Sicherheit in Paderborn

Polizei Paderborn zur Marienstraßen-Kriminalität: „Haben Szene empfindlich getroffen“

Ziel der Polizei ist die Bekämpfung von Straßenkriminalität in der Paderborner Innenstadt. Sie spricht von 99 Verfahren in 11 Monaten.

Die Paderborner Polizei kontrolliert vor allem an Wochenenden und zu Feiertagen in der Innenstadt. | © Niklas Tüns (Archiv)

31.03.2025 | 31.03.2025, 15:40

Paderborn. Knapp ein Jahr nach Gründung der Ermittlungskommission (EK) Marienstraße hat die Polizei Zwischenbilanz gezogen. Sie war Anfang Mai gegründet worden, nachdem es im Bereich der Marienstraße wiederholt zu schweren Körperverletzungs- und Raubdelikten gekommen war.

Ziel ist die Bekämpfung von Straßenkriminalität in der Paderborner Innenstadt. Kriminalhauptkommissar Jürgen Tillmann, Leiter der Ermittlungskommission, erklärt: „Im Bereich der Paderborner Marienstraße hat sich eine Szene etabliert, aus der heraus insbesondere an Wochenenden zum Teil schwere Straftaten begangen werden.“

Am 1. Mai 2024 war ein Paderborner nach einer schweren Körperverletzung gestorben. Die Tat hatte über Paderborn hinaus für Aufsehen gesorgt und eine Debatte über die Sicherheit in der Innenstadt entzündet.

Zum Hintergrund: Haft und Bewährung für jugendliche Angeklagte im Marienstraßen-Prozess

Ermittlungskommission bearbeitet 99 Verfahren in 11 Monaten

In ihrer Zwischenbilanz spricht die Paderborner Polizei jetzt von insgesamt 99 Ermittlungsverfahren, die von der EK Marienstraße bearbeitet worden seien. Dabei ging es demnach unter anderem um Raub, Körperverletzung, Diebstahl, sexuelle Belästigung und illegalen Handel mit Betäubungsmitteln.

„Hiervon konnte etwa die Hälfte der Taten aufgeklärt und 31 Tatverdächtige ermittelt werden“, heißt es weiter. Gegen zehn dieser Personen habe das Amtsgericht Paderborn Untersuchungshaftbefehle erlassen, es habe auch bereits erste Verurteilungen gegeben.

So sei ein 26-jähriger Beschuldigter wegen Raubes zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Haftstrafen seien auch gegen zwei 24-jährige Männer verhängt worden, die in der Libori-Woche 2024 gemeinsam ihr Raubopfer mit Pfefferspray verletzt hätten.

Drogen und Gewalt: Sicherheitskraft beklagt Zustände in der Marienstraße

Paderborner Polizei stellt Kokain sicher und nimmt Verdächtige fest

Auch einen aktuellen Ermittlungserfolg nennt die Polizei: Demnach konnten jetzt zwei weitere Beschuldigte festgenommen werden, die im Verdacht stehen, illegal mit Kokain gehandelt zu haben. Mitte März wurden laut Polizei vier Wohnungen durchsucht und Kokain sichergestellt. Ein 20-jähriger Deutscher befände sich in Untersuchungshaft.

EK-Leiter Tillmann betont: „Durch den personenbezogenen Ermittlungsansatz und die Bündelung von Spezialisten in einer Ermittlungskommission konnten wir die Szene aufklären und durch gezielte Maßnahmen empfindlich treffen. Wenngleich aktuell ein Rückgang der Straftaten im Bereich der Marienstraße zu verzeichnen ist, liegt unser Fokus auch zukünftig auf der Sicherheit im Innenstadtbereich.