SC Paderborn

Der SC Paderborn erlebt seit Jahren eine sportliche Achterbahnfahrt

Nach dem sensationellen Aufstieg in die Bundesliga folgte beinahe der Absturz in die 4. Liga

Der SC Paderborn hat eine sportliche Achterbahnfahrt hinter sich. | © Symbolbild Pixabay

Andrea Sahlmen
06.05.2019 | 07.05.2019, 17:25

Paderborn. Einen Besuch im Safaripark Stukenbrock können sich Mitarbeiter und Fans des SC Paderborn nun wirklich sparen. Denn für eine Achterbahnfahrt müssen sie nicht in den nächstgelegenen Freizeitpark fahren, die erleben sie seit einigen Jahren schon mit ihrem Verein. Nach dem sensationellen Aufstieg in die Bundesliga, befand sich der SCP im freien Fall, der fast in der Regionalliga geendet hätte. Nur, um jetzt wieder an die Tür zur Bundesliga anzuklopfen. Eine Achterbahnfahrt der besonderen Art.

Im Mai 2014 ist der SC Paderborn ganz oben angekommen. Mit dem Aufstieg in die Bundesliga erleben die Paderborner den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Viel Geld fließt in die klammen Kassen und Zuschauer rennen dem Verein die Tore ein. Zu Beginn der Bundesligasaison ist der SCP Tabellenführer, doch am Ende reicht es nicht. Mit 31 Punkten muss Paderborn nach einer Saison wieder ins Unterhaus. Es ist der Beginn des freien Falls.

Es wird nicht besser. Es wird immer schlimmer

Denn auch in der 2. Liga läuft nichts mehr so, wie es laufen soll. Viele Spieler verlassen das sinkende Schiff und der Verein lebt wirtschaftlich über seinen Verhältnissen. Mit nur 28 Punkten ist der SCP wie im Jahr zuvor Letzter in der Tabelle, allerdings jetzt in der 2. Liga. Nur sechs Siege und 18 Niederlagen, dazu ein miserables Torverhältnis sprechen eine deutliche Sprache. Alle denken, dass mit dem Abstieg in die 3. Liga ein Neubeginn startet und alles besser wird. Doch der SC Paderborn zeigt in den kommenden Monaten, dass es noch schlimmer kommen kann.

Denn es bleibt auch in der 3. Liga alles beim Alten. Der SCP verliert Spiel um Spiel, gegen Werder 2, gegen Chemnitz, Erfurt und Regensburg und viele weitere Mannschaften. Es kommen nur noch 5.000 Zuschauer in die Benteler-Arena, denn mittlerweile haben auch die treusten Fans genug gesehen. Unterdessen wird bekannt, dass es auch finanziell eng wird für den Drittligisten. Als letzte Rettung holt Wilfried Finke Markus Krösche zurück, es folgt die Einstellung von Steffen Baumgart an Ostern 2017. Die Leistung der Mannschaft wird besser, doch am Ende reicht es wieder nicht. Mit einem 0:0 gegen den VfL Osnabrück ist der SC Paderborn am 20. Mai in die Regionalliga abgestiegen.

Der SCP springt der Insolvenz von der Schippe

Oder auch nicht. Denn während Wilfried Finke ein SCP-Rettungspaket schnürt und erneut Millionen in seinen Verein pumpt, verweigert Hasan Ismaik den Münchener Löwen frisches Geld. 1860 München stand am Rande einer Insolvenz und muss zwangsweise absteigen. Der SC Paderborn bleibt Drittligist am grünen Tisch und bekommt eine zweite Chance.

Und diese Chance nutzt das Team. In der darauf folgenden Saison überfällt der SCP die Liga mit gnadenlosem Offensiv-Fußball. 7:1 gegen Werder 2, 6:0 gegen Jena, 5:0 gegen Osnabrück. Am Ende der Saison stehen 90 geschossene Tore auf dem Konto, 25 Siege und Platz 2 in der Tabelle. Damit geht quasi von der Regionalliga zurück in die 2. Bundesliga. Die Achterbahn nimmt wieder an Tempo auf und steuert auf ihren nächsten Höhepunkt zu.

Denn auch in der aktuellen Saison gibt es für die Paderborner kein Halten. Vor allem in der Rückrunde punktet das Team von Steffen Baumgart ohne Ende. Und wer weiß? Vielleicht findet die Paderborner Achterbahn wieder ihren Weg in die Bundesliga. Es wäre hoffentlich nicht der Höhepunkt vor einem erneuten Absturz.


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