Sollte das Parken in unseren Innenstädten preiswert sein, damit auch Geringverdienende oder Großfamilien sich einen schönen Bummeltag machen und das Geld zum Beispiel lieber in Eis investieren können?
Oder gibt es auch gute Gründe, die Schrauben anzuziehen? Unsere Autoren streiten darüber, was besser ist
Es ist bald nicht mehr feierlich. Gefühlt steigen die Gebühren in den städtischen Parkhäusern jeden Monat auf ein neues Rekordhoch. Was soll das? Als ob das irgendwen abschreckt.
Die Besucher, die gelegentlich zum Bummeln in die Stadt fahren, ärgern sich vielleicht kurz über die Kosten fürs Parken und dann ist gut. Die ändern sicher nichts an ihrem Verhalten. Bestraft werden dagegen die Leute, die jeden Tag auf ihr Auto angewiesen sind – also die Berufspendler. Irgendwo müssen die ihren fahrbaren Untersatz ja abstellen, ohne dass sie dafür horrende Summen berappen müssen. Schließlich können sich Autos, wenn sie nicht gebraucht werden, nicht in Luft auflösen.
Zu dieser Gruppe der Gekniffenen gehöre auch ich. Und das mir jetzt ja keiner mit „Nimm doch den Bus" kommt. DAS WÜRDE ICH JA GERNE! Blöd nur, dass meine Arbeitszeiten leider nicht zum Fahrplan der Öffentlichen Verkehrsmittel passen. Dass sich daran schnell etwas ändert bezweifele ich ebenso wie die Tatsache, dass mein Chef mit einer Neustrukturierung meines Arbeitstages einverstanden wäre.
Mit diesem Problem bin ich ganz sicher nicht alleine. Was also tun? Parkplätze teurer machen ist der falsche Ansatz. Zumal das den Innenstädten nicht hilft. Zum einen, weil mein hartverdientes Geld irgendwelche Parkhausbetreiber reich macht und nicht der Stadt zugute kommt und zum anderen weil unsere Innenstädte dadurch auch nicht idyllischer werden.
Vielleicht werden sie leerer, weil alle, die nicht unbedingt in die Stadt müssen, einfach woanders hinfahren. Zum Beispiel dorthin, wo ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen und man nicht arm wird, wenn man diese benutzt. Wer Idylle sucht, der soll ganz einfach aufs Land ziehen und nicht in die Innenstadt. Aber Vorsicht, dann könnte sich herausstellen, dass teure Parkgebühren in den Innenstädten tatsächlich nicht der richtige Weg sind.