Paderborn. Die Alanbrooke Barracks sind in aller Munde. Zur Nachnutzung der früheren Infanteriekaserne an der Elsener Straße mit ihrer Fläche von 18 Hektar wird aktuell ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben. Am anderen (östlichen) Ende der Kernstadt aber liegt eine Kaserne, die dreimal so groß ist. Die Barker Barracks zwischen Driburger Straße, Berliner Ring und Piepenturmweg werden wahrscheinlich im Jahr 2020 von den Briten endgültig geräumt. Dennoch ist es an der Zeit, sich mit der Geschichte des Areals zu beschäftigen.
Das wird weiterhin schlichtweg als Panzerkaserne bezeichnet. Der Begriff stammt aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Im Zuge der militärischen Aufrüstung Deutschlands wurde die Kaserne aus dem Boden gestampft. Das neu aufgestellte und zunächst auf dem Truppenübungsplatz Sennelager stationierte Panzerregiment 11 wechselte im Sommer 1938 an die Driburger Straße. Nach dem Kriegsende übernahmen die Briten das Gelände. 1948 zog als erster größerer Verband die 5th Royal Inniskilling Dragoon Guards in die Kaserne ein. Die wurde später nach Sir Evelyn Hugh Barker (1894 - 1983) benannt. Der hoch dekorierte Berufssoldat gehörte zu den Befreiern des Konzentrationslagers Bergen-Belsen und wurde 1945 Kommandeur der britischen Besatzungstruppen im Norden Deutschlands. In der britischen Militärgeschichtsschreibung ist Barker allerdings nicht mehr unumstritten. Als Oberkommandierender britischen Streitkräfte im Völkerbundmandat für Palästina in den Jahren 1946 und 1947 soll er sich wiederholt antisemitisch geäußert haben.