Mehr Einbrüche als im Vorjahr: Kreis Paderborn liegt im Landestrend

Paderborn. Einen satten Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen hat es im Jahr 2024 im Kreis Paderborn gegeben. Um 18,18 Prozent ging die Zahl nach oben von 220 auf 260 Einbrüche. Auch bei den Körperverletzungen gab es einen Anstieg. Eine Folge davon könnte eine Waffenverbotszone sein, die geprüft werden soll. Laut Kriminalitätsstatistik der Kreispolizeibehörde Paderborn für 2024 gab es insgesamt 18.874 Straftaten - 1,35 Prozent weniger als 2023 (19.132), allerdings ist es der dritthöchste Wert seit 2014. Weitere wichtige Entwicklungen Um 2,55 Prozentpunkte gesunken ist die Aufklärungsquote auf nunmehr 56,38 Prozent. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl - Straftaten je 100.000 Einwohner - im Kreis Paderborn liegt laut Polizeiinformationen bei 5.984 und damit 22,17 Prozent unter dem NRW-Landesschnitt von 7.689. Rückgänge gab es bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei Raub und räuberischer Erpressung und bei den Rauschgiftdelikten. Mehr als zwei Drittel der Straftaten - 12.987 (minus 585) - entfallen auf die Stadt Paderborn. Bei den Kommunen im Kreisgebiet gab es größere Zuwächse in Altenbeken (323/plus 78), Borchen (415/plus 82) und Delbrück (960/plus 89). .responsive23-Lgu40DRHQMk0SQN3-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Lgu40DRHQMk0SQN3-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Lgu40DRHQMk0SQN3-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Wir haben intensiv und mit hohem Personaleinsatz brennpunktorientiert daran gearbeitet, für Sicherheit zu sorgen und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken“, erklärt Behördenleiter und Landrat Christoph Rüther. &bdquo;Wir sind dabei konsequent und mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen Straftäter vorgegangen. Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, dass die Menschen im Kreis Paderborn in einer vergleichsweise sicheren Region leben.“ .responsive23-7mQ7Hv2nubSxLGzi-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-7mQ7Hv2nubSxLGzi-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-7mQ7Hv2nubSxLGzi-bar-grouped-vertical-padeborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 142.86%; } } Lesen Sie auch: Seit über sechs Monaten: Polizeikontrollen für Paderborner City erneut verlängert Eigentumsdelikte mit Wohnungseinbrüchen Eigentumsdelikte machen knapp ein Drittel aller Straftaten im Kreis Paderborn aus. Die Gesamtzahl liegt bei 6.690 Fällen (2023: 7165). In Paderborn deutlich spürbar sei der landesweite Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen. Nach einem Rückgang in 2023 um 24 Prozent seien es in diesem Jahr 40 Fälle mehr. Zugleich sei die Aufklärungsquote auf 17,31 Prozent gestiegen (2023: 14,09). Die meisten Einbrüche gab es im Januar (61), die wenigsten im Oktober (7). &bdquo;Wohnungseinbrüche können wir nur gemeinsam mit den Hauseigentümern bekämpfen. Dazu gehört, dass wir Tatgelegenheiten verhindern“, sagt Kriminaloberrätin Anika Kröger, Leiterin der Direktion Kriminalität. &bdquo;Es gilt, unser Zuhause durch technische Ausstattung bestmöglich gegen Einbrecher zu schützen.“ Auch eine wachsame Nachbarschaft sei viel wert. .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 142.86%; } } Den größten Anteil bei den Eigentumsdelikten haben Diebstähle aus Warenhäusern (1.280), Diebstahl an oder aus Kraftfahrzeugen (987), der Fahrrad-/Pedelecdiebstahl (844), Taschendiebstahl (455) sowie Kfz-Diebstahl (48). Laut Polizei sei &bdquo;besonders positiv“, dass der Diebstahl von Fahrzeugen um 48,39 Prozent gesunken sei und die Aufklärungsquote von 26,88 auf 50 Prozent gesteigert werden konnte. Vermögens- und Fälschungsdelikte Die Anzahl von Vermögens- und Fälschungsdelikten stieg um knapp 480 auf 3.427 Fälle an, wobei fast die Hälfte der Zunahme aufs Internet (+227 Fälle) entfällt. Mit zunehmender Digitalisierung spiele das Internet eine immer größere Rolle. &bdquo;Täter nutzen beispielsweise die Anonymität verschiedener Kleinanzeigenplattformen und gleichzeitig die Gutgläubigkeit anderer, um zum Beispiel über die Bezahlfunktion ,Paypal Freunde und Familie’, für die kein Käuferschutz besteht, an das Geld der Geschädigten zu gelangen“, so Kröger. Auf 25 gestiegen ist die Zahl der Betrüge zum Nachteil älterer Menschen, etwa durch sogenannte Schock-Anrufe oder den Enkeltrick, bei denen die Täter aus dem Inland kamen (2023: 18). Agierten die Kriminellen aus dem Ausland, gab es einen Rückgang um ein Drittel auf 78 (118). &bdquo;Die Täter denken sich immer neue Maschen aus und gehen auf perfide Art vor, um an ihr Ziel zu kommen“, erklärte die Abteilungsleiterin Polizei, Leitende Polizeidirektorin Margit Picker. Rohheitsdelikte Die Anzahl der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit - also Raub, Körperverletzungsdelikte, Bedrohungen, Nötigung und Nachstellung/Stalking - blieb mit 3.341 gegenüber 2023 ebenso nahezu konstant wie die Aufklärungsquote von 84 Prozent. Gesunken sind die Zahlen der Raubdelikte von 163 auf 139, von Straßenraub (von 66 auf 55), von Straftaten gegen die persönliche Freiheit (2023: 914, 2024: 895) sowie von Fällen der gefährlichen und schweren Körperverletzung (von 563 auf 515). Einen Anstieg gab es dagegen bei einfachen Körperverletzungen um 82 auf 1.710. Christoph Rüther betonte, dass die Polizei mit ihren Maßnahmen und personell an die Schmerzgrenze und darüber hinaus gegangen sei. &bdquo;Wir haben 2024 für den Bereich der Marienstraße eine Ermittlungskommission eingerichtet und unsere Präsenz dauerhaft erhöht, um noch gezielter gegen einen Anstieg der Fallzahlen vorzugehen.“ Bilanz 2024: Drei Todesopfer von Gewalt und deutlich mehr Unfälle im Kreis Paderborn Zudem würde etwa die strategische Fahndung genutzt, die es erlaube, anlassunabhängige Kontrollen durchzuführen. Außerdem werde bei Personen, die für Straftaten Messer, Hieb- oder Stichwaffe nutzten und von denen ein gewisses Gefahrenpotenzial ausgehe, ein Waffentrageverbot geprüft, so Rüther. &bdquo;Derzeit prüfen wir außerdem die Einrichtung einer Waffenverbotszone.“ Wie Polizeisprecherin Corinna Koptik auf &bdquo;NW“-Anfrage ergänzte, gebe es hier &bdquo;ganz enge gesetzliche Vorgaben“. Vor acht Monaten hatte es seitens der Polizei dazu noch geheißen: &bdquo;Für die Innenstadt in Paderborn gibt es keine Überlegungen, eine Waffenverbotszone einzurichten, da die Grundlagen dafür nicht vorliegen.“ Messertaten Bei 113 Taten wurde ein Messer oder eine Hieb- und Stichwaffe eingesetzt (2023: 87) - ein Plus von rund 30 Prozent. Um das Phänomen Messergewalt im öffentlichen Raum und deren Anstieg einzudämmen, habe die Landesregierung mit einem 10-Punkte-Plan reagiert, der auch bei der Paderborner Polizei intensiv umgesetzt werde. Sexualdelikte Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sank gegenüber 2023 leicht von 446 auf 435. Ebenso wurden etwas mehr Taten aufgeklärt (88,05 Prozent). Einen Rückgang gab es bei den Vergewaltigungen von 42 auf 36. Besonders häufig wurden Fälle der Verbreitung pornografischer Schriften festgestellt (196), zugleich sanken diese um 14,41 Prozent. .responsive23-PxRbdKHhIuledbRi-bar-vertical-paderborm { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PxRbdKHhIuledbRi-bar-vertical-paderborm { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PxRbdKHhIuledbRi-bar-vertical-paderborm { padding-top: 166.67%; } } Häusliche Gewalt Um 26 auf 897 Fälle gewachsen ist die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt. &bdquo;Ich möchte alle von häuslicher Gewalt betroffenen Menschen dazu ermutigen, jeden Sachverhalt zur Anzeige zu bringen“, sagt Anika Kröger. Niemand und gerade kein nahestehender Mensch habe das Recht, psychische und/oder physische Gewalt auszuüben. Straßenkriminalität, Sachbeschädigung und Rauschgiftdelikte Im Bereich der Straßenkriminalität blieb die Fallzahl mit 4.206 konstant. Dies gilt auch für die Sachbeschädigungen (1.723). Die Anzahl der Rauschgiftdelikte sank nach Einführung des Konsumcannabisgesetzes dagegen um 28,82 Prozent auf 610 Fälle (2023: 857). Sicherheit in der City: Nach Umzug aus der Marienstraße: So läuft es für die Boss-Wache in Paderborn Ermittelte Tatverdächtige 2024 wurden im Kreis Paderborn insgesamt 7.316 Tatverdächtige ermittelt, 76,34 Prozent waren männlich. Der überwiegende Teil der Verdächtigen war älter als 21 Jahre, 606 Personen waren heranwachsend (18 bis 21 Jahre, 8,28 Prozent), 737 waren jugendlich (14 bis 18 Jahre, 10,07 Prozent). Hinzu kommen 280 Kinder unter 14 Jahren, die aufgrund ihres Alters nicht strafmündig sind. Durch eine engere Kooperation mit Jugendämtern und Maßnahmen würden diese individuell begleitet. 56 Prozent der betreffenden Personen waren als Tatverdächtige bereits vorher in Erscheinung getreten. Laut Polizeistatistik stieg die Zahl der nicht deutschen Tatverdächtigen minimal um 13 auf 2.348 an. Dies entspricht einem Anteil von gut 32 Prozent. Diese Tatverdächtigen kamen überwiegend aus Syrien (11,93 Prozent), Rumänien (7,41) und aus der Ukraine (7,20). Urteil: Bewährungsstrafe nach tödlichem Libori-Streit in Paderborn

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