Taktikcheck: Arminias erstklassiges Umschaltspiel ist die Basis des Erfolgs

Bielefeld. Zum ersten Mal in dieser Saison durften die Anhänger der Arminia drei Tore ihrer Mannschaft in der Schüco-Arena bejubeln. Basis für den verdienten 3:1-Sieg gegen keinesfalls enttäuschende Osnabrücker waren ein erstklassiges Umschaltspiel, eine deutlich verbesserte Boxbesetzung und eine große mannschaftliche Geschlossenheit. Wenn die Arminen diese Gier sowohl aufs Toreschießen als auch aufs Wegverteidigen zeigen, wird die &bdquo;Alm“ zu einer Festung, die von den Gegnern nur schwer einzunehmen ist. Denn dann werden die Zuschauer wie am Sonntag zum 12. Mann. Matchpläne Während Mitch Kniat taktisch auf seine gewohnte 4:3:3-Anordnung setzte, agierte der neue Osnabrücker Trainer Pit Reimers gegen den Ball in einem 5:4:1-System. In den ersten 20 Minuten zogen sich seine Spieler beim Bielefelder Spielaufbau komplett in die eigene Hälfte zurück und warteten auf deren Ballverluste. Diesen Gefallen taten ihnen die Arminen nicht. Und wenn, griff sofort das erstklassig gestaltete Gegenpressing der Arminia. Vor allem Kunze, Russo und Corboz holten so viele Bälle für ihre Mannschaft zurück. Auch Isaiah Young setzte in der 18. Minute gemeinsam mit Lukas Kunze bei einem drohenden Ballverlust sofort nach und bereitete die beste Bielefelder Torchance durch Sarenren Bazee glänzend vor. Dieser war von seiner linken Flügelposition in den Strafraum gestartet und scheiterte am Osnabrücker Keeper Richter. Umschaltspiel Sowohl das Umschalten nach Ballverlusten als auch nach Ballgewinnen waren ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Mannschaft von DSC-Trainer Kniat. Fast immer verteidigt Arminia bei Ballverlusten nach vorn und ging ins Gegenpressing. So konnten die Arminen den Ball bereits häufig in der Osnabrücker Hälfte erobern und waren nur einen Pass von einer guten Torchance entfernt. Lesen Sie auch: Arminias Louis Oppie: Mit dem Freistoß-Kracher an die Spitze der Torjägerliste Wie herausfordernd ein erfolgreiches Umschaltspiel ist, zeigte sich für die Bielefelder in der 78. Minute. Als vor dem gegnerischen Strafraum ein Missverständnis zwischen Stefano Russo und Mika Schroers zu einem Ballverlust führte, verteidigten Corboz, Schreck und Co. nach vorn. Sie konnten jedoch den Ball nicht zurückerobern, sodass die Osnabrücker zu einem Blitzkonter ansetzten und diesen zum 1:1-Ausgleich veredelten. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Team hätte sich in dieser Situation fallenlassen und das Tor gesichert. Das lässt sich ex-post immer leicht formulieren. Die Spieler müssen in Sekundenbruchteilen im Verbund entscheiden, wie sie sich verhalten. Und fast immer wählten die Bielefelder am Sonntagabend die richtige Entscheidung, was kein Zufall ist, sondern intensives Training bedeutet. Die richtige Position für Kunze Lukas Kunze machte gegen seinen Ex-Klub das bisher beste Spiel im Armina-Trikot. Er war an allen drei Toren unmittelbar beteiligt. Beim Umschaltspiel zum 1:0 öffnete er mit einem genialen Pass den rechten Flügel. Seine Ballstaffette mit Christopher Lannert in der 81. Minute führte zum Freistoß, den Louis Oppie fulminant verwandelte. Und sein finaler Pass auf Schroers brachte in der 85. Minute die Entscheidung in diesem intensiven Derby. Lesen Sie auch: Noten für Arminia: Zwei Außenstürmer und ein Linksverteidiger stechen heraus Mitch Kniat hat inzwischen für den lauf- und zweikampfstarken Kunze im halbrechten Achterraum die richtige Position gefunden. Mit Rechtsverteidiger Christopher Lannert und Flügelstürmer Young bildete Kunze gegen den VfL Osnabrück eine bärenstarke rechte Seite. Fazit Mitch Kniat und seinem Team bleiben nur drei Tage bis zum nächsten Spiel. Am Mittwochabend (19 Uhr) erwartet der Nachwuchs von Hannover 96 die Arminen. Diese dürften durch den 5:1-Auswärtssieg der jungen 96er am Wochenende beim SV Wiesbaden mehr als gewarnt sein. Die Bielefelder müssen von Anfang an mit derselben Intensität und Schärfe spielen wie am Sonntagabend. Drei Punkte müssen das Ziel sein. Im Video: Das sagen die Arminia-Fans nach dem Sieg gegen Osnabrück

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