Kindesmissbrauch

Razzia im Missbrauchsfall Münster - jetzt zehn Verdächtige in Haft

Nach Angaben des NRW-Innenministers gibt es Hinweise auf ein weiteres Opfer in dem Fall.

Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) holten am 13. Juni Einrichtungsgegenstände aus der Gartenlaube in Münster, in der Kinder missbraucht worden sein sollen. | © picture alliance / Kirchner-Media

Lothar Schmalen
30.06.2020 | 10.07.2020, 10:54

Düsseldorf/Münster. Im Fall des Kindesmissbrauchs von Münster sitzen jetzt insgesamt zehn Tatverdächtige in Haft.

In der Nacht zu Dienstag hat die Polizei in einer groß angelegten Razzia in den Bundesländern NRW, Hessen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen drei weitere Personen festgenommen. Insgesamt waren dabei 180 Polizisten im Einsatz.

Bei drei weiteren Tatverdächtigen wurden die Wohnungen durchsucht, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstagmorgen in einer Sondersitzung von Innen-, Rechts- und Familienausschuss im Landtag mit.

Es gebe auch Hinweise auf ein siebtes Opfer. Insgesamt ermittelt die Polizei in dem Komplex jetzt gegen 21 Tatverdächtige. 115 Bedienstete der Polizei arbeiten insgesamt an dem Fall.

Bei der ungewöhnlichen Sitzung im Landtag zum Missbrauchsfall in Münster tagen die drei Ausschüsse für Inneres, Justiz und Familie trotz Sommerpause gemeinsam. Ein entsprechender Antrag war von den Fraktionen von SPD und Grünen gestellt.

Erst am Montag war in einem anderen Missbrauchsfall in NRW, dem Komplex Bergisch Gladbach, bekannt geworden, dass die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) inzwischen alleine in diesem Tatkomplex gegen mehr als 30.000 unbekannte potenziell Tatverdächtige ermittelt.