
Bielefeld. Arminia Bielefeld hat sich dank eines verdienten 3:1 (0:0)-Erfolges im Nachbarschaftsduell gegen den VfL Osnabrück auf Tabellenplatz drei der 3. Fußball-Liga vorgeschoben. 25.752 Zuschauer in der Schüco-Arena sahen ein insbesondere nach der Pause rassiges Derby.
Zu zwei personellen Veränderungen gegenüber dem 0:0 zuvor beim 1. FC Saarbrücken war Mitch Kniat gezwungen, zwei weitere nahm der Arminia-Trainer aus freien Stücken vor. Anstelle des verletzten Marius Wörl (Mittelgesichtsfraktur) und Joel Felix (Pferdekuss) begannen der von muskulären Problemen befreite Kapitän Mael Corboz und Leon Schneider. Zudem ließ Kniat Julian Kania draußen und bot stattdessen André Becker als Mittelstürmer auf.
Auf dem linken Flügel erhielt Noah Sarenren Bazee den Vorzug gegenüber Mika Schroers. „Wir haben Tempo auf den Flügeln und einen klaren Stoßstürmer“, erklärte Kniat, der sich für das gewohnte 4-3-3-System entschied und damit gegen das beim 3:1-Erfolg zuletzt im Westfalenpokal-Achtelfinale gegen Westfalia Soest getestete 4-4-2 mit Doppelspitze.
Brodelnde Atmosphäre auf der Alm
„Man braucht keinen Spieler anzünden, da ist jeder auf Spannung, wenn er rausgeht“, sagte Arminias Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel losgelöst von Namen und Systemen über die brodelnde Atmosphäre auf der nahezu ausverkauften Bielefelder Alm.
Angezündet waren die Profis beider Teams. Die Intensität war von Beginn an hoch, bis zur ersten dicken Torchance dauerte es aber eine ganze Weile. Es war Isaiah Young, der in der 18. Minute wunderbar Sarenren Bazee einsetzte. Doch der ehemalige Bundesligaprofi des FC Augsburg scheiterte mit seinem Rechtsschuss aus kurzer Distanz am ausgezeichnet reagierenden Osnabrücker Schlussmann David Richter.
Keine nennenswerten Aktionen
Das war’s dann aber auch schon wieder für eine geraume Zeit mit nennenswerten Aktionen. In der 36. Minute probierte es Becker nach einem Freistoß von Stefano Russo mal auf die artistische Art, blieb damit wenige Meter vor dem VfL-Tor aber ungefährlich, weil er den Ball nicht richtig traf.
Dann kam sie aber doch noch, die Megachance zur Arminia-Führung: Young legte am Sechzehner klug auf Corboz zurück, doch Maxwell Gyamfi lenkte den etwas zu unplatzierten Schuss des Arminia-Spielführers zur Ecke (43.).
Und nur zwei Minuten später bekam Becker nach einem Schussversuch von Sarenren Bazee das lange Bein nicht mehr richtig hinter den Ball und verfehlte das VfL-Tor am langen Pfosten nur knapp (45.).
Sarenen Bazee trifft zum 1:0
Kurz nach der Pause war es dann aber soweit. Erneut lieferte Young die Hereingabe, in der Mitte war es dann Sarenren Bazee, der aus der Drehung einschoss (52.). Nachdem den Ostwestfalen in den vorherigen sieben Liga-Partien nie das 1:0 gelungen war, durften sie nun also mal wieder den ersten Treffer eines Spiels bejubeln. Dass Gyamfi den Schuss unhaltbar für Keeper Richter abfälschte, juckte keinen der rund 22.000 DSC-Fans in der Schüco-Arena.
Kein Zweifel, die Führung gegen das bis dahin total ungefährliche Liga-Schlusslicht war verdient – und der Sprung auf Tabellenplatz drei für Arminia zum Greifen nah.
Bielefeld bleibt am Drücker
Zumal Sarenren Bazee nach einer Hereingabe von Lukas Kunze um ein Haar sogar das 2:0 gelungen wäre, doch Gyamfi klärte entschlossen (57.). Bielefeld blieb am Drücker, Corboz probierte es aus der Distanz (66.), verzog aber knapp.
Dann schlug der Gast zu. Ba-Muaka Simakala setzte sich clever von Maximilian Großer ab und überwand DSC-Schlussmann Jonas Kersken mit einem Schuss ins Eck.
Doch das war’s noch längst nicht auf der Alm: Louis Oppie packte noch einen aus und drosch einen Freistoß mit Karacho in den Winkel (2:1, 81.).
Den Schlusspunkt setzte dann ein Einwechselspieler. Mika Schroers tankte sich im Strafraum durch, blieb stabil und cool vor dem Kasten und netzte zum 3:1-Endstand ein (85.).