Bielefeld (anwi). Bis zum Ende des Sommers soll jeder Erwachsene ein Angebot für eine Coronaschutz-Impfung bekommen haben. An dieser Aussicht hält die Bundesregierung weiter fest.
Der Pieks ist ein wesentlicher Faktor auf dem Weg raus aus der Pandemie. Die Zahl der Coronaschutz-Impfungen in Deutschland steigt derzeit steil an. Am 28. April wurden dem Bundesgesundheitsministerium zufolge erstmals mehr als eine Million Menschen an einem Tag geimpft.
In Westfalen-Lippe erhielten bis zum 29. April der Kassenärztlichen Vereinigung zufolge seit dem impfstart allein in den Impfzentren 1.405.586 Menschen eine Erstimpfung, 338.424 Menschen erhielten auch die notwendige Folgeimpfung. In den Arztpraxen der Region wurden demnach seit Impfstart 537.230 Menschen geimpft, davon erhielten 7.052 auch schon die zweite Spritze.
Noch ist der Coronaschutz-Impfstoff knapp und richtet sich die Frage, wer sich wann impfen lassen kann, vor allem nach der festgelegten Priorisierung. Ab spätestens Juni, so versprach es Bundeskanzlerin Angela Merkel, soll die Impfung für alle in Deutschland möglich sein - also ohne die bisherige feste Reihenfolge. Allerdings betonte Merkel bereits, dass dann noch nicht jedem Erwachsenen ein Impfangebot gemacht werden könne, sich aber jeder um einen Termin bemühen könne.
Wann Sie einen Impf-Termin bekommen könnten, können Sie hier errechnen lassen:
Nach Expertenansicht könnten die Corona-Impfungen in Deutschland nach dem „starken Impfmonat" April zügig vorankommen. Einer Modellierung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung nach, könnten Ende Mai weit mehr als die Hälfte der Impfberechtigten mindestens eine Erstimpfung erhalten haben. Voraussetzung ist, dass die Lieferzusagen der Impfstoff-Hersteller eingehalten werden. Mitte Juni könnten drei Viertel erstgeimpft sein. Damit wären bei einer anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 80 Prozent fast alle Impfwilligen erreicht. Ab dann sollten die Impfzentren der Länder auch nur noch Termine für Zweitimpfungen vergeben.
Bis Ende April beteiligten sich bereits fast 64.000 Arztpraxen in Deutschland an den Coronaschutz-Impfungen. Das Impfen gegen Covid-19 sei zeitaufwendiger als etwa eine Grippeschutzimpfung, sagte Institutschef Dominik von Stillfried. Praxisteams seien aktuell besonders durch Einbestellungen und Termin-Management stark belastet. Daher sollte die Priorisierung in den Praxen nicht erst dann aufgehoben werden, wenn auch die letzten Personen in Prioritätsgruppe 3 identifiziert worden seien. „Das würde unnötigen Stress verursachen und das Impftempo bremsen."
Allerdings waren Ende April selbst aus der höchsten Prioritätsgruppe 1 noch längst nicht alle geimpft. Über 80-Jährige sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts erst zu rund zwei Dritteln geimpft, über 70-Jährige zu knapp einem Drittel.