Sturmtief „Joshua“

Wetterdienst warnt vor Sturmböen in OWL bis Freitagabend – Bahnverkehr gestört

Ein Tief über der Nordsee bringt Sturm, Regen und Gewitter nach Nordrhein-Westfalen. Zum Wochenende hin soll sich das Wetter wieder beruhigen.

Graues Wetter, Wind und Regen: Das ist der Wettermix in NRW in den kommenden Tagen. | © Christoph Reichwein/dpa

Anke Groenewold
23.10.2025 | 23.10.2025, 22:16

Bielefeld/Essen. Der erste stärkere Herbststurm zieht über Deutschland. Auch in OWL wird es ungemütlich: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Donnerstag, 23. Oktober, und Freitag, 24. Oktober, vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 65 und 75 Kilometern pro Stunde. In exponierten Lagen können Geschwindigkeiten von 80 km/h erreicht werden. Die Warnungen gelten für Bielefeld sowie die Kreise Minden-Lübbecke, Herford, Lippe, Gütersloh, Paderborn und Höxter.

Grund für den Wetterumschwung ist ein Tief über der Nordsee, das feuchte Luft in die Region lenkt und für windiges und regnerisches Wetter sorgt. In den Frühstunden soll kräftiger Regen über OWL niedergehen. Die Höchsttemperatur liegt bei milden 15 Grad.

Der DWD empfiehlt, frei stehende Objekte zu sichern. Die Bäume tragen noch sehr viel Laub und bieten dem Wind eine große Angriffsfläche. Wer sich im Freien aufhält, sollte daher mit herabfallenden Ästen rechnen.

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Warnung vor Sturmböen in OWL wird verlängert

Die Warnung vor Sturmböen galt zunächst bis zum Freitagmorgen. Am Donnerstagnachmittag wurde die amtliche Warnung jedoch verlängert. Sie gilt nun bis Freitag, 20 Uhr. Lediglich in den Kreisen Paderborn und Höxter wurde die Warnung für den Freitag herabgestuft: Hier gilt von 3 bis 20 Uhr eine Warnung vor Windböen mit Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h, in exponierten Lagen bis 70 km/h.

Zahlreiche Linien im Regionalverkehr gestört

Einsatzkräfte entfernen einen Baum, der am Donnerstag in ein Haus in Köln gestürzt ist. - © Sascha Thelen/dpa
Einsatzkräfte entfernen einen Baum, der am Donnerstag in ein Haus in Köln gestürzt ist. | © Sascha Thelen/dpa

Teils schwere Sturmböen haben in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Bäume umgerissen und damit auch den Bahnverkehr stark beeinträchtigt. Von verletzten Personen war bis zum Abend nichts bekannt. Wegen umgestürzter Bäume waren nach Angaben der Bahn vor allem zahlreiche Linien im Regionalverkehr gestört oder zeitweise lahmgelegt. Viele Beeinträchtigungen wurden demnach aber noch im Laufe des Abends beseitigt.

Die folgenden beiden Linien sind wegen Sturmschäden in der Region Lippstadt betroffen:

  • RE 11 (RRX) von Düsseldorf über Paderborn nach Kassel
  • RB 89 von Münster über Lippstadt nach Paderborn

Die Züge fahren laut zuginfo.nrw in dem betroffenen Streckenabschnitt langsamer. Es komme zu Verspätungen und Teilausfällen. Wie lange die Störung dauere, sei unklar (Stand: 22 Uhr).

Betroffen war zudem der Regionalverkehr auf der Linie RE42 von Mönchengladbach nach Münster. Die Strecke verbindet das Münsterland mit dem Ruhrgebiet. Hier war die Strecke aber am frühen Abend schon wieder frei.

In Köln musste die Feuerwehr einen Baum entfernen, der auf ein Haus gefallen war, in Gelsenkirchen war eine Straße blockiert.

Grafik: Aktuelle Wetterwarnungen in OWL und Deutschland

Der DWD rechnet am Freitag nicht nur in OWL, sondern in weiten Teilen Deutschlands mit Sturmböen in weiten Teilen Deutschlands. An der Nordsee soll es mitunter auch zu orkanartigen Böen kommen – absehbar stärker als beim ersten Herbststurm im September. Möglich ist dann auch ein sogenannter Sting-Jet: Eine besondere Form eines Sturmtiefs, das auf einer meteorologischen Karte aussieht wie der Schwanz eines Skorpions, sagte der Meteorologe. Dabei löst sich die Kaltfront von den anderen Fronten ab und „schiebt Wind vor sich her“.

Überblick: Wetter in OWL

Am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag sind laut DWD nur im Bergland anhaltende starke bis stürmische Böen zu erwarten. Das Wetter soll sich danach etwas beruhigen. Das Wochenende bringt wechselhaftes, aber ruhigeres Herbstwetter mit Höchstwerten um 10 Grad am Samstag und 7 Grad am Sonntag in OWL.

Mit Material der dpa.