Noten für Arminia Bielefeld: Ganz viel unteres Mittelmaß – und ein Duo fällt etwas ab

Bielefeld. Wie sich die stets bemühten Bielefelder an der Fürther Abwehr abrackerten, hatte etwas von Steine klopfen. Immer wieder holte Arminia mit dem Gummihammer aus, aber das fränkische Bollwerk hielt stand. Auch das Publikum merkte schon früh, wie zäh diese 90 Zweitligaminuten in der Schüco-Arena werden würden. Der Funke sprang diesmal nicht ganz so wie sonst vom Rasen auf die Ränge über. Das lag daran, dass der DSC einfach kein Mittel fand gegen defensiv sehr gut organisierte und offensiv stets brandgefährliche Gäste. Greuther Fürth gewann verdient mit 3:1 (1:0). Der Gastgeber in der Einzelkritik: Jonas Kersken Es war ein maximal unbefriedigender Freitagabend für den Torwart. Sieben Bälle flogen auf sein Tor, vier waren drin, einer davon zählte nicht, zwei parierte er gut, einen fing er sicher. Am Ende hieß es 1:3 – und Kersken traf an der Niederlage am wenigsten Schuld. Note: 3 Monju Thaddäus Momuluh Die Souveränität vom Spiel gegen Magdeburg ließ der Offensivakteur auf der ungewohnten Rechtsverteidigerposition diesmal vermissen. Licht und Schatten wechselten sich ab. In der Pause blieb der 23-Jährige in der Kabine, für ihn kam Christopher Lannert ins Spiel. Note: 4 Leon Schneider Dass die Arminia-Abwehr in manchen Momenten alles andere als sattelfest wirkte, konnte auch Scheider nicht übertünchen. In der Anfangsphase verhinderte er das noch frühere 0:1, indem er den Fürther Futkeu entscheidend beim Abschluss störte. So souverän wie gewohnt trat Schneider diesmal nicht auf. Note: 4 Maximilian Großer Den Schuss von Futkeu zum 0:1 fälschte der Innenverteidiger ebenso unglücklich wie unhaltbar ab. Auch Großer wirkte manchmal ein wenig unsortiert. Genau wie Nebenmann Schneider hatte auch er mit den stets brandgefährlichen Fürther Vorstößen alle Hände und Füße voll zu tun. Seine beste Offensivaktion war die entschlossene Kopfballvorlage auf Isaiah Young, der Mitte des ersten Durchgangs die mögliche Bielefelder Führung liegen ließ. Note: 4 Heimniederlage: Arminia findet kein Mittel gegen die schwächste Abwehr der Liga Felix Hagmann Kein ganz schlechtes Spiel vom Aushilfs-Linksverteidiger, aber auch kein gutes. Denn Hagmanns Vortrag war von Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten geprägt. Note: 4 Stefano Russo Ungewohnte Schlampigkeiten zeigte der sonst so stellungssichere Ausputzer. Das gab Russo auch selbst zu. Sein 18-Meter-Freistoß in der 37. Minute landete auf dem Tornetz. Gästekeeper Boevink wäre aber auch auf dem Posten gewesen. Es war eine von vielleicht drei Bielefelder Chancen vor der Pause. In der Schlussphase probierte Russo es mit einem flachen Freistoß, doch der Ball rauschte deutlich vorbei. Es war nicht sein Tag. Note: 4 Marvin Mehlem Auf dem schmalen Grat zwischen unauffälligem Strippenzieher und ungefährlichem Mitläufer rutschte Mehlem diesmal wieder auf die Schattenseite. Nach der guten Vorarbeit von Corboz in der 40. Minute wählte der 28-Jährige zwar den richtigen Laufweg, verpasste es aber, von der Strafraumgrenze entsprechend hart oder platziert abzuziehen, um noch vor der Pause den Rückstand auszugleichen. Ansonsten fiel er nicht auf. Note: 4 Mael Corboz Zum durchwachsenen Gesamteindruck trug auch der Kapitän bei. Allerdings initiierte Corboz auch die wenigen Lichtblicke. Er bereitete das Tor durch Wörl vor, legte ein paar Mal für seine Mitspieler auf, wie in der 40. für Mehlem und in der 75. für Grodowski, und hatte nach Hackentrick von Kania sogar noch eine eigene Chance (85.), die aus der Drehung aber zu unplatziert aufs Tor kam. Note: 3,5 Arminia-Kapitän Mael Corboz spricht Klartext: &bdquo;Das war vorne und hinten nicht genug“ Isaiah Young In der 19. Minute hätte der Außenstürmer das 1:0 erzielen müssen. Er hatte sich nach langem Kopfball von Großer robust im Laufduell durchgesetzt und freie Schussbahn. Aus spitzem Winkel drosch der Außenstürmer den Ball jedoch deutlich neben das Tor. Danach kam bis zu seiner Auswechslung in der Pause nichts mehr von ihm. Note: 4,5 Joel Grodowski An den starken Eindruck der Vorwoche konnte der Stürmer nur bedingt anknüpfen. Kämpferisch war sein Vortrag gewohnt vorbildlich. Von seinen drei Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit (62. und zweimal 75.) hätte er aber eine versenken müssen. Note: 4 Marius Wörl Gute Ballmitnahme, kluger Laufweg, platzierter, wenn auch leicht abgefälschter Abschluss – bei seinem Treffer zum 1:1 war Wörl wieder ganz der Unterschiedspieler, den die Fans in Erinnerung haben. Doch keine 25 Minuten später kam das bittere Verletzungs-Aus. Note: 3 Ausgerechnet vor dem Hannover-Spiel: Arminia Bielefeld muss um Marius Wörl bangen Christopher Lannert (ab 46. für Momuluh) An der Entstehung des Ausgleichstores war der Außenverteidiger beteiligt. Lannert wirkte bei seinem ersten Einsatz nach abgesessener Rotsperre zunächst durchaus bereichernd. Er verlieh der Abwehr Stabilität. An den Gegentreffern im zweiten Durchgang traf ihn keine Schuld. Note: 3,5 Julian Kania (ab 46. für Young) Die Hereinnahme des Angreifers hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf das Bielefelder Offensivspiel. Genau wie Young blieb auch Kania weitgehend unauffällig. Note: 4,5 Ebenfalls eingewechselt wurden Arne Sicker (74. für Wörl) sowie Vincent Ocansey (89. für Hagmann) und Florian Micheler (89. für Mehlem). Sicker verhielt sich beim Gegentor zum 1:2 auffallend passiv. Ocansey und Micheler fielen auch in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht mehr positiv auf. Video: Das sagen die Arminia-Fans zur Heimpleite gegen Fürth

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