Sturmböen und Starkregen

Sturmböen: Karnevalshochburg Düsseldorf sagt Kö-Treiben ab - Köln plant um

Der Sonntag dürfte in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen ungemütlich werden, es drohen Dauerregen und Sturmböen.

Wegen des stürmischen Wetters am Sonntag ändert der Kölner Zug seine Pläne, in Salzkotten fällt er aus. | © picture alliance / Oliver Berg/dpa

23.02.2020 | 23.02.2020, 11:53

Köln (dpa). Wegen der erwarteten schweren Sturmböen haben die Veranstalter das bei den Jecken beliebte Kö-Treiben am Sonntag in der Karnevalshochburg Düsseldorf abgesagt. Das teilte das Comitee Düsseldorfer Carneval am Sonntag mit. Der Rosenmontagszug sei aber nicht gefährdet. Auch Köln ist betroffen.

Die sogenannten Schull- un Veedelszöch am Sonntag, zu denen in der Regel Hunderttausende Schaulustige kommen, werden vorgezogen und die Zugstrecke um zwei Kilometer verkürzt. „Wir hoffen, dass wir dadurch in den Windkorridor kommen, dass wir den Zug ohne Einschränkungen laufen lassen können", erklärte Zugleiter Wilhelm Stoffel am Samstag.

Statt um 11.11 Uhr soll es in Köln nun schon um 10.45 Uhr losgehen. Zudem wird die Strecke um zwei Kilometer verkürzt und Aufbauten auf Fahrzeugen werden wieder abgebaut. „Es wird zwar auch regnen, was schlimm ist", sagte Stoffel. „Aber der Wind ist das Problem." Die Schul- und Viertelszüge - wie sie auf Hochdeutsch heißen - gelten als die ursprünglichsten Karnevalsumzüge in Köln.

Änderungen und Ausfälle

Auch in Münster gab es eine Planänderung: Wegen der erwarteten Sturmböen hat der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK) das Programm für Sonntagmittag geändert, wie die Organisation auf ihrer Website bekanntgab. So entfalle der Aufmarsch der Gesellschaften, das Programm beginne um 11 Uhr auf dem Prinzipalmarkt. Die mobile Bühne vor dem Rathaus werde nicht aufgebaut.

Andernorts kam es bereits zu Absagen für Sonntag. Betroffen war unter anderem der Karnevalszug durch Essen-Kettwig. Die Wetterbedingungen seien zu schlecht, teilte der Kettwiger Karnevals-Club auf seiner Facebook-Seite mit. „Gefeiert wird aber trotzdem", sagte der erste Vorsitzende Markus Bredenfeld der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben unsere After-Zug-Party auf 13.11 Uhr vorverlegt und auch schon entsprechend Getränke nachbestellt."

Auch in Salzkotten im Kreis Paderborn entschied man sich, den Zug sicherheitshalber ausfallen zu lassen. Der Karnevalsverein Blau-Weiß im Ortsteil Scharmede teilte auf seiner Internetseite mit, den Umzug möglicherweise im Frühjahr nachholen zu wollen.

Die Stadt Emmerich am Niederrhein sagte ihren Tulpensonntagszug ebenfalls ab. „Der Jeck in mir trauert", sagte Peter Hinze laut Mitteilung. „Aber bei derartigen Windböen ist es schlicht und einfach zu gefährlich, sich draußen aufzuhalten." Die Veranstalter in Emmerich hatten rund 18.000 Menschen zu ihrem Tulpensonntagszug erwartet. Auch den Kinderkarnevalszug in Ratingen sagten die Veranstalter ab. „Wir sind sehr traurig, aber Sicherheit geht vor", sagte die Vorsitzende des Komitees, Sandra Bottke.

Starker Wind und viel Regen am Sonntag

Der Deutsche Wetterdienst rechnet am Sonntag in großen Teilen von Nordrhein-Westfalen mit starkem Wind und viel Regen. „Sieht nicht so dolle aus", fasste ein Sprecher die Prognose zusammen. Einzig Teile des Münsterlands könnten einigermaßen zuversichtlich sein. „Je nördlicher, desto weniger Wind, desto weniger Windböen", sagte er. Unter anderem für die Kreise Paderborn, Gütersloh, Lippe und die Stadt Bielefeld gab der Wetterdienst am Samstag bereits Warnungen vor Sturmböen am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr heraus. Für einige Kreise gelten außerdem Starkregen-Warnungen.