Garbsen (dpa). Erzieherinnen einer Kitagruppe im niedersächsischen Garbsen haben ein 18 Monate altes Kind beim Verlassen der Einrichtung im Gebäude vergessen. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte, löste der kleine Junge kurze Zeit später den Bewegungsmelder aus, als er durch die Räume lief. Der private Sicherheitsdienst verständigte die Polizei.
Wenige Minuten später waren Beamte vor Ort und holten das Kind durch eine unverschlossene Tür heraus. Zunächst hatte die Bild-Zeitung über den Vorfall berichtet, der vor rund zwei Wochen passierte und jetzt erst bekannt wurde. Demnach schlief das Kind im Schlafraum, als die Erzieherinnen nach Arbeitsende um 13.30 Uhr das Gebäude verließen.
"Das Kind hat sich im Schlafraum aufgehalten und es wurde versäumt, den Raum in einem letzten Rundgang zu kontrollieren", zitiert die Hannoversche Allgemeine Zeitung einen Sprecher der Kita. Der Zeitung zufolge sollen sich die Großeltern, die das Kind abholten, verspätet haben. Sie hätten dann die Mutter angerufen.
Ein Vorsatz ist laut Polizei nicht erkennbar
Der Polizei zufolge dauerte es vom Alarm bis zur Befreiung des Kindes rund 20 Minuten. Das Kind sei der Mutter übergeben worden. Polizeiliche Ermittlungen gegen das Kitapersonal gibt es nicht. Ein Vorsatz sei nicht erkennbar. „Für uns ist das Ganze erledigt." Nach Angaben der „Bild"-Zeitung waren die Erzieherinnen selbst erschüttert von dem Vorfall und haben sich bei dem Kind und seiner Familie entschuldigt.
Die Fälle sind selten, aber sie kommen vor. Im vergangenen Jahr ließen Erzieher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein einen damals Zweijährigen in einem Park in Kiel zurück. Das Klinikum trennte sich daraufhin von den Mitarbeitern.