
Paderborn. Sven Michel war für den SC Paderborn in den vergangenen beiden Spielzeiten einer der wichtigsten Erfolgsgaranten. Sein Wert bemisst sich nicht nur an den 29 Toren und 19 Assists, die der Stürmer in 63 Ligaspielen verbuchte. Michel bestach zudem Woche für Woche mit einem enormen Laufpensum. Derzeit aber wird der Tatendrang des gebürtigen Siegerländers gebremst. Eine Wadenzerrung macht ihm seit zwei Wochen zu schaffen.
Immerhin kann Michel inzwischen wieder an Teilen Mannschaftstrainings teilnehmen. „Es ist grundsätzlich blöd, wenn man zuschauen muss. Ich hätte mega Bock, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen", erklärt Michel, der am Montag dennoch Grund zum Feiern hatte. So wurde der SCP-Stürmer 29 Jahre alt. Am Abend gab’s eine ganz entspannte Geburtstagsparty mit Ehefrau und Eltern. Seine Teamkollegen können sich in den nächsten Tagen noch auf eine edle Spende des Jubilars freuen. „Bier wird’s aber nicht geben", betont Michel, der in den vergangenen Wochen allzu oft allein im Kraftraum schuften musste.
Für Michel ist es nicht die erste Geduldsprobe
Denn ans Teamtraining war nicht zu denken. Grund: Am dritten Tag der Sommervorbereitung hatte sich Michel eine Zerrung in der linken Wade zugezogen. „Gleich im ersten 1.000-Meter-Lauf hatte ich ein Stechen verspürt. Ich hab die anderen Läufe dann noch durchgezogen. Das war vielleicht nicht so clever", berichtet der 29-Jährige, der am vergangenen Wochenende erstmals wieder Übungen mit Ball absolvierte. „Das lief alles super. Aber bei Sprints und schnellen Richtungswechseln muss ich noch aufpassen", sagt Michel, der kein Risiko eingehen will: „Auf den einen oder anderen Tag mehr kommt es jetzt auch nicht mehr an."
Es ist schließlich nicht die erste Geduldsprobe, auf die der Paderborner gestellt wird. So verpasste Michel in der vergangenen Saison acht Hinrunden-Spiele, weil die Achillessehne zwickte. Und in der Drittliga-Spielzeit 2016/2017 hatte eine tückische Risswunde am Knöchel für eine Zwangspause von zehn Partien gesorgt. Es waren zwei Verletzungen, bei denen Michel ebenfalls von Tag zu Tag schauen musste, ob es wieder geht.
Zingerles Reha verläuft nach Plan
Nun bereitet die linke Wade erstmals Probleme. Der Angreifer hofft jedoch, dass er spätestens am 23. Juli nach der viertägigen Trainingspause, die SCP-Trainer Steffen Baumgart seinen Schützlingen gönnt, wieder voll durchziehen kann.
Teamkollege Leopold Zingerle (Schultereckgelenkssprengung) muss noch mehr Geduld aufbringen. Der Torwart, der vier Tage nach Saisonende an der Schulter operiert worden war, befindet sich derzeit in der Reha, absolvierte aber auch schon erste kleinere Übungen auf dem Trainingsplatz. „Es läuft alles nach Plan", sagt Zingerle, der möglichst in der ersten August-Hälfte wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren möchte.
Kapic und Schonlau fallen in Northeim aus
Und so werden Michel und Zingerle auch an diesem Dienstag, 16. Juli, im SCP-Testspiel beim niedersächsischen Oberligisten Eintracht Northeim fehlen. Anstoß ist um 18.30 Uhr im Northeimer Gustav-Wegner-Stadion. Neben Michel und Zingerle fallen auch Sebastian Schonlau und Rifet Kapic aus.
Neuzugang Kapic weilt aus privaten Gründen noch immer in seiner bosnischen Heimat. „Er muss dort noch ein, zwei Sachen klären. Rifet absolviert dort aber ein Trainingsprogramm", erklärt Chefcoach Baumgart. Innenverteidiger Schonlau hatte im Testspiel beim SC Verl eine Prellung an der Fußsohle erlitten, die ihm weiter zu schaffen macht. „Ansonsten sind alle einsatzbereit", berichtet Baumgart, der in Northeim zur Halbzeit wohl komplett durchwechseln wird. Die Stadiontore öffnen bereits um 16.30 Uhr. Gastgeber Eintracht Northeim hofft auf 1.500 bis 2.000 Zuschauer.
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Michel schwört auf Ostsee-Urlaub
- Andere fahren in die Karibik oder auf die Malediven. Sven Michel ist dagegen auch im Urlaub ganz bodenständig. So verbrachte der SCP-Stürmer mit seiner Frau eine Woche auf Rügen, ehe es Michel ein weiteres Mal auf eine Ostsee-Insel zog. Mit seinem Vater Gerhard ging es zu einem viertägigen Angel-Urlaub nach Fehmarn. Anschließend stand für den aus Freudenberg-Alchen stammenden Fußball-Profi dann noch eine Woche Erholung bei seinen Eltern im Siegerland auf dem Programm.
- Sven Michel konnte in dieser Sommervorbereitung bislang zwar nur an den ersten drei Tagen komplett am Mannschaftstraining teilnehmen. Doch seine neuen Teamkollegen hat auch der 29-Jährige bereits bestens kennen gelernt. „Ich bin begeistert von den Jungs. Die können richtig gut kicken und sind auch vom Typ her alle super", urteilt Michel.