Gütersloher Apotheke beteiligt sich an deutschlandweit besonderer Aktion

Gütersloh. Mit dem Herbst beginnt die Erkältungssaison. In Gütersloh steigen die Fallzahlen von Atemwegserkrankungen, grippalen Infekten und der Virusgrippe (Influenza). Das merkt auch Apothekerin Anja Riyazi. &bdquo;Die Leute realisieren jetzt, dass die Zeit der Erkrankungen beginnt. Aber man kann sich schützen.“ Deshalb beteiligt sich die 48-Jährige mit der Stern-Apotheke im Ortsteil Isselhorst auch an der &bdquo;Langen Nacht des Impfens“. Am 8. Oktober können sich Bürger bundesweit bei teilnehmenden Apotheken bis in den späten Abend hinein gegen Grippe und Corona impfen lassen. In Deutschland findet die Schutzkampagne zum dritten Mal statt. Ziel der Aktion ist es, auf die anstehende Saison aufmerksam zu machen und die Impfquote zu erhöhen. Neben Apotheken beteiligen sich Arztpraxen und Betriebsärzte. Anja Riyazi ist zum zweiten Mal dabei und weiß, wie gefragt das Angebot ist. &bdquo;Ein Ehepaar ist im vergangenen Jahr extra aus Melle angereist. Theoretisch hätte ich bis weit nach Mitternacht impfen können.“ Da ihre 13 Online-Termine schnell ausgebucht waren (&bdquo;Wir hätten doppelt so viele machen können“), hat sie das Kontingent in diesem Jahr erhöht. Bei ihr haben Impfwillige für Mittwoch, 8. Oktober, in der Zeit zwischen 17 und 21 Uhr ganze 27 Buchungsoptionen. Die Termine können über die Homepage der Stern-Apotheke angeklickt werden, aber auch über lange-nacht-des-impfens.de vom Bundesverband der Versorgungsapotheker. Auf der dort gezeigten interaktiven Landkarte ist Anja Riyazi bislang die einzige Teilnehmerin aus dem Kreis Gütersloh. &bdquo;Möglicherweise scheuen andere den Aufwand und bestimmte Vorgaben.“ Denn Apotheken müssen sich bei der Aktion selbst organisieren und generell für Impfungen einen separaten Raum stellen sowie ausgebildetes Personal vorweisen. Lesen Sie auch: Nach fast zwei Jahren Suche im Kreis Gütersloh: Neuer Inhaber für Apotheke gefunden Neuer Corona-Impfstoff in Gütersloh verfügbar Anja Riyazi hat ihre Schulung vor fünf Jahren gemacht und seitdem etlichen Kunden den kleinen Piekser verpasst. &bdquo;Seit ich die Daten elektronisch erfasse, also knapp vier Jahre lang, habe ich 460 Mal Menschen gegen Grippe geimpft und fast 660 Mal gegen Covid-19.“ Corona sei zwar raus aus den Köpfen, sagt die Gütersloherin, zum Impfen kämen allerdings immer noch viele Patienten. Mittlerweile sei auch der neue angepasste Impfstoff für die Variante LP.8.1 verfügbar. &bdquo;Wir verwenden für die Herbst-Auffrischimpfungen den Comirnaty-Impfstoff von Biontech. Er wurde an aktuell zirkulierende Virenstämme angepasst.“ Bei der Grippeschutzimpfung kommt in dieser Saison ein Dreifach-Impfstoff zum Einsatz statt wie bislang zumeist eine Vierfach-Vakzine. Der Grund: &bdquo;Ein Grippestamm spielt keine Rolle mehr“, erklärt Anja Riyazi. Beide Schutzimpfungen sind für Kassenpatienten kostenlos, da es sich oft um eine Satzungsleistung handelt, die unabhängig von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zu betrachten ist. Die Grippe-Impfung empfiehlt die Stiko unter anderem Menschen ab 60 Jahren oder solche, die infolge eines Grundleidens erhöht gefährdet sind. &bdquo;Es sollten sich aber auch jüngere Menschen impfen lassen, die etwa in Kontakt mit älteren Menschen stehen. Man schützt nicht nur sich, sondern auch andere“, sagt Anja Riyazi. Die Pharmazeutin kümmert sich mit Mutter Regina (Inhaberin) und Vater Homayun sowie vier Mitarbeitern um die Gesundheit der Kunden in Isselhorst. Seit 1991 gibt es die Stern-Apotheke dort, vor drei Jahren wurde der aktuelle Standort an der Haller Straße147 bezogen. Lesen Sie auch: Neue Corona-Herbstvariante &bdquo;Stratus“ bringt auffälliges Symptom mit sich Gesundheitsministerin will Kompetenzen der Apotheken erweitern Impfungen bietet die Stern-Apotheke nicht nur am 8. Oktober an, sondern grundsätzlich. &bdquo;Leider ist es noch nicht bekannt genug, dass das Angebot der Apotheken generell als Ergänzungen zu den Arztpraxen besteht“, sagt Anja Riyazi. Durch niederschwellige Angebote wie die lange Nacht des Impfens soll sich das in Zukunft ändern. Und nicht nur das: Nach Plänen von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sollen Apotheken vor Ort künftig neue Kompetenzen erhalten und mehr Leistungen anbieten können. Ein wichtiger Eckpunkt der Apothekenreform: Neben Impfungen gegen Grippe und Covid sollen alle Schutzimpfungen mit &bdquo;Totimpfstoffen“ ermöglicht werden, etwa gegen Tetanus, Diphtherie oder Keuchhusten. &bdquo;Das ist eine Menge“, findet die Gütersloher Apothekerin. Sie steht dem Vorschlag aber positiv gegenüber, &bdquo;denn es wertet uns als Apotheke auf und untermalt unsere Kompetenz auch in diesem Bereich.“

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