Salzkottens Baumeister zieht persönliche Bilanz

Salzkotten. Die Erweiterung des Rathauses in Salzkotten hat er noch federführend miterlebt. Gerne hätte Ludwig Bewermeier auch noch die Sanierung bis zu Ende geführt, doch der Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Betriebsleiter der Stadtwerke und Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters wurde jetzt auch offiziell in den Ruhestand verabschiedet. &bdquo;Der Abschied ist mir nicht leicht gefallen, das hätte ich mir so nicht träumen lassen", sagt der gebürtige Anreppener, der nach eigenen Angaben auf ein erfülltes Arbeitsleben zurückblickt. Immer an vorderster Front – wäre da nicht das Bürgermeisteramt auch etwas gewesen? &bdquo;Ich habe das mal vor 15 Jahren überlegt, weil der Reiz darin besteht, die Stadt weiter zu entwickeln und komplett dafür verantwortlich zu sein", so Bewermeier, der den früheren Salzkottener Bürgermeister Michael Dreier und jetzigen Paderborner Bürgermeister und Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz bereits von der Volksschule in Anreppen kennt. Gelernter Maurer und studierter Bauingenieur Aber auch so hat der gelernte Maurer und studierte Bauingenieur in seinen 31 Jahren im Rathaus in Salzkotten viele wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Gerne blickt der Wahl-Thüler auf die Erweiterung der Kläranlage von 1995 bis 1998 zurück. &bdquo;Eine gut funktionierende Kläranlage ist die Grundvoraussetzung für die Gewerbe- und Einwohnerentwicklung. Die Anlage entspricht heute noch den anerkannten Regeln der Technik", sagt Bewermeier. Ihm ist auch die in 2019 in Betrieb genommene Carix-Anlage in Salzkotten zu verdanken. Sie entwässert das Wasser, reduziert den Salzgehalt und den Nitrat-Stickstoff. Auch der Rückbau der Ortsdurchfahrt mit dem Einbahnstraßensystem und die Wohnbauentwicklung Salzkotten-Ost hat Bewermeier zusammen mit seinem gut funktionierenden Team auf den Weg gebracht. &bdquo;Der Grundstücke sind verkauft, das Gebiet ist wie ein Ortsteil", sagt er. "Das muss man aushalten können" Ein weiteres wichtiges Projekt war für Bewermeier 2014 auch das bauliche Entwicklungskonzept für die Gesamtschule. &bdquo;Die ersten Abiturienten verlassen nächstes Jahr die Schule", freut er sich. Zwei Stadtdirektoren und drei Bürgermeister hat der Neu-Ruheständler erlebt. &bdquo;Ich habe von allen immer gute Rückendeckung und Unterstützung bekommen, gerade zuletzt auch von Ulrich Berger", sagt er. Früher hätten sich Verwaltungen nur auf das Verwalten konzentriert. Seit rund 20 Jahren entwickelten sie sich zu Dienstleistungsunternehmen weiter, so Bewermeier. Auch das Vertrauensverhältnis zu den Kommunalpolitikern sei stets von einer guten Vertrauensbasis geprägt gewesen. Für die großen Projekte sei weitestgehend einstimmig votiert worden. &bdquo;Mitunter war es nicht einfach, da musste ich Überzeugungsarbeit leisten", erinnert er sich. Nach einer Abstimmungsniederlage sei er jedoch nie nachtragend gewesen. &bdquo;Das muss man aushalten können und weiter machen", betont er. &bdquo;Das freie Sprechen kannte ich nicht" Ganz einfach sei ihm am Anfang das Vorstellen von Projekten in den Ausschüssen nicht gefallen. &bdquo;Das freie Sprechen kannte ich nicht. Mit der Zeit habe ich jedoch Routine bekommen", erinnert er sich. Man müsse von den vorgestellten Projekten überzeugt sein. Seinem Nachfolger Martin Westermeier gibt Bewermeier auf den Weg, die eigene Wasser- und Abwasserversorgung in private Hände zu geben. Die ureigenste Aufgabe einer Kommune brauche Gestaltungsmöglichkeiten und könne nur so kostengünstig betrieben werden, sagt er. Langeweile wird der Familienmensch Bewermeier im Ruhestand nicht haben. Denn er betätigt sich gerne handwerklich und will einen Hühnerstall für seine Enkelkinder bauen und einen Naturgarten anlegen. Gerne genießt er auch Natur und Landschaft – zu Fuß oder per Rad. Der frühere Stadtentwicklungschef ist mittlerweile auch ein Reise-Fan. &bdquo;Ich interessiere mich für fremde Länder und Kulturen", sagt er. Das Reisen habe ihm seine Frau Annemarie beigebracht. Die muss es wissen. Sie betreibt ein Reisestudio in Thüle.

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