Börsenunternehmen

Delbrücker Autozulieferer Paragon will sich von Voltabox trennen

Der börsennotierte Autozulieferer will den Verkaufserlös zur Stärkung seines Kerngeschäftes nutzen.

Paragon-Chef Klaus Dieter Frers mit Batterietypen von Voltabox. | © Marc Köppelmann

03.03.2020 | 03.03.2020, 17:36

Delbrück. Der Delbrücker börsennotierte Autozulieferer Paragon will seine Beteiligung an der Tochtergesellschaft Voltabox AG abstoßen. Die Optionen, die der Mehrheitsgesellschafter derzeit nach eigenen Angaben prüft, "reichen von einem Teilverkauf bis zu einem Verkauf der gesamten Beteiligung".  Derzeit hält Paragon 60 Prozent des Aktienkapitals des Batteriespezialisten Voltabox AG. Die übrigen 40 Prozent sind in Streubesitz.

Paragon wolle die Erlöse aus dem Verkauf in das automobile Kerngeschäft investieren. Würde Paragon sein Aktienpaket komplett verkaufen, wäre dies laut Aktienkurs von Dienstagmittag gut 55 Millionen Euro wert. Dem Vernehmen nach gibt es mehrere Interessenten. Die Transaktion soll voraussichtlich im Juni abgeschlossen sein..

„Paragon hat die Voltabox AG mehr als acht Jahre bis zu ihrer marktführenden Position begleitet", sagte Paragon-Chef Klaus Dieter Frers, der zugleich persönlich haftender Gesellschafter der Paragon GmbH & Co. KGaA ist. Paragon sei aber als Automotive-Unternehmen mit starker Verankerung in Kontinentaleuropa auf lange Sicht nicht der richtige Partner, um das Geschäft weltweit zu skalieren und somit das volle Wachstumspotenzial auszuschöpfen. Die Schnittmengen zwischen den Geschäftsmodellen der beiden Unternehmen würden zunehmend kleiner.

Voltabox soll Wachstumspotenzial mit kapitalstarkern Eigentümern heben

Paragon konzentriert sich auf wachstumsträchtige Premiumsegmente der Automotive-Branche wie Sensorik, digitale Assistenzsysteme oder Karosserie-Kinematik, während die Lithium-Ionen-Batteriesysteme von Voltabox in zahlreichen industriellen Anwendungen eingesetzt würden. "Es ist bereits heute so, dass zwischen Paragon und Voltabox keine nennenswerten Überschneidungen und Abhängigkeiten bestehen."

Vor diesem Hintergrund sei die Paragon-Geschäftsführung überzeugt, dass die Voltabox AG "ihr erhebliches Potenzial als Marktführer für Lithium-Ionen-Batteriesysteme in industriellen Anwendungen am besten mit kapitalstarken Eigentümern heben würde", die eine starke internationale Verankerung haben.  Dem Unternehmen böten sich derzeit über
Intralogistik und Elektrobusse hinaus signifikante Wachstumsmöglichkeiten in attraktiven Massenmärkten.

Beide Unternehmen schrieben zuletzt rote Zahlen.