Paderborn. Die Strahlentherapie ist eine der wichtigsten Säulen der erfolgreichen Krebstherapie. Sie dient der lokalen Behandlung eines bösartigen Tumors, wird aber auch zur Verhinderung des Nachwachsens eines Tumors nach einer Operation eingesetzt. Nach fünf Monaten Umbauzeit ist im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn nun ein neuer Linearbeschleuniger in Betrieb genommen worden.
Wie das Brüderkrankenhaus jetzt in einer Presseinformation mitgeteilt hat, stehen nun zwei baugleiche Linearbeschleuniger zur therapeutischen Behandlung zur Verfügung: „Das Gerät ermöglicht eine noch genauere Ausrichtung der Strahlung auf den Tumor. Umliegendes, gesundes Gewebe wird geschont“, sagt Attila Salay, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie.
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Strahlentherapie in Paderborn: Häufiger Einsatz im Kampf gegen Krebs
Mittlerweile komme die Strahlentherapie bei fast jedem zweiten an Krebs erkrankten Menschen zum Einsatz – entweder als alleinige Behandlung, in Kombination mit einer Chemotherapie oder vor beziehungsweise nach der OP: „Bei der Strahlentherapie werden bösartige Tumorzellen durch hochenergetische Strahlung zerstört“, erklärt Pia Wolf, Leitende Medizinphysikern. Mit dem Gerät werden laut Pressemitteilung pro Jahr etwa 1.200 Patienten bestrahlt, Wolf ihr Team berechnen das Bestrahlungsfeld: „Wir können kleinste Bereiche exakt in drei Dimensionen bestrahlen“, fügt sie hinzu.
Das Brüderkrankenhaus St. Josef habe 1,7 Millionen Euro in den Linearbeschleuniger investiert und stärke, neben der Patientensicherheit, auch den Komfort für die Mitarbeitenden: Das Gerät sei mit einer benutzerfreundlichen Technik ausgestattet, die Bedienung reduziert körperliche Belastungen, wie sie beispielsweise durch manuelles Positionieren des Patienten entstehen können.
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Weniger Belastung im Paderborner Klinikalltag
Dank verbesserter Abläufe verringere sich ebenfalls die Zeit, in der der Patient oder die Patientin ruhig liegen muss: „Das reduziert Stress und macht die Behandlung komfortabler“, bekräftigt Attila Salay. Der Patient befinde sich nur etwa zehn Minuten in dem Raum – vor der Bestrahlung, die zwischen zwei und vier Minuten dauert, wird er von den medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen, kurz MTRs, gelagert.
„Wichtig war uns auch die freundliche Gestaltung des fensterlosen Raums. Durch ein modernes Lichtkonzept am Beschleuniger und der Installation von Motivplatten in der Decke schaut der Patient in einen blauen Himmel“, sagt Salay. Die positive Gestaltung solle helfen, die Anspannung der Patientinnen und Patienten während der Bestrahlung zu mindern.
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