hereingabe von Bastian Oczipka kam er ebenso wie seine Teamkollegen Hünemeier und Gjasula nicht an den Ball. Dies nutzte der 1,96 Meter große Abwehrhüne Salif Sané, um mit dem 1.000 Auswärtstor der Schalker Bundesliga-Geschichte das 1:1 zu markieren.
Paderborn fehlte auch anschließend der Zugriff. Dennoch hätten die Hausherren mit einer Führung in die Kabine gehen müssen. So stand Sven Michel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem traumhaften Zuspiel von Sebastian Vasiliadis frei vor S04-Torhüter Alexander Nübel. Doch der SCP-Angreifer zog rechts am Tor vorbei. Statt 2:1 hieß es kurz nach Wiederbeginn 1:2. Der SCP präsentierte sich in der 49. Minute im eigenen Strafraum einmal mehr zu lethargisch, Gjasula konnte nur ungenügend klären und Uwe Hünemeier fälschte einen ohnehin verdeckten Schuss von Suat Serdar unglücklich ab, so dass Huth machtlos war.
Chancen blieben nur Strohfeuer
Paderborns Keeper ließ kurze Zeit später mit einer Glanzparade einmal mehr Burgstaller verzweifeln (56.), ehe die Hausherren Lebenszeichen sendeten. Doch die Chancen von Mamba (62.) und Gjasula (67.) sollten nur ein Strohfeuer bleiben. Dafür schlugen die Schalker gegen nun immer unsortierter werdende Hausherren noch drei Mal zu. Amine Harit schürte einen Doppelpack (71./85.). Und auch der eingewechselte Ahmed Kutucu durfte sich noch in die Torschützenliste eintragen. „Schalke hat uns die Grenzen aufgezeigt", bilanzierte Gjasula. Sein Torhüter pflichtete ihm bei. „Das war heute ein gebrauchter Tag. So etwas passiert", bilanzierte Jannik Huth. Doch der ist guter Dinge, dass es am Samstag wieder besser wird. Dann gastiert der SCP als Vorletzter beim Schlusslicht Hertha BSC Berlin.
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