
Paderborn. Exakt 24 Spieler kamen in der vergangenen Zweitliga-Saison für den SC Paderborn zum Einsatz. Ein Duo absolvierte dabei alle 34 Partien: Linksverteidiger Jamilu Collins und Torwart Leopold Zingerle. Eben jener Zingerle zählte hierbei ebenso wie seine Teamkollegen Philipp Klement und Sebastian Vasiliadis zu den besten Spielern der Liga. Im ersten Teil unserer Saison-Einzelkritik nehmen wir die Torhüter und Abwehrspieler unter die Lupe. Teil zwei mit den Mittelfeld-Akteuren und Stürmern folgt.
Torhüter
Leopold Zingerle: Der 25-Jährige spielte in seinem zweiten Jahr beim SCP die bislang mit Abstand stärkste Saison seiner Karriere. Mit einer bewundernswerten Konstanz avancierte Zingerle zum wohl besten Zweitliga-Torhüter der Spielzeit 2018/2019. Der SCP-Keeper spielte fast immer fehlerfrei und überragte vor allem beim 1:0 gegen Aue und beim 3:1 gegen Ingolstadt. Pech hatte er jedoch beim Saisonfinale in Dresden. Zingerle erlitt eine Schultereckgelenkssprengung und muss nun operiert werden.
Michael Ratajczak: Da Zingerle so tadellos hielt, musste sich sein äußerst erfahrener Ersatzmann mit drei DFB-Pokal-Einsätzen und 64 Liga-Minuten zufrieden geben. Beim 2:1-Sieg in Ingolstadt wurde „Rata" in der 71. Minute für den angeknockten Zingerle eingewechselt. Und im letzten Spiel in Dresden kam der Routinier zur Halbzeit für seinen an der Schulter verletzten Torwartkollegen. Nun nimmt Ratajczak Abschied von Paderborn, denn der Vertrag mit dem 37-Jährigen wird nicht verlängert. Für ihn kommt Jannik Huth vom FSV Mainz 05.
Abwehr
Mohamed Dräger: Der Leihspieler aus Freiburg war als Rechtsverteidiger gesetzt und schaffte im Saisonverlauf sogar den Sprung in die tunesische A-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige leistete sich zwar den ein oder anderen schwächeren Auftritt, überzeugte unterm Strich aber nicht zuletzt wegen seines ausgeprägten Offensivdranges. Dräger bleibt wohl beim SCP, denn das Leihgeschäft mit dem SC Freiburg endet erst 2020. Und die Freiburger werden wahrscheinlich nicht die Option ziehen, ihn vorzeitig zurückzuholen.
Lukas Boeder: In der 3. Liga war der Rechtsverteidiger noch gesetzt. In dieser Saison kam der 22-Jährige dann auf lediglich zwei Startelf-Einsätze, in denen er vollauf überzeugte. Dräger konnte er dennoch nie verdrängen. Boeder ist nun auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
Jamilu Collins: Auch der Nigerianer avancierte an der Pader zum A-Nationalspieler und kam in allen 34 Zweitligaspielen zum Einsatz. Insgesamt bestritt der Dauerbrenner satte 43 Partien für den SCP und Nigeria. Der dynamische Linksverteidiger könnte den Paderbornern in diesem Sommer eine Millionen-Einnahme bescheren.
Felix Herzenbruch: Der Linksverteidiger, der in der Drittliga-Aufstiegssaison noch 28 Partien absolviert hatte, kam in dieser Spielzeit ganze sechs Minuten zum Einsatz. Gegen Collins hatte er halt keine Chance. Seinen tadellosen Charakter stellte „Herze" aber unter anderem in der U21 unter Beweis. Sein Vertrag läuft noch bis 2020, doch wie schon im Winter soll er sich auf die Suche nach einem neuen Verein machen. Nun liegt auch eine Anfrage vor. Vermutlich wird Herzenbruch zu RW Essen wechseln.
Sebastian Schonlau: Mit Uwe Hünemeier und Christian Strohdiek hatte der 24-Jährige zwei starke und äußerst erfahrene Konkurrenten. Doch der gebürtige Warburger setzte sich durch und ist nun einer der besten Zweitliga-Innenverteidiger. Definitiv einer der großen Gewinner der Saison.
Christian Strohdiek: Der Kapitän kämpfte mit Hünemeier ab dem siebten Spieltag um den Platz neben Schonlau und kommt auf immerhin 22 Liga-Einsätze. Doch ausgerechnet im Saisonendspurt blieb dem zuverlässigen „Tucker" nur die Reservistenrolle.
Uwe Hünemeier: Was für Strohdiek gilt, gilt auch für „Hüne". Der Vize-Kapitän zählt unumstritten zu den Führungsspielern – ob er nun in der Startelf steht oder nicht. Der England-Rückkehrer war ein wichtiger Garant für die erfolgreiche Saison.