Rekordzahl

176 Geldautomaten-Sprengungen in NRW

Fast an jedem zweiten Tag schlugen die Panzerknacker im Land zu. Die bisherige Rekordmarke wurde bereits im August überschritten.

Ein gesprengter Geldautomat in Bielefeld. | © Wolfgang Rudolf

04.01.2021 | 04.01.2021, 15:53

Düsseldorf (dpa). Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr auf den Rekordstand von 176 Taten gestiegen. Im Vorjahr waren es 104 Attacken. Das teilte das Landeskriminalamt am Montag mit. Damit knallte es im Durchschnitt fast jeden zweiten Tag

Der letzte Angriff auf einen Geldautomaten ereignete sich 2020 an Heiligabend in Remscheid. In den vergangenen Wochen waren die kriminellen Aktivitäten abgeflaut. Im Dezember hatten sich nur noch sechs Taten ereignet.

Auch in OWL hatten sich mehrere Taten ereignet. Während die Täter im Juli in Bielefeld-Milse Beute machten, blieben sie in Rheda-Wiedenbrück im September ohne Erfolg. Mehrere Banken reagierten mit geänderten Zuganszeiten zu ihren Terminals - nachts kann nicht mehr überall Geld abgehoben werden.

In den meisten Fällen zogen die Panzerknacker ohne Beute ab

Der bisherige Rekord war im Jahr 2016 mit 136 Sprengungen registriert worden. Diese Marke war 2020 bereits am 26. August erreicht und einen Tag später überschritten worden. In den mit Abstand meisten Fällen zogen die Panzerknacker im vergangenen Jahr ohne Beute ab, weil die Panzerung der Automaten der Attacke standhielt.

Die Täter haben in den vergangenen Jahren dennoch etliche Millionen Euro erbeutet und zusätzlich Millionenschäden durch die Sprengungen angerichtet. Die Ermittler der LKA-Sonderkommission „Heat" gehen davon aus, dass viele der Explosionen auf das Konto einer etwa 300-köpfigen Szene marokkanischer Einwanderer aus Utrecht in den Niederlanden gehen.

Auch bundesweit stiegen die Zahlen auf einen Höchstwert an. Laut Bundeskriminalamt wurden über 400 Geldautomaten gesprengt.