
Fürth/Paderborn. Jamilu Collins hatte im Zweitliga-Gastspiel bei der SpVgg Greuther Fürth nicht seinen besten Tag erwischt. Der zuletzt so formstarke Linksverteidiger des SC Paderborn leistete sich einige Fehlpässe und war bei der Flanke vor dem 0:1 zu passiv. In der Offensive war der 24-jährige Nigerianer zudem nicht so auffällig wie gewohnt. Dennoch sollte es für Collins ein gelungenes Wochenende werden. Denn zum einen ergatterte er mit dem SCP ein nicht mehr für möglich gehaltenes 2:2 in Fürth. Zum anderen ging ein Kindheitstraum in Erfüllung, denn Collins ist erstmals für die A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes nominiert worden.
Strohdiek beweist Fair-Play
"Ich bin überglücklich. Es fühlt sich großartig an. Ich verdanke das alles meiner Familie, meinen Teamkollegen, dem Verein, den Fans und ganz Paderborn", erklärt der SCP-Akteur. Vor fünf Jahren hatte er im erweiterten Kader der nigerianischen U20 gestanden. Kurz vor der U20-Weltmeisterschaft war Collins dann aber aussortiert worden. Doch nun hat er gute Chancen, am Freitag, 7. September, zu einem unverhofften Länderspieldebüt in der A-Nationalmannschaft zu kommen. Dann gastiert Nigeria in der Qualifikation zum Africa-Cup auf den Seychellen. Und es ist gut möglich, dass Collins bei der Partie in der Hauptstadt Victoria sogar in der Startelf der "Super Eagles" steht. Denn der Linksverteidiger-Posten war zuletzt eine Problemposition im Team des deutschen Nationaltrainers Gernot Rohr. So wurde Routinier Elderson Echiéjilé, der bislang hinten links gesetzt war, diesmal erst gar nicht in den Kader berufen.
Die Nominierung von Jamilu Collins, die Rohr am Wochenende bei einer Pressekonferenz in Lagos bekanntgab, war aber auch für die anwesenden nigerianischen Journalisten eine große Überraschung. So griffen die meisten erst einmal zum Smartphone, um den Namen des SCP-Linksverteidiger zu googeln.
"Wir freuen uns mit Jamilu über die Nominierung, die auch für unseren Verein eine Auszeichnung ist. Auf dieser Länderspielreise wird er weitere wichtige Erfahrungen für seine Karriere machen", kommentiert SCP-Sport-Geschäftsführer Markus Krösche die Berufung. Trainer Steffen Baumgart muss somit knapp eine Woche auf seinen schnellen Linksverteidiger verzichten, denn vier Tage nach dem Qualifikationsduell auf den Seychellen bestreitet Nigeria noch ein Testspiel gegen Saudi-Arabien. In Spiel Nummer eins muss für die Super Eagles auf jeden Fall ein Sieg her, denn im Auftaktspiel der Quali setzte es eine bittere 0:2-Heimniederlage gegen Südafrika. Ein Erfolg auf dem Archipel im indischen Ozean sollte aber machbar sein, denn die Seychellen kassierten in ihrem ersten Qualifikationsspiel eine 1:5-Schlappe in Libyen.