SC Paderborn

Reaktionen: "SCP droht ein aussichtsloser Kampf um den Klassenerhalt"

Die Pressestimmen zur 0:3-Niederlage des SC Paderborn in Köln sind eindeutig

Der Anfang vom Paderborner Ende: FC-Stürmer Simon Terodde (weißes Trikot mit der Nr. 9) hat abgezogen, der Ball fliegt zur Kölner 1:0-Führung ins Netz. SCP-Torwart Leo Zingerle streckt sich vergebens. | © Dennis Angenendt

21.10.2019 | 21.10.2019, 15:26

Acht Spiele, ein Punkt. Diese Bilanz spricht für sich. Der SC Paderborn könnte in der Fußball-Bundesliga schon in einer frühen Phase der Saison den Anschluss ans rettende Ufer verlieren. Am vergangenen Sonntag setzte es im Aufsteiger-Duell beim 1. FC Köln eine verdiente 0:3-Niederlage, bei der die Paderborner zum zweiten Mal in Folge auch offensiv enttäuschten. Im Folgenden gibt es Pressestimmen zur SCP-Pleite und zum Fehlstart des Teams von Trainer Steffen Baumgart.

SPIEGEL ONLINE

"Der SC Paderborn hat in dieser Saison bisher deutlich mehr Lob als Punkte bekommen, die couragierte Spielweise von Trainer Steffen Baumgart kommt an. Nach der 0:3-Niederlage des Aufsteigers beim 1. FC Köln werden sich die lobenden Worte in Grenzen halten, Paderborn war die klar schlechtere Mannschaft und wird es in dieser Form schwer haben, den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze entscheidend zu verringern. Neben defensiven Fehlern brachte Paderborn diesmal auch im Angriff sehr wenig zustande."

DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR (DPA)

"Der verflixte erste Sieg fehlt immer noch, die Leistungen werden langsam schlechter und der Glaube scheint auch zu schwinden: Nach verheißungsvollem Auftakt droht Aufsteiger SC Paderborn in der Bundesliga ein aussichtsloser Kampf um den Klassenerhalt. (...) Vor allem in den nächsten Heimspielen gegen Düsseldorf und Augsburg sind Siege fast schon Pflicht für die Ostwestfalen. (...) Erschreckend war in Köln die deutliche Unterlegenheit des SCP, der in vielen Spielen davor zumindest durch mutigen Offensivfußball überzeugt hatte."

KICKER

"Die Kölner verteidigten in ihrem 4-2-3-1 enorm engmaschig und Mann gegen Mann: dies war allein aufgrund der höheren individuellen Klasse durchaus effektiv. Paderborn, dem gerade im Angriffspressing die gewohnte Aggressivität abging, hatte zwar bereits in den ersten 45 Minuten mehr Ballbesitz, konnte gegen den kompakten Gegner aber kaum Tempo aufnehmen und fand so gut wie keine Lösungen, um sich im Eins-gegen-Eins durchzusetzen. (...) Saisonzeitpunkt und eigene Überzeugungen lassen beim SCP zwar kein Gefühl von Resignation aufkommen. Aber es stellt sich die einfache und doch so schwierige Frage: Wie kann der schon etwas abfallende Aufsteiger und Tabellenletzte endlich Spiele gewinnen? Die Antwort: Jedenfalls nicht, solange die Aneinanderreihung gravierender Fehler im Team mit den meisten Gegentoren nicht endet."

KÖLNER STADTANZEIGER

"Die Partie des Letzten gegen den Vorletzten war voller Hektik und Kampf, was auf dem regennassen Platz nicht gerade zu einem Spiel beitrug, in dem allzu viel gelang. Ordentliches Zweitliga-Niveau mit einer kämpferischen Note, viel mehr gab es nicht zu erleben im ausverkauften Stadion. Dennoch hatte Paderborn mehr Spielanteile. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Geschehen auf dem Rasen. Dann leisteten sich die Gäste den entscheidenden Ballverlust. Hector legte den Ball zu Schindler auf den rechten Flügel, dessen Flanke fand Schaub, der Zingerle im kurzen Eck überwand. Der Treffer passte gut zu den bisherigen Paderborner Auftritten dieser Saison: Viel versucht, ein paar spektakuläre Fehlerketten – kein Sieg.

SPORT-INFORMATIONS-DIENST (SID)

"Paderborn ist in dieser Form nicht reif für die Bundesliga. (...) Mit der Führung im Rücken zogen sich die Kölner weit zurück und überließen Paderborn weitgehend den Ball. Damit konnten die Ostwestfalen, die im gemeinsamen Aufstiegsjahr beide Duelle gewonnen und dabei acht Tore erzielt hatten, aber herzlich wenig anfangen. Bezeichnend, dass Paderborn die erste Chance durch einen Freistoß von Kai Pröger (20.) aus knapp 30 Metern hatte. Ansonsten fiel den Gästen vor 50.000 Zuschauern kaum etwas ein, um die Kölner Defensive in ernsthafte Bedrängnis zu bringen."

BILD-ZEITUNG

"Und Paderborn? Bemüht, aber harmlos, ohne echten Zugriff aufs Spiel und bei den Gegentoren. Brave Wegbegleiter! (...) Nächste Woche gegen Düsseldorf muss der Bock deshalb umgestoßen werden - wenn schon nicht der Geißbock an den Hörnern zu packen war..."

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

"Die im ganzen Fußballland gelobte Paderborner Offensivkraft blieb hingegen lange verborgen. (...) Wobei den Kölnern nach der flotten Anfangsphase ebenfalls nicht mehr viel einfiel. Seltsamerweise zogen sie sich immer tiefer in die eigene Hälfte zurück, von dem aktiven Fußball, den Trainer Achim Beierlorzer immer wieder fordert, war zwischenzeitlich kaum noch etwas zu sehen. Der SCP kombinierte fast ungestört bis weit in die Kölner Hälfte hinein, was fehlte, waren Ideen, die zu Chancen führten. Je näher die Pause rückte, desto klarer entwickelte das Duell den Charakter eines Spiels zwischen zwei Abstiegskandidaten, die mit erheblichen Mängeln an Selbstvertrauen und fußballerischer Qualität zu kämpfen haben."


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