
Berlin/Bielefeld. Er machte kein Tor und tat seinem Ex-Klub damit selbst nicht weh, sorgte aber durchaus für Gefahr: Das Wiedersehen mit Andreas Voglsammer nach dessen fünfeinhalb Jahren beim DSC verlief relativ unspektakulär. Berlin Union-Trainer Urs Fischer hatte das Bundesliga-Startelfdebüt des 29-Jährigen für die Köpenicker wohl bewusst auf das Wiedersehen gelegt, an Motivation mangelte es Voglsammer in den vergangenen Jahren nie. Doch mehr als einige Tiefenläufe, zwei Torschüsse und vier Abseitspositionen sprangen nicht an Zählbarem heraus.
Arminia musste und muss nach der 0:1-Niederlage ohnehin allein auf sich schauen. Nicht nur die mittlerweile 225 torlosen Minuten seit dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich von Masaya Okugawa in Mönchengladbach und die nicht verschwindende Thematik der Chancenverwertung trüben die Laune. Auch das eigene Faustpfand, die derzeit viertbeste Defensive der Bundesliga, wurde bei mancher Sorglosigkeit ertappt. „Wir hatten nicht die Sicherheit, die wir uns vorgestellt hatten", bemängelte Arminia-Trainer Frank Kramer bezogen auf die erste Halbzeit, in der sich der 1. FC Union Berlin aus besten Position eher verschwenderisch gezeigt hatte. Kramer kritisierte derweil auch das Abwehrverhalten vor dem Gegentor, das die Niederlage bedeutete: „Da musste man nicht zwingend erwarten, dass es gleich einschlägt", sagte der Coach und gab zu: „Das haben wir nicht gut verteidigt. Und dann ist eine Mannschaft wie Union da."
Fabian Klos: "Der Blick geht nach vorne"
Ein Blick auf die Tabelle hat nach sechs Spieltagen naturgemäß nur wenig Aussagekraft. Und doch ist Platz 16 nur bedingt das, was Arminia sich auch ob des zwar anspruchsvollen, aber nicht unlösbaren Startprogramms ausgemalt hatte. Vier Punkte entsprechen dem Vorjahreswert, der damals aber ein Ergebnis teils deutlich schwächerer Auftritte war – und obendrein bis einschließlich des 9. Spieltags Bestand hatte.
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Allerdings hatten die Bielefelder damals schon früher ihre Begegnungen mit absoluten Topmannschaften. Die warten in der kommenden Saisonphase – angefangen mit Bayer Leverkusen – vermehrt auf Kramers Mannschaft, die sich dort von mangelndem Selbstvertrauen besser nichts anmerken lassen sollte. Ganz so, wie es Fabian Klos nach seinen vergebenen Chancen auf Instagram den Arminia-Fans am Sonntag beschrieb: „Selbstkritisch muss man sein, aber: keine Selbstzweifel zulassen! Der Blick geht nach vorne, Krone richten, weiter geht’s."