6. Spieltag

Heimniederlage: Arminia findet kein Mittel gegen die schwächste Abwehr der Liga

Nach einer schwachen ersten Halbzeit kommt der DSC durch Marius Wörl zurück. Doch die Spvgg Greuther Fürth lässt sich nicht einschüchtern und siegt 3:1.

Die Blicke der Arminia-Profis Leon Schneider, Mael Corboz, Jonas Kersken und Arne Sicker (v.l.) sagen alles. | © Teresa Kroeger

Gregor Winkler
19.09.2025 | 19.09.2025, 20:47

Bielefeld. Die erste Überraschung war, dass es keine Überraschung gab – zumindest nicht zum Spiel der Vorwoche. Coach Mitch Kniat wählte gegen Greuther Fürth bei seinem DSC Arminia Bielefeld exakt dieselbe Formation, wie gegen Magdeburg. Und sorgte damit doch für einen Aha-Moment, weil Offensivmann Thaddäus Momuluh auf der Rechtsverteidiger-Position den Vorzug vor dem wieder spielberechtigten Christopher Lannert erhielt.

Nicht unbedingt unerwartet, aber doch ein wenig aus dem Nichts kam im Spiel etwas von den Gästen. Die hatten längst nicht so ungestüm begonnen wie vor einer Woche der 1. FC Magdeburg, doch in der 11. Minute brannte es plötzlich im Bielefelder Strafraum. Zuerst musste Jonas Kersken einen Schuss von Marco John aus kurzer Distanz parieren, dann legte Felix Klaus quer auf Noel Futkeu, der aber geblockt wurde. Hallo-Wach-Momente am Freitagabend.

Isaiah Young war der erste Bielefelder, der vor dem Gästetor gefährlich wurde. Der Außenstürmer setzte sich nach schöner Vorarbeit von Großer durch, zimmerte den Ball aber am rechten Pfosten vorbei. Und gerade als der Eindruck entstand, dass der DSC die Partie in den Griff bekommt, trudelte der Ball ins Tor – in das der Bielefelder (25.). Fürth hatte schnell über die rechte Seite umgeschaltet und Futkeu den Ball im Strafraum abgefälscht auf den zweiten Pfosten gezogen, wo er zum Entsetzen aller Bielefelder reinkullerte.

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Russo-Freistoß der einzige Hochkaräter vor der Pause

In der 37. hämmerte Stefano Russo einen 18-Meter-Freistoß von halb links aufs Tornetz. Aus dem Spiel heraus hatten die Arminen bis dahin weiter nichts Hochkarätiges anzubieten gehabt, was sich bis zum Pausenpfiff auch nicht änderte, sieht man von einem zu schwachen und zu unplatzierten Schuss von Marvin Mehlem ab (40.), der immerhin klug von Mael Corboz vorbereitet war.

Kniat reagierte auf die Eindrücke der ersten Halbzeit und brachte Lannert und Julian Kania für Young und Momuluh. Grodowski rutschte nach Rechtsaußen. Ein gelernter Verteidiger und ein Mittelstürmer, der es beherrscht, Bälle festzumachen, sollten dem DSC Sicherheit geben und die Ladehemmung beseitigen. Hatte der Coach wieder ein goldenes Händchen? Fünf Minuten nach Wiederbeginn zappelte der Ball im Netz. Lannert hatte einen Seitenwechsel durchs Mittelfeld eingeleitet, über Corboz kam der Ball zu Wörl, der einen Haken nach innen schlug und, von Bjarnason abgefälscht, zum Ausgleich einschoss.

In der 62. war Grodowski dann zum ersten Mal in Schussposition, hätte aus spitzem Winkel von rechts aber wohl, wie bei seinem Treffer gegen Magdeburg, wieder den Außenrist wählen müssen. Immerhin – der DSC tauchte jetzt häufiger und zwingender in der Gefahrenzone auf.

Grodowski hat gleich drei Chancen zur Führung

In der 74. folgte der nächste Rückschlag. Wörl musste verletzt raus, wurde von den Physios gestützt. Für ihn kam Defensivmann Arne Sicker. Kaum war der Wechsel vollzogen, da scheiterte Grodowski zweimal in Folge fast frei und aus kurzer Distanz am Gästekeeper.

Das rächte sich. Fürth kam in den Bielefelder Strafraum. Ein langer Ball von Marco John senkte sich auf Tor, Kersken ließ sich von einem kreuzenden Fürther irritieren und das Leder schlug ohne weitere Gegnerberührung zum 1:2 ein. Zehn Minuten plus Nachspielzeit hatten die Hausherren noch, um zu reagieren. Kania setzte per Hacke Corboz in Szene, doch der schoss Keeper Boevink in die Arme. Im direkten Gegenzug schweißte Branimir Hrgota den Ball von halb rechts ein – aber der VAR entschied auf Abseits. Felix Klaus machte jedoch kurze Zeit später den Deckel drauf. Mit 1:3 unterliegt der DSC vor 25.836 Zuschauern durchaus verdient.

Der Live-Ticker zum Nachlesen: